- 12.03.2013, 10:16:33
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Hypo Alpe Adria erreicht in rezessivem Umfeld Ergebnis an der Nulllinie
Klagenfurt am Wörthersee (OTS) -
Weiterer Risikoabbau und Reduktion der Garantien der öffentlichen
Hand; Gesamtkapitalquote deutlich gestärkt bei 13 Prozent
Konzernergebnis an der Nulllinie: Einmaleffekte aus der Umwandlung
von bisher als Verbindlichkeiten bilanzierten
Eigenmittelbestandteilen in Eigenkapital sowie Ergebnissteigerungen
im SEE Raum und Österreich verbunden mit einem konsequenten
Effizienzprogramm (Kosten -12 %) kompensierten marktabhängig
niedrigere Zinserträge und höhere Risikovorsorgen des Abbausegmentes.
Somit konnte ein Ergebnis nach Steuern und vor Minderheiten für 2012
in Höhe von EUR +3,0 Mio. (2011: EUR +69,3
Mio.) erzielt werden;
Kapitalbasis bereinigt und nachhaltig gestärkt: Burden-Sharing
Maßnahmen (unter anderem Rückkauf von Hybrid- und Ergänzungskapital)
verbessern nachhaltig die Kapitalqualität; Verringerung der Risk
Weighted Assets (RWA) und Kapitalerhöhung des Bundes im Ausmaß von
EUR 500 Mio. sowie Begebung einer staatsgarantierten Nachranganleihe
in Höhe von EUR 1,0 Mrd. heben Total Capital Ratio (TCR) auf
13,0 % (2011: 9,8 %) und Tier 1 auf 8,6 % (2011: 6,2 %), womit die
Auflagen des Regulators erfüllt werden; Vollständiger Erhalt der nach
Notverstaatlichung eingeschossenen Bundesmittel im Eigenkapital in
Höhe von EUR 1,15 Mrd;
Verkleinerung fortgesetzt: Bilanzsumme sinkt unter EUR 34 Mrd. (2011:
EUR 35,1 Mrd.); Haftungen der öffentlichen Hand um rund 9 % auf EUR
16,5 Mrd. (2011: EUR 18,1 Mrd.) verringert; Personalreduktion
von 15 % (2011: 7.690 MA, 2012: 6.576 MA); Fortgesetzte Fokussierung
auf das Kerngeschäft wird durch den Verkauf aller
Industriebeteiligungen und eine effiziente Abbau-Organisation
erreicht;
Portfolios neu strukturiert: Fortgesetzte Bereinigung der Portfolios
entlastet alle drei operativen Fortbestandssegmente (SEE Netzwerk,
Italien, Österreich) und steigert die Reprivatisierungsmöglichkeiten;
Höhere Risikovorsorgen von EUR -309,9 Mio. (2011: EUR -229,8 Mio.)
spiegeln die tiefgehende Konjunkturschwäche wider, wobei rund 2/3 auf
das Abbausegment entfallen; Trotz reduzierter Bilanzsumme konnte der
forcierte Abbau negative Portfoliomigrationen überkompensieren, womit
sich die NPLs erstmals substanziell um EUR 300 Mio. auf EUR 9,56 Mrd.
verringern;
Marktposition in SEE behauptet: Kundenzahl um 100.000 zusätzliche
Kunden auf in Summe 1,2 Mio. in der Kernregion SEE gesteigert;
Spareinlagen um EUR 200 Mio. auf EUR 8,4 Mrd. erhöht;
Ausblick 2013: Angestrebter Abschluss des Beihilfeverfahrens vor der
Europäischen Kommission; Privatisierung der österreichischen
Bankentochter sowie Fortsetzung der Portfolio-Optimierung im SEE
Netzwerk zur Steigerung der Reprivatisierungschancen; Weiterer Erhalt
der durch die Republik Österreich seit Verstaatlichung eingesetzten
Mittel;
Gottwald Kranebitter, Vorsitzender des Vorstands:
"2012 ist das dritte Jahr nach der Notverstaatlichung der Hypo Alpe
Adria zu Ende gegangen. Trotz eines massiven und nachhaltigen
Konjunktureinbruchs in den Kernländern, konnten in den vergangenen
Jahren zentrale Fortschritte bei der Restrukturierung und
Verkleinerung der Bank erreicht werden. Im Vergleich mit dem
Zeitpunkt der Notverstaatlichung ist die Hypo Alpe Adria heute eine
um über EUR 7 Mrd. oder rund 20 % kleinere Bank, für die die
Steuerzahler um fünf Milliarden Euro weniger Haftungen tragen müssen.
