- 16.05.2013, 11:00:32
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Ärzte ohne Grenzen Österreich: 2012 mehr Unterstützung für Hilfsprogramme als je zuvor
Wien (OTS) - Bei der Präsentation des Jahresberichts 2012 in Wien
zeigte sich die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans
Frontières (MSF) am Donnerstag besorgt über die humanitäre Lage in
Syrien. "Tausende Familien sind innerhalb der Landesgrenzen auf der
Flucht, sie leiden unter Nahrungs- und Wassermangel, und der
Zusammenbruch des zuvor gut funktionierenden Gesundheitssystems ist
für viele Menschen lebensbedrohlich", berichtet Reinhard Dörflinger,
Präsident von Ärzte ohne Grenzen Österreich.
"Obwohl der Konflikt bereits seit mehr als zwei Jahren anhält,
wird in den umkämpften Gebieten von internationaler Seite kaum
humanitäre Hilfe geleistet." Die diplomatische Patt-Situation, welche
die Weltgemeinde in Bezug auf den Syrien-Konflikt lähmt, sei keine
Entschuldigung für das bisherige Versagen der humanitären Hilfe für
die Bevölkerung im Kriegsgebiet, so Dörflinger weiter. "Wir
appellieren deshalb an die internationale Gemeinschaft, an Staaten
und auch an andere Organisationen, die Nothilfe für die Menschen in
Syrien dringend auszuweiten", so Dörflinger.
Neben dem Bürgerkrieg in Syrien zählten die Einsätze im Norden
Malis, die durch Kämpfe im Sudan ausgelöste Flüchtlingskrise im
Südsudan und der immer wieder aufflammende Konflikt im Osten der
Demokratischen Republik Kongo zu den größten Herausforderungen im
Jahr 2012. Auch die chronische Ernährungskrise in der Sahelzone, die
im vergangenen Sommer verstärkt öffentlich wahrgenommen wurde, war
ein Schwerpunkt der Arbeit. Insgesamt leisteten die Einsatzteams von
Ärzte ohne Grenzen 2012 medizinische Nothilfe für rund neun Millionen
Menschen in 72 Ländern.
In 24 dieser Länder wurden die Hilfsprogramme mit Spenden aus
Österreich unterstützt. "Die österreichische Sektion von Ärzte ohne
Grenzen konnte im vergangenen Jahr 17,8 Millionen Euro direkt für
Hilfsprogramme bereitstellen, mehr als je zuvor", berichtet Mario
Thaler, der Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Österreich.
Ermöglicht wurde das durch einen neuen Rekord an Spendeneinnahmen:
Insgesamt spendeten rund 247.000 Privatpersonen und Firmen im
vergangenen Jahr fast 21,2 Millionen Euro, rund eineinhalb Millionen
Euro mehr als im Jahr 2011.
Insgesamt wurden über das Wiener Büro von Ärzte ohne Grenzen 114
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf insgesamt 162 Hilfseinsätze in
42 Ländern entsandt. 52 Prozent der Einsatzkräfte waren Angehörige
medizinischer Berufe, 48 Prozent gehörten zu nichtmedizinischen
Berufsgruppen wie Logistik, Technik, Personal- und Finanzwesen.
Der Jahresbericht 2012 steht zum Download bereit unter:
www.msf.at/bilanz. Ab Juni 2013 findet sich unter diesem Link auch
der noch detailliertere Finanzbericht 2012.
Dr. Reinhard Dörflinger, Mag. Mario Thaler und die gerade aus
Syrien zurückgekehrte Krankenschwester Karin Taus stehen für
Interviews zur Verfügung.
Spenden für den Syrien Noteinsatz:
Spendenkonto: PSK 930.40.950 (BLZ 60.000)
Kennwort: Noteinsatz Syrien
Online-Spende: www.aerzte-ohne-grenzen.at/syrien
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