- 06.05.2013, 10:30:33
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Bundesfinanzierungsagentur feiert 20-Jahr-Jubiläum: 20 Jahre erfolgreiches Staatsschuldenmanagement
Wien (OTS) - Am 6. Mai feierte die Österreichische
 Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) mit einem Festakt im Parlament ihr
 20-jähriges Bestehen. Das Jubiläum gab aber nicht nur Anlass für eine
 Rückschau auf 20 Jahre erfolgreiches Staatsschuldenmanagement. Die
 Festredner richteten den Blick auch in die Zukunft. So zum Beispiel
 Prof. Christian Keuschnigg, Direktor des Instituts für Höhere Studien
 (IHS): Er zeigte auf, wie Alterung, aufstrebende Schwellenländer und
 knapper werdende Ressourcen die Welt verändern und einen radikalen
 Strukturwandel erzwingen. Die Fähigkeit zum Wandel sei entscheidend
 für den wirtschaftlichen Vorsprung Österreichs im Jahr 2062, dem Jahr
 in welchem die bis dato längst laufende Bundesanleihe Österreichs
 (3,8% Bundesanleihe 2012-2062) ausläuft.
Mit Gründung der OeBFA Vorreiterrolle in Europa
"Die OeBFA hat durch ihre Professionalität, Zuverlässigkeit und
 Genauigkeit wesentlich zur Erfolgsgeschichte Österreichs
 beigetragen", hob Finanzministerin Dr. Maria Fekter in ihrer Rede
 hervor und gab damit der Entscheidung vor 20 Jahren Recht. Im Jänner
 1993 wurde das gesamte Staatsschuldenmanagement an eine eigene,
 spezialisierte Organisationseinheit delegiert. Die OeBFA ist seit
 damals unter anderem für Aufnahme von Finanzschulden des Bundes und
 die zentrale Kassenverwaltung zuständig. Alle Aufgaben sind taxativ
 im Bundesfinanzierungsgesetz aufgezählt.
"Österreich übernahm damit eine Vorreiterrolle in Europa und war
 eines der ersten Länder, die das staatliche Schuldenmanagement als
 eigene Einheit organisierte", erinnert Finanzstaatssekretär Mag.
 Andreas Schieder in seiner Festrede. Große Staaten wie Großbritannien
 oder Deutschland folgten erst später, nämlich 1998 bzw. 2000. Diese
 Rolle würdigte auch Nationalratspräsidentin Mag.a Barbara Prammer,
 indem sie die auf Planungssicherheit gerichtete Strategie der
 Bundesfinanzierungsagentur hervorhob, nachdem sich die Finanzmärkte
 komplexer, schnelllebiger und risikoreicher entwickelten, als dies
 bei Gründung der OeBFA absehbar war. Sektionschef Dr. Gerhard Steger,
 der als Aufsichtsratspräsident der OeBFA besonders tiefen Einblick
 hat, betonte die wichtige Funktion der OeBFA im Budgetkreislauf.
Die OeBFA in Zahlen
Heute umfasst die Verantwortung der OeBFA das gesamte
 Finanzschuldportfolio des Bundes in Höhe von 195,2 Mrd. Euro (per
 Ende April 2013), wobei das jährliche Emissionsvolumen im
 Durchschnitt rund 25 Mrd. Euro ausmacht. Im Rahmen des
 Liquiditätsmanagements ist die OeBFA für die tägliche Disposition der
 Kassenmittel des Bundes zuständig. Dabei beläuft sich der
 durchschnittliche Kassenstand - aggregiert über die etwa 1.500 Konten
 des Bundes - auf 4,7 Mrd. Euro. Die bis dato größte Einzelzahlung an
 einem einzelnen Tag belief sich auf rund 12 Mrd. Euro (am 16. Juli
 2012).
In den 20 Jahren seit der Gründung hat sich das von der OeBFA
 verwaltete Finanzschuldportfolio von rund 1.100 Mrd. Schilling (ca.
 79,9 Mrd. Euro) per Anfang 1993 auf 195,2 Mrd. Euro (per Ende April
 2013) mehr als verdoppelt. Das Volumen der Geschäftsfälle hat sich
 seit damals sogar vervierfacht. Zudem hat die OeBFA zusätzliche
 Aufgaben übernommen, wie zum Beispiel die Rechtsträger- und
 Länderfinanzierung (1997 bzw. 2000), bundesschatz.at (2002), Investor
 Relations für die Republik Österreich (2009) oder die Versteigerung
 von Treibhaus-Emissionszertifikaten (2012).