Auch 2012 standen den optimistischen Wirtschaftsprognosen ein reales
Minus im Wirtschaftswachstum gepaart mit einer vielfach instabilen
innenpolitischen Lage gegenüber. Eine Entwicklung, die sich 2012
sowohl im Kundengeschäft als auch bei den zu bildenden
Risikovorsorgen, vor allem im Abbauteil, niederschlägt. Umso
respektabler ist es, dass die Gesamtgruppe das Ziel eines Ergebnisses
nahe der Nulllinie erfüllen und das vom Staat seit der
Notverstaatlichung zugeschossenen Geld im Eigenkapital der Bank
erhalten werden konnte. Maßgeblich dazu beigetragen haben die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hypo Alpe Adria, die bei
anhaltenden operativen Herausforderungen eine Effizienzsteigerung im
Ausmaß von 70 Millionen Euro oder zwölf Prozent der
Betriebsaufwendungen ermöglicht haben. Die 2013 vor uns liegenden
Meilensteine betreffen vor allem die anzustrebende positive
Entscheidung der Europäischen Kommission im Beihilfeverfahren sowie
die Weiterführung der Privatisierungsbestrebungen vor allem in
Hinblick auf die österreichische Bankentochter."
Johannes Proksch, Finanzvorstand:
"Es ist uns in 2012 gelungen, das Ziel eines ausgeglichenen
Ergebnisses zu halten, wobei in einem schwierigen, rezessiven
Marktumfeld geringere Zinserträge und höhere Kreditrisikovorsorgen
neben Kosteneinsparungen durch mehrere aktive Maßnahmen des
Kapitalmanagements kompensiert werden konnten. Damit ließen sich
Erträge realisieren, die zu einer über das IFRS-Ergebnis
hinausgehenden nachhaltigen Stärkung der Eigenkapitalbasis geführt
haben."
Ergebnisentwicklung
Nachdem 2011 mit einem positiven Jahresergebnis nach Steuern der
Turnaround geschafft wurde(+EUR 69,3 Mio.), erreichte die Hypo Alpe
Adria auch 2012 ein positives Ergebnis nach IFRS mit EUR +3,0 Mio.
nach Steuern knapp über der Nulllinie.
Gekennzeichnet ist das Ergebnis von rückläufigen Betriebserträgen,
gesunkenen Betriebsaufwendungen sowie im Vergleich zum Vorjahr
gestiegenen Kreditrisikovorsorgen, die vor allem auf das die
Altlasten der Bank beinhaltende Abbausegment entfallen. Wesentliche
Sondereffekte resultierten aus den Maßnahmen des Kapitalmanagements
(Hybrid- und Ergänzungskapitalrückkauf), die durch die tatsächliche
Realisierung von - bereits in Vorjahren ausgewiesenen - positiven
Bewertungseffekten zu einer nachhaltigen Stärkung des Eigenkapitals
führten und zur Reduktion von zukünftigen Bewertungsschwankungen
beitragen.
Heruntergebrochen auf Segmentebene zeigte sich, dass unter Ausschluss
von Sonder-Bewertungseffekten vor allem das SEE-Netzwerk
(Verdreifachung des Ergebnisses nach Steuern von EUR +18,2 Mio. auf
EUR +55,2 Mio. im Jahresvergleich) und die österreichische
Bankentochter die Ergebnistreiber waren, die mit deutlich positiven
Jahresergebnissen die negativen Effekte aus den Abbausegmenten zum
Teil kompensieren konnten.
Das Nettozinsergebnis des Konzerns verringerte sich verglichen mit
dem Zeitraum des Vorjahres von EUR +753,3 Mio. auf EUR +678,4 Mio.,
was einer Reduktion von knapp 10 % entspricht. Begründet ist dies mit
dem Rückgang an Kundenforderungen, da das abreifende Portfolio des
Abbausegments nicht durch Neugeschäft kompensiert wird und das
langfristig niedrigere Zinsniveau nicht im selben Ausmaß, bzw. erst
verzögert im Zinsaufwand für Kundeneinlagen entlastend reflektiert
werden kann.
Das Provisionsergebnis verringerte sich - auch durch das unstabile
makroökonomische Umfeld und das verringerte Neugeschäft getrieben -
von EUR +73,1 Mio. (2011) auf EUR +62,7 Mio. Gestützt wird das
positive Jahresergebnis nicht zuletzt von der konsequenten Umsetzung
eines Spar und Effizienzprogrammes in den Bereichen Personalaufwand,
Werbung sowie Sanierungs- und Restrukturierungsaufwendungen innerhalb
der Bank, durch das gruppenweit rund 12 % der Betriebsaufwendungen im
Jahresvergleich eingespart und die rückläufigen Betriebserträge mehr
als kompensiert werden konnten. Der Personalstand belief sich zum
Jahresende 2012 auf 6.576 Mitarbeiter, was einer Reduktion gegenüber
dem Vorjahr von 14,5 % entspricht.
Bilanzentwicklung
Die Hypo Alpe Adria reduzierte trotz illiquidem, rezessivem
Marktumfeld 2012 ihre Bilanzsumme um EUR 1,3 Mrd. auf EUR 33,8 Mrd.
was sich im Wesentlichen aus der fokussierten Reduktion
problembehafteter Kreditportfolien des Abbausegments Heta Asset
Resolution erklärt. Gleichzeitig wurden die Haftungen der
öffentlichen Hand um 8 % von EUR 18,3 Mrd. auf 16,7 Mrd. verringert.
Die Fokussierung auf das Kerngeschäft brachte 2012 den vollständigen
Ausstieg der Bank aus ihren Industriebeteiligungen mit dem Verkauf
der beiden aluminiumverarbeitenden Betriebe TLM-TVP bzw. Aluflexpack
in Kroatien.
Eigenmittel/Kapital
Aufgrund der Kapitalerhöhung durch die Republik Österreich von EUR
0,5 Mrd. als auch die Marktplatzierung einer staatsgarantieren
Nachranganleihe in Höhe von EUR 1,0 Mrd. konnten die Eigenmittel der
Gruppe bereits nach Basel III Kriterien signifikant erhöht werden.
Mit diesem Maßnahmenpaket in Kombination mit den durch die Bank
umgesetzten Rückkäufen von Verbindlichkeiten und dem Abbau der
Gesamt-Risikoaktiva um über EUR 2,0 Mrd. (trotz gegenläufiger
Effekte aus Länder-Rating-Downgrades) konnte eine ebenso auf Basel
III ausgerichtete Kapitalstärkung erreicht werden. Damit konnte die
regulatorische Auflage eine Kernkapitalquote per 31.Dezember 2012 von
12,04 % zu erreichen sowie die Differenz zwischen dem erwarteten
Verlust im Kreditrisiko und den gesamten Risikovorsorgen abzudecken
übererfüllt werden. Bezogen auf die gesamte
Eigenmittelbemessungsgrundlage (inklusive Markt- und operationellem
Risiko) ergab sich per 31. Dezember 2012 eine Eigenmittelquote von
deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis von 8 % liegenden
13,0 % (2011: 9,8 %).
Marktentwicklung
Die Hypo Alpe Adria festigte 2012 ihre Position als verlässlicher und
wichtiger Geschäftspartner in ihren SEE-Kernmärkten und fokussierte
sich vor allem auf Einlagenzuwachs und gute Kreditqualität. Trotz der
anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise konnte die Hypo Alpe Adria
insgesamt in diesen Märkten ein Kundenplus von über 6 % verzeichnen
und serviciert nun mehr als 1,3 Mio. Kunden.
In den SEE-Kernländern konnten durch die konsequente Umsetzung der
neuen Kundenstrategie und einen starken Fokus auf die
Serviceorientierung rund 100.000 neue Kunden gewonnen werden, was
einem Plus von sogar 11 % entspricht. Daneben unterstützten die
strukturellen Änderungen, insbesondere die Trennung von Front und
Back Office, die Etablierung von zentralisierten Abwicklungs-Centern
sowie erfolgreiche Produktkampagnen, die Privatkundeneinlagen in SEE
um rund 7 % oder rund EUR 200 Mio. steigern konnten. Besonders in
Slowenien, Kroatien und Serbien konnten Zuwächse bei den
Kundeneinlagen erzielt werden.
Insbesondere konnten in Montenegro mit über 20 % sowie in Serbien mit
über 10 % und auch in Kroatien mit nahezu 10 % erfreuliche Zuwächse
bei den Einlagen realisiert werden. In Summe zeigt sich über die
gesamte Gruppe eine deutlich verbesserte Kreditqualität des
Neugeschäftes bei gleichbleibenden bzw. in Teilsegmenten auch
steigenden Margen. Bei Firmenkunden und Klienten der öffentlichen
Hand wurde das Neugeschäft auf Kunden höherer Bonität fokussiert.
