• 19.04.2013, 13:39:04
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IGV Nahverkehrskongress in Wien: Multimodalität als Leitthema des Branchentreffs der Nahverkehrsexperten

Wien (OTS) - Beim Branchentreff der heimischen Nahverkehrs-Experten
am 18. und 19. April stand Multimodalität im Zentrum: Die lückenlose
und kundenfreundliche Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel ist das
zentrale Erfolgsprinzip nachhaltiger Verkehrslösungen. Denn nur, wenn
die Menschen die Möglichkeit haben, flexibel je nach Bedarf zwischen
den einzelnen Verkehrsmitteln zu wählen, kann der Anteil des
öffentlichen Verkehrs nachhaltig gesteigert werden.

Unter dem Begriff "multimodaler Verkehr" versteht man eine
mehrgliedrige Transportkette, bei der die Beförderung von Personen
mit unterschiedlichen Verkehrsträgern erfolgt. Ein lückenloses
Ineinandergreifen von Individualverkehr, Fußwegen, Fahrradverkehr
oder Öffi-Nutzung auf einer Wegstrecke wird etwa durch Park&Ride-
oder Bike&Ride-Anlagen und ein optimal aufeinander abgestimmtes
Öffi-Angebot gefördert. "Diese kundenfreundliche Vernetzung der
verschiedenen Verkehrsmittel ist der Grundgedanke, der bereits 1984
zur Gründung des Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) als älteste
derartige Organisation in Österreich geführt hat", so Mag. Wolfgang
Schroll, Vorsitzender der IGV und Geschäftsführer des VOR, der sich
für ein entsprechendes Verkehrsangebot in der Ostregion (Wien,
Niederösterreich und Burgenland) einsetzt.

Seit vielen Jahren sind U-Bahn, Bim und Bus bei der Wahl der Wege
die Nummer 1 in Wien und haben den Autoverkehr in der Stadt längst in
die Schranken gewiesen. "Die laufenden Investitionen in die
Infrastruktur und den Ausbau des Öffi-Netzes sowie die seit Mai 2012
vergünstigten Tarife für die Jahreskarte machen die öffentlichen
Verkehrsmittel attraktiver denn je", so Wiener-Linien-Geschäftsführer
Günter Steinbauer. Im Rahmen des Nahverkehrskongresses präsentierten
die Wiener Linien am Donnerstag zudem die künftige Busflotte.

Neue Erkenntnisse aus der Mobilitätsforschung wurden von Prof. Dr.
Andreas Knie, Geschäftsführer des Innovationszentrums für Mobilität
und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) vorgetragen. Anhand von
empirischen Daten und vor allem auch plastischer Beispiele aus dem
"echten Leben" konnte Prof. Knie die Funktionsweisen der
"Raumexplosionsmaschine" Automobil darstellen. "Den täglichen
Verführungen des Automobils können die Öffis nur durch noch mehr
Flexibilität, Information und vor allem Kundennähe erfolgreich
begegnen" unterstreicht Prof. Knie.

Seinen eigenen Weg geht - im Wortsinn - der Weltenwanderer Gregor
Sieböck, der seit Jahren konsequent zu Fuß reist. Sieböck berichtete
in seinem Vortrag von seinen Erlebnissen auf seinen "Fuß-Reisen" und
ein neues Lebensgefühl, das für ihn mit dem zu Fuß unterwegs sein
verbunden ist.

Für die versammelten Nahverkehrsexperten gilt es, den
Anforderungen einer modernen Lebens- und Arbeitswelt mit ihren
gestiegenen Mobilitätsanforderungen entsprechende Mobilitätslösungen
weiterzuentwickeln. "Und diese werden auch in Zukunft aus einem Mix
aus verschiedenen Mobilitätsformen wie Fußwege, Fahrradfahrten sowie
Öffi- und PKW-Nutzung bestehen", unterstreicht Schroll.

VOR und seine Partner sehen sich am richtigen Weg: Mit modernen
Park&Ride- sowie Bike&Ride-Lösungen und ideal aufeinander
abgestimmten Fahrplänen von Bus, Bahn, U-Bahn und "Bim" sind die
Voraussetzungen für solch ein effizientes Ineinandergreifen
geschaffen. Ein modernes Informationsangebot durch die elektronische
Fahrplanauskunft oder das mobile Infoservice qando gewährleisten,
dass die Menschen auch einfach und bequem dieses Angebot nutzen
können. "Der Erfolg gibt uns und unseren Partnern recht: Heute schon
überwiegt etwa in Wien der öffentliche Verkehr den motorisierten
Individualverkehr bei weitem: 39% der WienerInnen setzen in der Stadt
auf die Öffis, während das Auto mit 27% Nutzung hinter den Fußgängern
nur noch auf Rang drei liegt", so Schroll und Steinbauer
übereinstimmend.

Der Nahverkehrskongress wird alle zwei Jahre von der
Interessengemeinschaft österreichischer Verkehrsverbünde (IGV) und
von der Nahverkehrsgruppe des Fachverbandes der Schienenbahnen
organisiert. Die Veranstaltung bietet den maßgeblichen Playern im
öffentlichen Nahverkehr eine ideale Plattform zum Meinungsaustausch
und Know-how Transfer. Neben Fachvorträgen zu aktuellen
Fragestellungen des Öffentlichen Personennahverkehrs wurden auch
heuer in Arbeitsgruppen konkrete Problemstellungen unter den
anwesenden Experten erörtert. Der Nahverkehrskongress fand im Euro
Plaza Conference Center, Am Europlatz 2, statt.

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