"Die MitarbeiterInnen der OeBFA sind dabei stets den hohen
 Ansprüchen nachgekommen, die sich auch daraus ergeben, dass es bei
 uns um das Geld der österreichischen StaatsbürgerInnen geht",
 unterstrich Dr. Martha Oberndorfer, seit 2008 Geschäftsführerin der
 OeBFA. Sie hob in ihrer Rede auch hervor, dass das österreichische
 Staatsschuldenmanagement bereits frühzeitig alle Aspekte
 berücksichtigte, die internationale Organisationen wie OECD, EU oder
 IWF heute empfehlen.
Krisenfestigkeit mehrfach auf die Probe gestellt
Krisenfestigkeit hat die OeBFA in den schwierigen Zeiten dieser
 zwei Jahrzehnte mehrmals bewiesen: So bekam Österreich im Jahr 2000
 die Auswirkungen der EU-Sanktionen durch verteuerte
 Refinanzierungskosten zu spüren, und die Ratingagentur Standard &
 Poor's warnte im Februar 2000, dass "die Spannungen ein Faktor für
 das Rating" seien. Negative Folgen konnten aber hintan gehalten
 werden. Im September 2008 war Österreich mit der überraschenden
 Insolvenz von Lehman Brothers konfrontiert. Dank des raschen
 Vorgehens der OeBFA gelang es jedoch, Ersatzgeschäfte für die
 Positionen der Republik mit Lehman abzuschließen und somit Schaden
 von Österreich abzuwenden.
bundesschatz.at als Service für die BürgerInnen
Ein wichtiger Schritt war 2002 auch die Einführung von
 bundesschatz.at. Dieses auf Privatanleger ausgerichtete
 Online-Sparprodukt ermöglicht Sparern, ihr Guthaben ab 100 Euro
 spesenfrei und direkt in österreichische Staatstitel zu investieren.
 Österreich war damals der erste Staat Europas, der einen
 Online-Vertriebsweg mit Straight-Through-Processing (STP)
 implementierte.
Meilensteine 2012 - Emission der am längsten laufenden
 Bundesanleihe der Eurozone
Im zwanzigsten Jahr der Geschichte setzte die OeBFA gleich mehrere
 Meilensteine: Zum einen ging 2012 als jenes Jahr ein, in dem erstmals
 Negativzinsen für kurzfristige Mittelaufnahmen verzeichnet wurden.
 Der Grund dafür lag in der hohen Nachfrage der Investoren nach den
 sichersten Geldanlagen. In weiterer Folge sanken die Zinsen weiter,
 und Mitte Juli 2012 erreichten kurzfristig sogar zweijährige
 Bundesanleihen eine negative Rendite.
Weiters emittierte die Republik Österreich im Jänner 2012 die
 erste 50-jährige Bundesanleihe -die bis dato am längsten laufende von
 der Republik Österreich jemals begebene Bundesanleihe sowie die
 Staatsanleihe mit der längsten Laufzeit in der gesamten Eurozone.
 "Die OeBFA hat hier ganz im Sinne der SteuerzahlerInnen sehr
 langfristig agiert und nicht nur auf die Erzielung kurzfristiger
 Vorteile geachtet", erklärt Oberndorfer.
Und nicht zuletzt wurde das Fremdwährungsexposure des Bundes im
 August 2012 zur Gänze abgebaut. "Damit konnte ein wichtiger Beitrag
 zur Finanzmarktstabilität Österreichs geleistet werden", betont Dr.
 Thomas Steiner, Geschäftsführer der OeBFA. "Durch unsere risikoaverse
 Grundausrichtung sind wir bestmöglich für die Zukunft aufgestellt."
Hinweise
- Die Festschrift "20 Jahre OeBFA" steht unter www.oebfa.at (Wir
 über uns / Geschichte der OeBFA) zum Download zur Verfügung.
- Fotos zum Festakt stehen ab 7. Mai unter dem folgenden Link zur
 Verfügung: http://www.parlament.gv.at/SERV/FOTO/AKTUELL/
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