Wien (OTS) - "Ein brutaler Akt, eine Mega-Sauerei" wäre seine
fristlose Entlassung vor zwei Jahren gewesen, sagt der frühere
MAK-Direktor Peter Noever in der morgen erscheinenden NEWS-Ausgabe.
Die Staatsanwaltschaft habe sämtliche strittigen Punkte ad acta
gelegt, "ohne weitere Konsequenzen eingestellt". Nun fordert Noever
Genugtuung: "Ich muss schauen, dass ich zu meinem Recht komme. Mir
ist es wichtig, Klarheit zu bekommen. Dieser Schritt ist für mich,
meinen Zustand, meine Existenz zwingend."
Im März 2011 wurde Noever im Auftrag des Ministeriums fristlos
entlassen, nachdem Gerüchte über nicht nachvollziehbare
Spesengebarung und Feste für seine Mutter auf Museumskosten
aufgetaucht waren. Nun klagt er vor dem Arbeits- und Sozialgericht
auf 301.000 Euro für Kündigungsentschädigung, Abfertigungsansprüche
und Urlaubsersatz.
Dazu kommen 200.000 Euro, die er seinerzeit wegen der mit dem
Museums-Förderverein ausgerichteten Feste leistete. Die Anwälte
prüfen die Chancen auf Rückforderung. Noever, der "juristische Laie":
"Die Zahlung erfolgte auf Anraten meines damaligen Anwaltes und nur
aus Vorsichtsgründen. Als ,tätige Reue' sollte damit eine Verfolgung
durch die Behörden verhindert werden. Im Nachhinein haben sich die
Vorwürfe als haltlos herausgestellt. Aber behalten Sie einmal kühlen
Kopf, bei derart vehementen Anschuldigungen und einer Entlassung!
Deshalb will ich die Sache jetzt vor ein ordentliches Gericht
bringen." Vielmehr hätten die Feste dazu gedient, erhebliche
Sponsorsummen zu lukrieren.
Noever erwidert auch ausführlich die Vorwürfe des Rechnungshofs.
Zu den angeblich ausufernden Dienstreisen: "Da bin ich selbst
überrascht. Im Prinzip glaube ich, dass ich viel zu wenig gereist
bin." So habe er für die MAK-Expositur in L A. in langen
Verhandlungen Non-profit-Status und damit die Voraussetzungen für
Sponsorleistungen erwirkt. Die angeblich falsche Besucherzählung wäre
vom Ministerium mittels genauer Richtlinien festgelegt worden.
Enttäuscht zeigt er sich von Kunstministerin Schmied, der er als
Privatmann und ohne Verrechnung das Büro eingerichtet habe: "Ja,
schon. Ich hätte mir die Dinge anders vorstellen können. Aber
Österreich hat sich nicht in der vorrangigen Position einen Namen für
Courage gemacht. Österreich funktioniert halt so."
Die Prozesskosten im Fall einer Niederlage wären für ihn
unaufbringlich, sagt Noever.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NES