- 26.02.2013, 12:36:07
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Öffentlich-private Partnerschaften könnten die Lösung für die Finanzierung des weltweit nötigen Infrastrukturausbaus bedeuten
Wien (OTS) - Fehlende Gelder für den Ausbau der Infrastruktur sind
weltweit ein Problem: In den Emerging Markets wächst der Bedarf schon
aufgrund des Bevölkerungswachstums, in den Industriestaaten wegen der
Sanierungserfordernisse einer überalterten Infrastruktur
Weltweit fehlen jährlich 1 bis 1,5 Billionen US-Dollar für nötige
Investitionen in neue Infrastruktur. Um diese Finanzierungslücke zu
schließen, müssen Regierungen Wege finden, solche Investitionen
attraktiver zu machen. Ein aussichtsreicher Lösungsweg für viele
Länder könnte über öffentlich-private Partnerschaften (ÖPPs) führen -
das zeigt die neue Studie "Bridging the Gap: Meeting the
Infrastructure Challenge with Public-Private Partnerships" der Boston
Consulting Group (BCG).
Der wachsende Bedarf an neuen Straßen, Schulen oder
Wasserversorgung lässt sich nicht mehr ignorieren - in den Emerging
Markets nicht nur aufgrund des Bevölkerungswachstums, sondern auch
aufgrund anhaltender Verstädterung und eines steigenden
Pro-Kopf-Einkommens. In den Industriestaaten dagegen ist die
Sanierung der alternden Infrastruktur dringend geboten. Die
notwendigen Investitionen treffen den öffentlichen Sektor aber gerade
in einer Zeit, in der viele staatliche und kommunale Budgets durch
die Finanzkrise deutlich eingeschränkt sind.
Der Preis der Infrastrukturlücke
Die Kluft zwischen aktuellen Investitionen und anstehendem Bedarf
ist gewaltig. Infrastruktur-Bauaktivitäten halten nicht mit der
Nachfrage Schritt: In den letzten 40 Jahren haben sich die
Infrastrukturausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt in den
meisten Industriestaaten reduziert. In vielen Ländern zeigen sich
deutliche Mankos: etwa bei Häfen, die des steigenden Verkehrs nicht
mehr Herr werden, oder bei Stromausfällen, die die Wirtschaft lähmen.
Solche Probleme beeinträchtigen nicht nur die Konkurrenzfähigkeit
eines Landes, sondern dämpfen auch das Wirtschaftswachstum.
"Investitionen in die Infrastruktur können das Wirtschaftswachstum
deutlich steigern - und bringen erwiesenermaßen hohe Renditen",
erklärt Philipp Gerbert, BCG-Senior-Partner und Mitautor der Studie.
"Aber es müssen eine Menge Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden,
um das gesamte Potenzial auch freizusetzen."
Für die Realisierung von Infrastrukturinvestitionen werden
öffentlich-private Partnerschaften immer wichtiger. Sie bringen
Gelder und Expertise des privaten Sektors in die Aufgaben der
öffentlichen Hand mit ein. Allerdings ist das Management von ÖPPs oft
schwierig: Sowohl der private als auch der öffentliche Sektor müssen
die besondere Herausforderung gegensätzlicher Zielvorgaben meistern.
Die öffentliche Hand will die absoluten Kosten bei hoher Qualität
gering halten, der private Sektor will Erträge maximieren. Wenn das
Management einer ÖPP nicht gelingt, kann erheblicher Schaden
entstehen, falls beispielsweise nachverhandelt werden muss - was oft
zu noch höheren Kosten für den Steuerzahler führt - oder wenn die
öffentliche Hand kurzfristig das Umsatzpotenzial des Privatsektors
durch regulatorische Einschnitte senkt.
Dass es auch anders geht, zeigt die neue BCG-Studie, die sowohl
für den öffentlichen als auch für den privaten Sektor eine Reihe
bewährter Methoden vorstellt, die erfolgreichen ÖPPs zugrunde liegen.
Die grundsätzlichen Schritte aus Sicht der öffentlichen Hand sind
eigentlich wohlbekannt: Am Anfang steht ein Infrastrukturplan, dem
die Auswahl eines für eine ÖPP geeigneten Projekts folgt.
Anschließend muss der Projekt-Lebenszyklus gemanagt werden. Die
praktische Umsetzung dieser Schritte verläuft häufig nicht optimal -
verantwortlich dafür sind meist kurzfristige politische
Entscheidungen, unzuverlässige Regulierungsmodelle oder
Verkehrsprognosen. Auf der anderen Seite versäumt es der Privatsektor
oft, die Risiken realistisch einzuschätzen.
Die BCG-Studie beschreibt erprobte Vorgehensweisen für den
privaten und den öffentlichen Sektor, um Public-private-Partnerships
zum Erfolg zu führen und so die Kluft in der Infrastruktur zu
verringern. Die Studie ist Teil des Game-Changing-Programms zum
50-jährigen Jubiläum von BCG. Mit diesem Programm will die
Strategieberatung Unternehmen helfen, Chancen wahrzunehmen, die sich
durch die aktuellen Veränderungen in der Weltwirtschaft ergeben.
The Boston Consulting Group (BCG) ist eine internationale
Managementberatung und weltweit führend auf dem Gebiet der
Unternehmensstrategie. BCG unterstützt Unternehmen aus allen Branchen
und Regionen dabei, Wachstumschancen zu nutzen und ihr
Geschäftsmodell an neue Gegebenheiten anzupassen. In
partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt BCG
individuelle Lösungen. Gemeinsames Ziel ist es, nachhaltige
Wettbewerbsvorteile zu schaffen, die Leistungsfähigkeit des
Unternehmens zu steigern und das Geschäftsergebnis dauerhaft zu
verbessern. BCG wurde 1963 von Bruce D. Henderson gegründet und ist
heute an 78 Standorten in 43 Ländern vertreten. Das Unternehmen
befindet sich im alleinigen Besitz seiner Geschäftsführer. In
Deutschland und Österreich erwirtschaftete BCG im Jahr 2011 mit 980
Beraterinnen und Beratern einen Umsatz von 490 Millionen Euro. Für
weitere Informationen: www.bcg.at
In ihrem Internetportal bcgperspectives.com bündelt die Boston
Consulting Group alle unternehmenseigenen Studien, Kommentare,
Grafiken und Videos und stellt sie online zur Verfügung. Neben
Publikationen zu aktuellen Wirtschafts- und Unternehmensthemen
beinhaltet die Plattform auch Veröffentlichungen aus der rund
50-jährigen Unternehmensgeschichte. Das Onlineportal findet sich
unter www.bcgperspectives.com.
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