- 11.03.2013, 10:00:21
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Brustkrebs-Therapie bremst Knochenmetastasen und schützt gleichzeitig die Knochen
Wien (OTS) - Ein ForscherInnen-Team der MedUni Wien unter der Leitung
von Michael Gnant von der Universitätsklinik für Chirurgie der MedUni
Wien hat zwei weitere positive Effekte des Medikaments Everolimus,
das bereits erfolgreich in der Brustkrebs-Hormontherapie eingesetzt
wird, entdeckt: "Das Medikament bremst auch die Entwicklung von
Knochenmetastasen, die in direkter Verbindung mit dem Brustkrebs
stehen", erklärt Gnant. Zudem wurde eine schützende Wirkung für die
Knochen, auch im Zusammenhang mit Osteoporose, festgestellt.
Diese Entdeckungen wurden im Rahmen der internationalen
BOLERO-2-Studie, an der ExpertInnen des Comprehensive Cancer Centers
der MedUni Wien unter der Leitung von Gnant beteiligt sind, gemacht.
Dabei wurde gezeigt, dass Everolimus die Metastasierungen dabei
behindert, sich in den Knochen anzusiedeln und zu wachsen. Everolimus
ist ein mTOR-Hemmer mit zahlreichen Funktionen zur Regulierung des
Zellwachstums, der die Hormonresistenz beim Mammakarzinom
durchbricht.
Jede achte Frau in Österreich erkrankt irgendwann in ihrem Leben an
Brustkrebs, die Mortalität ist mit 20 Prozent dank der bereits jetzt
hohen Qualität der Untersuchungen in Österreich relativ
gering. Brustkrebspatientinnen entwickeln in später Folge häufig
Knochenmetastasen und haben sehr oft Probleme mit den Knochen.
"Dazu kommt, dass andere Krebsmedikamente als unerwünschte
Nebenwirkung teilweise die Knochenstabilität beeinträchtigen.
Everolimus aber macht genau das Gegenteil. Es besteht also die
Hoffnung, damit zwei Fliegen auf einen Schlag zu erlegen", sagt
Gnant. Die Folge wäre eine deutlich verbesserte Lebensqualität der
Betroffenen mit mehr Mobilität, weniger Schmerzen und weniger
Symptomen.
Möglicher Einsatz in der Prävention
Jetzt werden Studien gestartet, die den Einsatz von Everolimus im
Frühstadium von Brustkrebs - und nicht erst, wenn das Mammakarzinom
bereits fortgeschritten ist - prüfen sollen. Gnant: "Es gibt
Überlegungen, das Medikament auch präventiv einzusetzen." Denn
Everolimus wirkt direkt am mTOR-Signalweg, wo es als mTOR-Inhibitor
fungiert und den Signalweg hemmt, und nicht allein auf ein bestimmtes
Organ. Gnant: "Das lässt darauf hoffen, dass es auch an anderen
Signalwegen gut einsetzbar und wirksam ist."
Medizinische Universität Wien - Kurzprofil
Die Medizinische Universität Wien (kurz: MedUni Wien) ist eine der
traditionsreichsten medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätten
Europas. Mit fast 7.500 Studierenden ist sie heute die größte
medizinische Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum. Mit ihren
31 Universitätskliniken, 12 medizintheoretischen Zentren und
zahlreichen hochspezialisierten Laboratorien zählt sie auch zu den
bedeutendsten Spitzenforschungsinstitutionen Europas im
biomedizinischen Bereich. Für die klinische Forschung stehen über
48.000m2 Forschungsfläche zur Verfügung.
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