- 24.05.2013, 11:26:17
- /
- OTS0127 OTW0127
Jean Ziegler interpretiert in "Was ich glaube" die Todsünde Geiz
Am 26. Mai um 16.55 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 26. Mai um 16.55 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Im Rahmen der ORF-Sendereihe "Was ich glaube"
interpretieren prominente Denkerinnen und Denker "Die sieben
Todsünden" mit Blick auf die Herausforderungen der heutigen
Gesellschaft. Am Sonntag, dem 26. Mai 2013, setzt sich der Soziologe,
Globalisierungsgegner und Autor Jean Ziegler um 16.55 Uhr in ORF 2
mit der Todsünde Geiz auseinander: "Der Geiz ist wahrscheinlich die
Hauptursache, weshalb im letzten Jahr 18 Millionen Menschen an Hunger
oder seinen unmittelbaren Folgen gestorben sind", prangert der
frühere UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung in der
Sendung an. Der Schweizer ist der Meinung, dass der Geiz die
schlimmste Todsünde sei, die es gibt: "Geiz, Gier und
Konkurrenzdenken beherrschen die gegenwärtige kapitalistische
Weltordnung", sagt er - und fügt hinzu: "Jedes Kind, das an Hunger
stirbt, wird ermordet!"
Prominente Denker/innen interpretieren die sieben Hauptlaster
In der heutigen "Geiz-, Gier- und Neidgesellschaft" scheinen die
sieben Hauptlaster wieder an Aktualität gewonnen zu haben. Vielfach
werden sie auch von nichtreligiösen Menschen als Kritikpunkt an
gesellschaftlichen Fehlentwicklungen ins Treffen geführt. Die von
Thomas Bogensberger, Ursula Unterberger und David Kriegleder
gestaltete Serie "Die sieben Todsünden" lässt im Rahmen der
ORF-Sendereihe "Was ich glaube" jeweils Sonntag um 16.55 Uhr in ORF 2
prominente Denkerinnen und Denker aus Kunst, Literatur, Theologie und
Philosophie die sieben Hauptlaster mit Blick auf die
Herausforderungen der heutigen Gesellschaft interpretieren:
persönliche Zugänge zu alten, aber nicht weniger aktuellen Themen der
Gesellschaft und des Individuums. Zu Wort kommen: der Philosoph und
Theologe Clemens Sedmak (allgemeine Einführung), die Schriftstellerin
Olga Flor, der Soziologe und Autor Jean Ziegler, die Schauspielerin
Elisabeth Orth, der Schriftsteller Franz Schuh, der Schriftsteller
Josef Haslinger, die Schauspielerin und Sängerin Erika Pluhar und der
Theologe Adolf Holl.
Sinnbild menschlicher Abgründe
Sie gelten als Sinnbild für menschliche Abgründe und Schwächen, die
es zu unterdrücken gilt. Manchmal jedoch treten sie an die
Oberfläche, werden übermächtig und entladen sich in aggressiven,
gewalttätigen oder selbstzerstörerischen Akten: die sieben
Hauptsünden - umgangssprachlich bekannt als die sieben Todsünden.
Nach der klassischen Theologie entstehen Sünden aus sieben schlechten
Charaktereigenschaften, die als Hauptlaster bezeichnet werden:
Superbia (Hochmut), Avaritia (Geiz), Luxuria (Wollust), Ira (Zorn),
Gula (Völlerei), Invidia (Neid), Acedia (Faulheit, Trägheit des
Herzens).
Erstmals findet sich eine solche Kategorisierung menschlicher Laster
bei einem Eremitenmönch namens Euagrios Pontikos Ende des 4.
Jahrhunderts nach Christus. Papst Gregor der Große hat diese im 6.
Jahrhundert dann mit kleinen Änderungen in seinen Katalog der sieben
Hauptlaster aufgenommen. Bis heute werden mit dem Begriff Todsünde
(peccatum mortiferum) im Katechismus der katholischen Kirche
bestimmte, besonders schwerwiegende Sünden bezeichnet. In Artikel
1855 heißt es dazu: "Die Todsünde zerstört die Liebe im Herzen des
Menschen durch einen schweren Verstoß gegen das Gesetz Gottes. In ihr
wendet sich der Mensch von Gott, seinem letzten Ziel und seiner
Seligkeit, ab und zieht ihm ein minderes Gut vor."
Weitere Sendetermine:
Sonntag, 2. Juni, 16.55 Uhr, ORF 2
"Wie ist das mit dem Zorn?"
Elisabeth Orth, Schauspielerin
Sonntag, 9. Juni, 16.55 Uhr, ORF 2
"Wie ist das mit der Völlerei?"
Franz Schuh, Schriftsteller und Essayist
Sonntag, 16. Juni, 16.55 Uhr, ORF 2
"Wie ist das mit der Faulheit?"
Josef Haslinger, Schriftsteller
Sonntag, 23. Juni, 16.55 Uhr, ORF 2
"Wie ist das mit dem Hochmut?"
Erika Pluhar, Schauspielerin, Sängerin, Schriftstellerin
Sonntag, 30. Juni, 16.55 Uhr, ORF 2
"Wie ist das mit der Wollust?"
Adolf Holl, Theologe und Autor
Die Sendungen sind nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der
Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand
abrufbar.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF