• 26.04.2013, 10:51:57
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Überhöhte Bankmarge aus Synthi Schweiz Derivat brachte Wiener Betrieb im Gesundheitsbereich Verluste aus Zinsabsicherung

Finanzbuddha: 20 Prozent Schadenwiedergutmachung ist zu wenig

Utl.: Finanzbuddha: 20 Prozent Schadenwiedergutmachung ist zu wenig =

Wien (OTS) - Eines der giftigsten Derivatprodukte, die zwischen 2005
und 2009 von der Bank Austria bei Privaten und Unternehmen vertrieben
wurde, macht einem Wiener Betrieb im Gesundheitsbereich zu schaffen.
Ein Kundenbetreuer der Bank Austria hatte dem Leiter des Betriebes
sogenannte "Synthi Schweiz"-Derivate, das sind hochriskante
Spekulationsprodukte in Höhe von 2,6 Millionen Euro als
Zinsabsicherung verkauft. Wie eine Nachkalkulation durch einen
Sachverständigen ergab, hat die Bank hat bei diesem Geschäft mit rund
18.000 Euro etwa ein Drittel der Risikoprämie des Kunden für sich als
Marge einbehalten, ohne den Kunden davon zu verständigen. Detail am
Rande: Die Nachkalkulation ergab weiters, dass bei fairer
Ausgestaltung des Produktes, der Kunde keinen Schaden hätte.

Mit einer "Kulanzzahlung" in der Höhe von etwa 20 Prozent des
Schadens, will sich die Bank Austria aus der Affäre ziehen. Die
Experten der Beraterplattform Finanzbuddha verweisen auf
vergleichbare Fälle, bei denen es zu Schadenübernahmen zwischen 50
Prozent und 75 Prozent durch die Bank gekommen ist. Der Hintergrund
dafür: Ein Erkenntnis des Obersten Gerichtshofes bestätigt, dass
Kunden, sogar mit einem höheren Wissenstand, bei Derivatgeschäften
besonders sorgfältig über Chancen und Risiken aufgeklärt werden
müssen. Es sagt auch, dass kein Absicherungsgeschäft vorliegt, wenn
durch ein Derivatgeschäft ein bestehendes Risiko erhalten bleibt oder
ein neues geschaffen wird.

Außerdem sind Banken auskunftspflichtig, wenn sie ein besonderes
Eigen-Interesse am Gewinn der Geschäfte verfolgen. Dieser Umstand
spiegelt sich in zahlreichen Sachverständigen-Gutachten wieder.
"Diese Geschäfte haben für den Kunden keinen Nutzen. Die Bank hat
sich mit Geld vom Kunden abgesichert", meint dazu
Finanzbuddha-Sprecher Robert Süss. "Was hier ursprünglich als
Zinsabsicherung verkauft wurde, hat ruinösen Charakter. 20 Prozent
Schadenübernahme bei einem Schaden von ungefähr 1 Million Euro ist
ein trauriges Finale, in einem ehrlosen Spiel.

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