Wien (OTS) - In Österreich wird eine grundlegende Reform in der
Ausbildung künftiger Lehrerinnen und Lehrer vorbereitet - aber noch
immer ist nicht erkennbar, wie dabei die großen Mängel im Bereich der
politischen Bildung behoben werden sollen. Darauf weist jetzt die
Interessensgemeinschaft Politische Bildung (IGPB) erneut hin.
Die IGPB, ein Fachverband mit Mitgliedern aus Wissenschaft und
Praxis, kritisiert, dass es zwar seit 1978 einen Erlass über
politische Bildung als Aufgabe aller Fächer gibt, aber keinerlei
verbindliche Studienanteile dazu für angehende Pädagoginnen und
Pädagogen.
Darüber hinaus ist die politische Bildung in einem
Kombinationsfach mit Geschichte in den allgemeinbildenden Schulen
verankert. Im Studium für dieses Fach spielt jedoch die Ausbildung
dazu nur eine marginale oder gar keine Rolle. Man muss sich daher
fragen, so die IGPB, wie die Schule politisches und demokratisches
Denken, Wissen und Urteilen vermitteln soll, wenn die künftigen
Lehrerinnen und Lehrer im Studium für den Unterricht in politischer
Bildung kaum vorbereitet werden.
Die IGPB fordert die Universitäten, die Pädagogischen Hochschulen
und die Bildungs- und Wissenschaftspolitik auf, bei der Reform der
LehrerInnenbildung diese Missstände zu beheben. Dafür müssen im
Lehramtsstudium die wissenschaftlichen Grundlagen geboten und die
dafür notwendigen wissenschaftlichen Personalressourcen geschaffen
werden. Niemand soll künftig politische Bildung in den Schulen
unterrichten, der dieses Fachgebiet nicht studiert hat.
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