• 27.02.2013, 10:30:34
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Aktuelle Umfrage "Digitale PatientInnen": Internet zweitwichtigste Quelle bei Gesundheitsfragen

Wien (OTS) -

- Pragmatisches Begleitmedium für PatientInnen, aber wenig Einfluss
auf Entscheidungen
- Ärzte nützen Internet wenig, zeigen sich aber aufgeschlossen,
wenn sich PatientInnen im Web informieren
- Ärztliche Konsultation bleibt Top-Priorität bei Gesundheitsfragen

73% der ÖsterreicherInnen nutzen bereits regelmäßig das Internet.
Aber welche Rolle spielen die digitalen Medien in
Gesundheitsbelangen? Wie wirkt sich das "Google-Zeitalter" auf die
Arzt-Patienten-Beziehung aus und was folgt aus den potenziellen
Veränderungen? Was brauchen PatientInnen im Online-Zeitalter? Das
Janssen Forum*) will sich in einem ersten gemeinsamen Projekt diesen
essenziellen Fragen widmen. Integral Markt- und Meinungsforschung hat
2012 in einer Grundlagen-Umfrage 911 ÖsterreicherInnen online und
telefonisch zu dieser Themenstellung befragt**).

"Das Internet ist zu einem pragmatischen Begleitmedium bei
Gesundheitsthemen geworden", fasst Dr. Erich Eibensteiner,
Geschäftsführer von Janssen in Österreich und Initiator des Janssen
Forums, die Ergebnisse der Umfrage zusammen. "Es hat aber wenig
subjektiven Einfluss auf die Entscheidungsfindung."

72% nutzen Internet für Gesundheitsfragen

Jeder zweite Befragte gibt an, im vergangenen Jahr zu
Gesundheitsthemen recherchiert zu haben, wenn auch nicht unbedingt
regelmäßig. Das "Web" ist die zweitwichtigste Informationsquelle nach
dem Arzt, noch vor Familie und Freunden geworden. Befragte in Online-
und Telefonumfrage zeigen ähnliche Tendenzen: Bei den online
Befragten rangiert der Arzt mit 89% vor dem Internet (72%) und
Familie/Freunden (66%). Bei den telefonisch Befragten ist der Arzt
bei 81% erste Quelle, vor dem Internet (53%) und Familie/Freunden
(50%).

Häufigste Anfragen zu Medikamenten

Auf die Frage, warum man ins Netz geht, fällt die Antwort klar
aus: Am häufigsten wird das Internet aufgrund auftretender Symptome
konsultiert (58%), am zweithäufigsten, um nach einer Diagnose weitere
Informationen zu erhalten (46%). Welche Informationen werden gesucht?
Dabei stehen konkrete Informationen zu Medikamenten, sowie
Informationen zu leichten und chronischen Erkrankungen bei Patienten
am höchsten im Kurs. Bei schweren Erkrankungen und der Suche nach
Informationen zu Heilbehelfen nutzen die Befragten das Web seltener.

Dr. Georg Psota, designierter Präsident der Fachgesellschaft für
Psychiatrie und Chefarzt der Psychosozialen Dienste, Wien, merkt dazu
an: "Information an sich ist immer gut. Ungefilterte Information kann
aber auch das Gegenteil von gut sein."

Das Bedürfnis nach leicht zugänglicher, verständlicher und
verlässlicher Information in Gesundheitsfragen wird sich noch
verstärken", ergänzt der Patientenanwalt Niederösterreichs und
Sprecher der Patientenanwälte, Dr. Gerald Bachinger. "Gleichzeitig
ist das Internet aber ein kreativ-chaotischer Misthaufen, mit einigen
Perlen, die es zu finden gilt. PatientInnen brauchen also Mechanismen
und Werkzeuge, damit sie in dieser Vielfalt die für sie richtigen und
passenden Informationen finden können."

Online-Recherche bei Gesundheitsfragen hat ihre Grenzen

Die Suche im Internet rangiert auf Patz drei der Erstreaktionen
nach dem Auftreten eines gesundheitlichen Problems. Online-affine
Menschen sind prinzipiell aktiver und sind auch öfter
"Informationsbeschaffer" für andere
Menschen. Die Online-Recherche hat aber auch klare Grenzen: Auf
gesundheitliche Entscheidungen selbst hat das Internet wenig
Einfluss, hier sind Ärzte, Krankenhauspersonal und Apotheker ganz
klar voran und das Internet rangiert auf Platz sechs. Jeder Vierte
fühlt sich nach Recherchen im Internet auch zumindest etwas
verunsichert.

