- 16.04.2013, 10:00:33
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Knappes Wahlergebnis gefährdet Zahlungsverkehr in Venezuela.
OeKB Versicherung befürchtet aufgrund der Proteste der Opposition steigende politische Risiken.
Utl.: OeKB Versicherung befürchtet aufgrund der Proteste der
Opposition steigende politische Risiken. =
Wien (OTS) - Das knappe Wahlergebnis und die vom unterlegenen
Oppositionskandidaten Henrique Capriles geforderte Neuauszählung der
Stimmen verursachen in Venezuela Unsicherheiten unter der bereits
stark gespaltenen Bevölkerung, die sich ausweiten könnten. Gefährdet
werden dadurch auch Zahlungen an ausländische Handelspartner, welche
bereits jetzt durch die Devisenzuteilung der CADIVI (Comisión de
Administración de Divisas) und das Wechselkurskontrollsystem SICAD
(Sistema Complementario de Administración de Divisas) stark verzögert
erfolgen.
"Aufgrund des knappen Wahlergebnisses sind Unsicherheiten in
nächster Zeit vorprogrammiert. Relevant ist dies für alle
österreichischen Exporteure, die in Venezuela offene Zahlungen
haben," so Karolina Offterdinger, Vorstand der OeKB Versicherung AG.
Das komplementäre Wechselkurskontrollsystem SICAD
SICAD (Sistema Complementario de Administración de Divisas) ist
ein venezolanisches Fremdwährungs-Auktionssystem. Es wurde im März
2013 vom Chávez Gefolgsmann Nicolás Maduro zusätzlich zu CADIVI
(Comisión de Administración de Divisas) ins Leben gerufen, um die
Devisenzuteilung zu verbessern. Durch diese Maßnahme wird versucht,
10 Prozent der Devisennachfrage abzudecken - 90 Prozent werden
weiterhin über CADIVI zugeteilt.
200 Millionen USD wurden Mitte März in einer ersten Auktion
Unternehmen durch das Bankensystem angeboten zu einem Kurs von 6,3
Bolivar gegen 1 USD. Erlöse über diesen Wert fließen in einen
öffentlichen Fonds des Finanzministeriums. Der Nachteil dieses
Systems der Devisenzuteilung ist, dass dieses eine weitere Abwertung
des Bolivar impliziert und dadurch auch die Inflation weiter
angeheizt wird.
Devisengenehmigung durch CADIVI
Geschäftsbeziehungen zu Venezuela leiden aufgrund der
administrativen Hürden seit Jahren unter Zahlungsverzögerungen.
Lieferanten warten immer wieder mehr als ein Jahr auf ihr Geld. Denn
jede Zahlung in Devisen muss erst von der staatlichen
Devisenbewirtschaftungsbehörde CADIVI (Comisión de Administración de
Divisas) genehmigt werden.
Österreichischen Exporteuren drohen Zahlungsausfälle
"Unsere Versicherungsnehmer wissen, dass es ein Fehler wäre, in
einem so stark polarisierten Land wie Venezuela, nur an das
wirtschaftliche Risiko zu denken," stellt Offterdinger fest. "Viele
Exporteure irren, wenn sie glauben, dass solche Zahlungsausfälle
ohnehin von ihrer Kreditversicherung gedeckt wären. Dazu muss aber
das politische Risiko versichert sein." Die OeKB Versicherung deckt
das politische Risiko automatisch flächendeckend für alle Länder.
Aktuell melden die Versicherungsnehmer der OeKB Versicherung offene
Forderungen in Venezuela in Höhe von 8,5 Millionen Euro.
Politisches Risiko
Als politische Risiken gelten beispielsweise Zahlungsausfälle
wegen Krieg, Aufruhr, Forderungen an öffentliche Institutionen oder
Devisen-Transferbehinderungen. Die Forderung des inländischen
Gläubigers an einen ausländischen Schuldner wird trotz dessen
Zahlungswilligkeit nicht rechtzeitig und in voller Höhe beglichen,
weil kriegerische Ereignisse oder behördliche Maßnahmen dies
verhindern. Diese Risiken sind dann von einer Kreditversicherung
gedeckt, wenn auch das sogenannte politische Risiko versichert ist.
Triste wirtschaftliche Lage fördert Unsicherheiten
Über die bestehenden politischen Unsicherheiten hinaus zeichnen
sich auch Schwierigkeiten bei der wirtschaftlichen Entwicklung des
Landes ab, was wiederum das politische Risiko erhöht. Neben einer
Rekordinflation von 31 Prozent (2012) kämpft Venezuela zurzeit auch
mit abnehmenden Devisenreserven durch Kapitalflucht sowie mit einem
hohen Budgetdefizit von aktuell 15 Prozent des BIP.
Zum druckfähigen Foto von Mag. Karolina Offterdinger: unter
http://www.ots.at/redirect/Offterdinger2
Über die OeKB Versicherung
Kann ein Kunde nicht wie vereinbart zahlen - ob aus politischen
Gründen wie Transferbeschränkungen und Unruhen oder wirtschaftlichen
wie zum Beispiel Insolvenz - springt die OeKB Versicherung ein. Damit
schützt die Kreditversicherung vor Schäden, die durch den Ausfall von
Forderungen entstehen. Der Kreditversicherer bietet auch ein
umfassendes Risikomanagement an, um einen Verlust von vornherein zu
vermeiden.
Die OeKB Versicherung AG wurde 2005 gegründet und ist zu 100 %
Tochter der OeKB EH Beteiligungs- und Management AG. Die
Oesterreichische Kontrollbank AG hält 51 % der Managementholding,
49 % hält die Euler Hermes Deutschland AG, Hamburg. 2012 lag der
Prämienumsatz bei 22 Mio. Euro. www.oekbversicherung.at
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