• 24.04.2013, 08:00:34
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Creditreform FIRMENINSOLVENZSTATISTIK 1. Quartal 2013: 24 Insolvenzen pro Werktag

Unternehmen zeigen sich robust, stärkster Rückgang an Insolvenzen seit einem Jahrzehnt

Utl.: Unternehmen zeigen sich robust, stärkster Rückgang an
Insolvenzen seit einem Jahrzehnt =

Wien (OTS) - Die endgültigen Zahlen der Creditreform
Firmeninsolvenzstatistik für das 1. Quartal 2013 zeigen eine positive
Entwicklung: Die Unternehmensinsolvenzen sind um 9,2% auf 1.525
Verfahren zurückgegangen. Die Anzahl an eröffneten Verfahren ist
dabei um 14,4% auf 869 Unternehmen gesunken. In 656 Fällen (-1,4%)
wurden die Insolvenzanträge mangels kostendeckenden Vermögens
abgewiesen. Jedes 5. Verfahren wurde als Sanierungsverfahren eröffnet
und hat dem schuldnerischen Unternehmen somit eine 2. Chance
ermöglicht. Die Insolvenzverbindlichkeiten beliefen sich auf rund 430
Mio. Euro. 5.900 Arbeitsplätze waren von einer Insolvenz gefährdet.
Besonders erfreulich ist die Entwicklung im Tourismus (-8,1%), in der
Industrie (-10,1%) und im Handel (-17,0%). Die Hauptursachen für
Insolvenzen liegen in einer mangelhaften Buchhaltung, in der
fehlenden Konkurrenzfähigkeit (internationaler Wettbewerbsdruck) und
im schlechten (finanziellen) Risikomanagement. Oft wird vergessen,
dass ein Geschäft kaufmännisch erst dann abgeschlossen ist, wenn das
Geld am Konto ist. Effiziente Buchhaltung mit einer richtigen,
zeitnahen Rechnungslegung und Mahnung sowie die Beschäftigung mit den
eigenen Finanzzahlen als auch mit der Liquidität der Geschäftspartner
gehören leider noch immer nicht zum Einmaleins vieler Unternehmen.

Bundesländervergleich

Der Blick auf die Bundesländer zeigt, dass nur in Tirol (+18,1%)
und in Kärnten (+4,4%) die Insolvenzen gestiegen sind. Die stärksten
Rückgänge verzeichnen die Bundesländer Vorarlberg (-47,0%),
Oberösterreich (-15,0%) und das Burgenland (-13,8%).
Die höchste relative Insolvenzbetroffenheit herrschte in Wien mit
5,5 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen. Österreichweit wurden im
Durchschnitt 4 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen gezählt.

Branchenvergleich

Die am stärksten betroffenen Branchen sind das Bauwesen und die
Branche "Verkehr- und Nachrichtenübermittlung" mit 10 bzw. 9,4
Insolvenzen je 1.000 Branchenunternehmen. Besonders erfreulich für
den Industriestandort Österreich ist der Rückgang in der Branche
"Sachgütererzeugung" um 10%. Am stärksten sind die Insolvenzen im
Handel mit 17,5% gesunken.

Conclusio 1. Quartal 2013

Österreichs Unternehmen zeigen sich angesichts der vielen
internationalen Krisenfälle robust. Dank der heimischen Kernbranchen
Industrie und Tourismus sowie der nach wie vor guten Konsumlage der
Privaten sinken die Insolvenzen. Die ersten drei Monate sind
allerdings noch ein zu kurzer Beobachtungszeitraum, um eine Prognose
für die Jahresentwicklung abzugeben. Wichtig bleibt aber, dass die
Unternehmen weiterhin Zugang zu günstigen Finanzierungen haben, wobei
neue Finanzierungsmodelle (z.B. Privat Equity) angesichts
restriktiver Kreditpolitiken der Banken zunehmend an Bedeutung
gewinnen. Daher wird auch 2013 von den Finanzstichworten Bonität und
Liquidität geprägt sein. Umsatzgewinnung ist wichtig, aber genauso
wichtig muss es für einen ordentlichen Kaufmann sein, sich nachhaltig
mit seinen Zahlen auseinander zu setzen. Am Ende des Tages müssen die
Rechnungen bezahlt und die Kredite bedient sein.

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