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Feste der Ohnmacht (von Michaela Geistler-Quendler)

Ausgabe 15. April 2013

Klgaenfurt (OTS) - Vieles von dem, was sich derzeit in Großbritannien abspielt, kann man nachvollziehen: Das gilt für die Kritik an der Politik der verstorbenen Premierministerin Margaret Thatcher, an ihrem Eintreten für eine schrankenlose freie Marktwirtschaft, an ihrer Ignoranz gegenüber dem Anstieg der Arbeitslosigkeit und an ihrem Beitrag zu einer aus den Fugen geratenen sozialen Balance. Das gilt für den Protest gegen eine pompöse Trauerfeier, in der dieser Politik symbolisch noch einmal ein Denkmal gesetzt wird. Und das gilt auch für den Widerstand gegen die Glorifizierung von politischen Persönlichkeiten. Freudenfeste anlässlich eines Todesfalls zeugen aber nur von einem Ohnmachtsgefühl. Politische Programmatiken haben -solange sie demokratisch legitimiert werden - nichts Schicksalhaftes, sie werden - oder wurden wie im Fall Thatchers - von Wählern gestützt oder nicht. Und das Fest der Demokratie ist die Wahl, wie schon Herbert George Wells bemerkte.

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