Patientin Sophie von Tresckow, die vor einigen Jahren an einer
unheilbaren Autoimmunerkrankung erkrankte, findet, dass die
Informationsvielfalt im Internet einerseits sehr hilfreich sein kann.
"Andererseits besteht auch die Gefahr, dass man sich in den
entsprechenden Internet-Foren verliert und in eine Negativspirale
gerät. Auf jeden Fall muss der Arzt der Entscheidungsträger bleiben",
so von Tresckow, "auch wenn sich der Patient noch so gut im Internet
informiert hat."

Ärzte nutzen Internet im Umgang mit Patienten wenig

Patienten halten mit ihren Rechercheergebnissen auch nicht mehr
hinter dem Berg und diese finden durchaus den Weg in die Praxis. Sie
konfrontieren Ärzte regelmäßig mit Informationen aus dem Netz. Jeder
Zweite, der aufgrund von Internetinformationen einen Arzt aufgesucht
hat, gibt an, diese Informationen in der Praxis auch zur Sprache
gebracht zu haben.

Die Ärzte, so zeigte die Umfrage, reagieren auf die
"Netz(be)funde" ihrer Patienten durchwegs verständnisvoll - dies gab
die große Mehrheit der Befragten an. Selbst nutzen Ärzte das
Worldwide Web im Patientengespräch selten. Nur 6% der Befragten gaben
an, dass sich ein Arzt während ihres Besuchs im Internet informiert
habe. Patienten stünden hingegen einer Informationsbeschaffung des
konsultierten Arztes während des Patientengesprächs durchaus
aufgeschlossen gegenüber, so die Befragung. 80% der online und 67%
der telefonisch Befragten würden dies als passend empfinden.

Social Media und Smartphone Apps - bitte warten

Für Smartphone Apps heißt es zumindest laut Befragten "bitte
warten": Derzeit wird das Handy nur für die mobile Internetsuche
genutzt. Die Mehrheit gibt an, das Handy dafür als zu mühsam zu
empfinden. Selbiges gilt für Social Media. Nur jeder Zehnte hat sich
im vergangenen Jahr in einem sozialen Netzwerk zu Gesundheitsfragen
ausgetauscht. Laut Befragten ein Umstand, der sich so rasch nicht
ändern wird: 84% gehen davon aus, dass mobile Geräte auf ihr eigenes
Gesundheitsmanagement auch in den nächsten zwei Jahren wenig Einfluss
haben werden.

Folge-Umfrage zu Qualität und Verlässlichkeit von
Informationsquellen

Auf Basis der bestehenden Ergebnisse wird das Janssen Forum in
einer Umfrage unter Ambulanzpatienten klären, wie die Qualität und
die Verlässlichkeit verschiedener Informationsquellen zu Therapien
und Therapeutika eingeschätzt werden, und welche Faktoren motivierend
oder demotivierend für Therapien wirken. Aus den Erkenntnissen sollen
konkrete Ideen entwickelt werden, wie in Zeiten von Zeit- und
Kostendruck das Informationsbedürfnis von Patienten als Grundlage der
gemeinsamen Therapieentscheidung mit ihren Behandlern gestillt werden
kann.

*) Über das Janssen Forum:

Das Janssen Forum wurde 2012 begründet. Gemeinsam mit einem
Expertenbeirat will es mittels Studien und Projekten Akzente setzen,
um das Bewusstsein für einen integrierten Behandlungsansatz (über die
reine Medikation hinaus) in der medizinischen Versorgung in
Österreich zu stärken.

Über Janssen:

Die Janssen Pharmaceutical Companies von Johnson & Johnson streben
danach, die wichtigsten bislang unbeantworteten medizinischen
Fragestellungen unserer Zeit in den Bereichen Onkologie, Immunologie,
Neurowissenschaften, Infektionskrankheiten und Herz-Kreislauf- und
Stoffwechselerkrankungen zu lösen. Mit seiner Pharmasparte zählt
Johnson & Johnson weltweit zu den zehn größten Pharmaunternehmen.
2011 hat der Konzern rund 5,1 Milliarden US-Dollar in die
Pharmaforschung investiert. In Österreich ist Janssen seit 1948 mit
einer eigenen Niederlassung vertreten, die sich vorrangig auf
Vertrieb und klinische Forschung konzentriert.
Mehr Informationen: www.janssen.at.

**) Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Fließtext ab dem
zweiten Absatz auf die gendergerechte Formulierung verzichtet,
selbstverständlich gilt diese für den gesamten Text.

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