• 01.03.2013, 09:00:01
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"Rosa Handtaschl" an profil-Herausgeber Christian Rainer

Frauennetzwerk Medien: Magazin am Weg hin zum billig-sexistischen Boulevard

Fotomontage "Rosa Handtaschl"/Christian Rainer

Utl.: Frauennetzwerk Medien: Magazin am Weg hin zum
billig-sexistischen Boulevard =

Wien (OTS) - Wenn der Geschlechter-Unterschied beim Erwerbs-Einkommen
mit persönlicher Interpretation glatt gebügelt wird.

Wenn Behauptungen von Firmen-SprecherInnen (neun von elf zudem
männlich) als Belege für das Nichtvorhandensein gender-bezogener
Gehaltsdifferenzen genügen.

Wenn der Diabetes-Report mit einer nackten jungen Frau aufgemacht
wird, obwohl das Problem in jungen und mittleren Jahren mehrheitlich
Männer betrifft.

Wenn Reproduktionsmedizin laut Cover-Anreißer den Kinderwunsch von
Frauen erfüllt (statt den von Paaren).

Wenn den Titel-Textern zu "150.000 österreichische
Alleinerzieherinnen" nur die sensationsgeile Frage "Schlecht für die
Psyche der Kinder?" einfällt.

Wenn die Traumatisierung von Scheidungskindern an praktischen
Beispielen illustriert wird, in denen es immer um fern gehaltene
Väter geht; und Väterrechtler wie Feminismus-Kritiker zunehmend
breitere mediale Bühnen im Blatt bekommen, während Frauen-Bilder
immer häufiger nur in Form von Nacktfotos vorkommen.

Wenn sexueller Missbrauch durch Machthaber mit der Versuchung
gerechtfertigt wird, der sich Mann halt leider sooo schwer erwehren
kann.

Dann sind das nur ein paar Beispiele dafür, wie sich das profi in
der letzten Zeit entwickelt hat: Weg vom Qualitätsjournalismus eines
seriösen Nachrichten-Magazins, hin zum billig-sexistischen Boulevard.
Für diese bedauerliche publizistische Fehlentwicklung verleiht das
Frauennetzwerk Medien profil-Herausgeber Christian Rainer das "Rosa
Handtaschl" 2013 - verbunden mit dem Wunsch, es möge ihm als Memento
dienen, um den in seiner Redaktion noch vorhandenen Tendenzen zu
ausgewogener Berichterstattung wieder mehr Raum zu geben.

"Wir verleihen heuer das Handtaschl also an einen Mann, an dessen
Lern- und Entwicklungsfähigkeit wir noch glauben. Es wäre gut für
Österreichs Gesellschaft und gut für die Medienlandschaft, wenn sich
diese Hoffnung auch erfüllt", erklärt Karin Strobl, Vorsitzende
Frauennetzwerk Medien, die Begründung der Jury.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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