- 13.03.2013, 13:07:48
- /
- OTS0162 OTW0162
Geflügelbauern machen auf dramatische Situation aufmerksam
Petitionen fordern Politik zum Handeln auf

Utl.: Petitionen fordern Politik zum Handeln auf =
Wien (OTS) - Die österreichischen Geflügelbauern können und wollen
die prekäre Situation am heimischen Geflügelmarkt nicht länger
hinnehmen. Ein deutliches Signal hierfür ist die Großveranstaltung
betroffener Landwirte, die gestern, Mittwoch, den 12. März 2013, auf
dem Wieselburger Messegelände stattfand. Anlässlich der sich
zuspitzenden Lage hatten die ZAG - Zentrale Arbeitsgemeinschaft der
Österreichischen Geflügelwirtschaft, die Geflügelmastgenossenschaft
(GGÖ) und die Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV)
betroffene Landwirte zur Diskussion eingeladen. Über 1.000
Geflügelbauern waren dem Ruf gefolgt und forderten die Politik auf,
endlich zu handeln.
Petition fordert Umsetzung des "All In One"-Programms der QGV
Das Signal an die Politik ist klar und deutlich: Nur wenn neuen
und fairen Standards in der Geflügelhaltung zur Durchsetzung
verholfen wird, haben die österreichischen Landwirte auch in Zukunft
eine Chance, nicht unter die Räder der Billigproduktion in
Nachbarstaaten zu kommen. So fordert die von GGÖ und ZAG ins Leben
gerufene Petition die Umsetzung des "All In One"-Programms der QGV.
Das in Kooperation mit zahlreichen Geflügelfachtierärzten entwickelte
Programm zielt darauf ab, die Auflagen für die Geflügelmastbetriebe
an die Gesundheit der Tiere zu koppeln, anstatt sich auf
eindimensionale Faktoren zu beschränken. Die damit verbundenen
Verbesserungen sollen auch für den Konsumenten sichtbar kommuniziert
werden.
Robert Wieser, Obmann der GGÖ, erklärte im Rahmen der
Veranstaltung, dass das "All In One"-Programm "die kontinuierliche
Verbesserung der Tiergesundheit und der Lebensmittelsicherheit im
Sinne der Konsumenten und der Tiere" vorantreiben soll. Nur damit, so
Wieser, könne "in Zukunft die Produktion von qualitativ hochwertigen
Geflügelprodukten in Österreich erhalten werden, so wie sich das die
heimischen Konsumenten wünschen." Auch Dr. Martina Glatzl, Obfrau der
QGV, betonte, dass Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit kein
Widerspruch seien: "Je mehr in einem Betrieb auf die Gesundheit der
Tiere geachtet wird, desto hochwertiger ist das Produkt. Letztendlich
profitieren davon die Produzenten, die Tiere und die Konsumenten
gleichermaßen." Österreich könnte hier eine Vorreiterrolle einnehmen:
"Die Politik hätte die einmalige Chance, nach einer
Antibiotika-Datenbank auch Tiergesundheitsindikatoren einheitlich zu
überwachen und gegebenenfalls zu sanktionieren. Hier wären wir wieder
meilenweit vor den EU-Nachbarländern," so Glatzl.
Klare Lebensmittelkennzeichnung und faire
Einheitswertberechnung gefordert
Die gegenwärtig schwierige Marktsituation der Geflügelwirtschaft
ergibt sich auch aus der fehlenden klaren Kennzeichnung von
Lebensmitteln, so ÖkR Franz Schrall, Obmann der ZAG. Die oft fehlende
oder für Konsumenten mißverständliche Produktauslobung hinsichtlich
Herkunft und Haltungsform muss behördlich klar geregelt werden, so
der ZAG-Obmann. Die auf der Versammlung anwesenden Tierhalter
unterstützten dieses Anliegen ebenso wie die Forderung nach einer
fachlich argumentierten Gleichstellung der geflügelhaltenden Betriebe
mit anderen Sparten der österreichischen Tierhaltung im Zuge der
Neuberechnung der Einheitswerte.
Auch Theresia Meier, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer
Niederösterreich und Obfrau der SVB sowie Gerhard Wlodkowski,
Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, äußersten sich
kritisch zu dieser Wettbewerbsverzerrung und meinten unisono, dass
die "Geiz ist Geil-Mentalität" weder in der Landwirtschaft noch bei
Lebensmitteln etwas zu suchen hätte.
Österreichische Qualitätsprodukte werden von Billigimporten
verdrängt
Grund für den Ärger der Branche ist, dass österreichische
Qualitätsprodukte aufgrund extremer Wettbewerbsverzerrungen preislich
kaum mehr mit Billigimporten aus Nachbarländern mithalten können.
Dies hat bereits dazu geführt, dass heimische Betriebe die
Einstallung von Putenküken erstmals in der Geschichte wochenweise
aussetzen - ein deutliches Anzeichen, dass die Existenz der gesamten
Branche bedroht ist.
Auf der gestern abgehaltenen Großversammlung der Geflügelbauern
wurden diese Schwierigkeiten in mehreren Vorträgen von Fachleuten
eingehend beleuchtet. Im Anschluss kamen auch die Betroffenen zu
Wort, die in zahlreichen Wortmeldungen ihrem Unmut Luft machten.
(Schluss)
Über die ZAG:
Die Dachorganisation ZAG ist die einzige bundesweit anerkannte,
freiwillige Interessensvertretung der österreichischen
Geflügelwirtschaft und vertritt damit sowohl die Interessen der
österreichischen Eierproduktion als auch der österreichischen
Geflügelmast. Der Dachverband sieht sich als Partner für eine
wachsende, profitable und verantwortungsvolle Eier- und
Geflügelproduktion in Österreich.
Über die GGÖ:
Die Geflügelmastgenossenschaft Österreich (GGÖ) ist eine
österreichweite Erzeugergemeinschaft, die von rund 400 Geflügelbauern
aus dem gesamten Bundesgebiet gebildet wird. Rund 60 Prozent der
Masthühner- und Truthühnerproduktion in Österreich stammen aus
Betrieben, die der GGÖ angehören.
Über die QGV:
Die Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV) ist der
anerkannte, bundesweite Geflügelgesundheitsdienst nach der
österreichischen Tiergesundheitsdienst-Verordnung. Aufgabe der QGV
ist die Qualitätssicherung in der Eier- und Geflügelproduktion, mit
der eine maximale Lebensmittelsicherheit und Produktqualität zum
Wohle der Konsumenten sichergestellt werden soll.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SKI