Mehr als 60 % des Neugeschäftes konnte im Investment Grade oder
Upper-Non-Investment Grade abgeschlossen werden. Gleichzeitig konnten
die Margen erhöht und die Risikokosten gesenkt werden.
Prognose für 2013
Im ersten Halbjahr wird die abschließende Entscheidung der
Europäischen Kommission zum Beihilfeverfahren erwartet. Diese wird
festsetzen, unter welchen Bedingungen die staatlichen Beihilfen
final genehmigt werden und welche Basis bzw. Zeitvorgaben dies für
die Fortsetzung des eingeschlagenen Sanierungs- und
Restrukturierungskurses ergibt.
Ein weiterer nachhaltiger und werterhaltender Schritt soll im Laufe
des Jahres 2013 durch das Vorantreiben der Privatisierung der
Österreich-Tochter (HBA) gesetzt werden. Auch die Vorbereitung
des Reprivatisierungsprozesses des SEE-Netzwerkes hinsichtlich
strategischer Investoren ist weit gediehen. Der angestrebte
wertmaximierende Abschluss wird auch im Licht der zeitlichen Auflagen
der Europäischen Kommission sowie der Marktnachfrage und dem
vorliegenden Marktumfeld stehen.
Nachdem die für 2012 prognostizierte konjunkturelle Erholung im
SEE-Raum ausgeblieben ist, bestehen dabei für 2013 berechtigte
Aussichten auf eine erste, schwache Trendumkehr. Selbst diese
kann nach den vorliegenden Prognosen die Wachstumsraten in den
Kernländern der Hypo Alpe Adria heuer aber noch nicht aus der
Minuszone führen. Obwohl der anstehende EU-Beitritt Kroatiens
Hoffnungen auf positive Wirtschaftsimpulse rechtfertigt, ist mit
einem nachhaltigen Erholungseffekt aus Sicht des Managements erst
nach 2013 zu rechnen.
Neben den zu privatisierenden Fortbestandsbanken hat sich mit Heta
Asset Resolution ein Abbausegment etabliert, das schon durch seinen
Umfang von gut einem Drittel der Bilanzsumme der Hypo Alpe Adria die
Arbeit und Ausrichtung des Instituts maßgeblich mitbestimmt. Die
Abbauziele von 2012 hinsichtlich Portfolioreduktion und
Liquiditätsrückführung sollen in 2013 gesteigert werden.
In 2013 zählen neben weiterer Risikoreduktion in der gesamten
Organisation, den Vorbereitungen der Reprivatisierungen sowie
intensiviertes Kostenmanagement und eine Optimierung von Lean
Management Kernprozessen zu den Schwerpunkten der Gruppe. Auch 2013
gilt als übergeordnetes Ziel der Erhalt der durch die Republik
Österreich seit der Verstaatlichung eingesetzten Mittel.
Hypo Alpe Adria
Die Hypo Alpe Adria (HAA) ist ein Bankennetzwerk, das sein
Kerngeschäft im Wesentlichen in sieben Ländern der Alpen Adria Region
betreibt. Neben Tochterbanken in Österreich (HBA) und Italien
(HBI)bildet der südosteuropäische Markt traditionell das Rückgrat der
HAA. Die eigenständigen Institute in Slowenien, Kroatien, Serbien,
Bosnien-Herzegowina und Montenegro stehen ebenso wie die HBA und die
HBI unter dem Dach der gemeinsamen Holding HBInt. mit Sitz in
Klagenfurt, Österreich.
Die rund 6.000 Bankmitarbeiter im Netzwerk betreuen 1,3 Millionen
Kunden, unter ihnen zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe,
Privatkunden sowie Gemeinden und Kommunen. Die starke regionale
Verankerung der Banken der HAA macht sie zu wichtigen und vor allem
in Südosteuropa zentralen Trägern von Wirtschaft, Arbeitsmarkt und
Gesellschaft, in der sie tätig sind.
Zur Bewältigung der aus den expansiven Jahren und insbesondere seit
dem Ausbruch der Finanzkrise entstandenen hohen Belastung aus
problembehafteten Finanzierungen wurde nach Notverstaatlichung mit
der Heta Asset Resolution eine über die Region gespannte
Organisationsstruktur installiert, die den fokussierten Abbau
wertschonend vorantreibt.
Die HAA befindet sich zu 100% im Besitz der Republik Österreich.
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