• 22.02.2013, 08:17:06
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MPC Fonds MS "Merkur Sky"

Grenzüberschreitende Anwaltskooperation zur Durchsetzung von Ansprüchen der Schiffsfonds- Anleger

Utl.: Grenzüberschreitende Anwaltskooperation zur Durchsetzung von
Ansprüchen der Schiffsfonds- Anleger =

Heidelberg | Wien (OTS) - Anlageprodukte des Grauen Kapitalmarkts wie
beispielsweise Schiffsfonds werden inzwischen EU-weit vertrieben -
oft zum Schaden tausender Anleger. Dementsprechend braucht auch die
Vertretung von geschädigten Schiffsfonds-Anlegern eine europäische
Dimension. Mit dem Wiener Anlegeranwalt Benedikt Wallner und dem
Heidelberger Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Mathias
Nittel kooperieren jetzt zwei renommierte Anlegerschutzkanzleien aus
Österreich und Deutschland bei der Durchsetzung der
Schadenersatzansprüche von Schiffsfonds-Anlegern.

Erstes gemeinsames Projekt ist der vom Hamburger Emissionshaus MPC
im Jahr 2006 für österreichische Anleger aufgelegte Fonds MS "Merkur
Sky". Knapp 600 österreichische Anleger haben sich im Jahr 2006 mit
durchschnittlich Euro 23.900 an dem Fonds beteiligt. Nach der
Insolvenz des Schiffsfonds im Jahr 2012 wurde das Schiff um 3,4 Mio.
Euro an einen Schrotthändler in Singapur verkauft. Die Anleger haben
einen Totalverlust erlitten.

Die kooperierenden Anlegerkanzleien sehen verschiedene
Ansatzpunkte, wie sie geschädigten Anlegern wieder zu ihrem Geld
verhelfen können. Benedikt Wallner sieht zunächst die Verantwortung
der österreichischen Banken, über die rund 75 % der Anleger ihre
Beteiligungen erworben haben: "Die Beratung der Anleger war in den
mir bisher bekannten Fällen immer unzureichend. Weder die
Funktionsweise der Schiffsmärkte, noch die daraus für eine
Beteiligung an einem Schiffsfonds resultierenden vielfältigen Risiken
wurden den Anlegern aufgezeigt", so der Wiener Jurist. Auf den
Kapitalmarktprospekt sei praktisch niemals hingewiesen worden, obwohl
daraus bereits zahlreiche, wenngleich nicht alle Risken
hervorgegangen wären. Stattdessen wurden euphemistische
Verkaufsprospekte in Umlauf gebracht.

Österreicher erhielten ein altes Schiff fast zum Neubaupreis

Eine weitere Besonderheit des MPC Schiffsfonds MS "Merkur Sky"
ist, das das Schiff bereits seit 1997 für einen anderen
MPC-Schiffsfonds gefahren ist. Rund 39. Mio. Euro hatte dieser in den
Bau des Schiffes investiert. Im Jahr 2006 wurde das Schiff MS "Merkur
Sky" an den für österreichische Anleger aufgelegten Schiffsfonds
veräußert. "Der Kaufpreis für das nun bereits 9 Jahre alte, stark
renovierungsbedürftige Schiff belief sich auf immer noch 44 Mio.
US-$, was bei einem Umrechnungskurs von 1,20 US-$/Euro rund 36,7 Mio.
Euro entsprach", empört sich Anwalt Dr. Wallner, denn "dies sind rund
95% des vom Vorgängerfonds bezahlten Herstellungspreises". Ein
offenbar sehr gutes Geschäft - für die Verkäufergesellschaft! Zu
diesem Zeitpunkt war die Nutzungsdauer des Schiffes, die insgesamt
bei 22 - 25 Jahren liegen sollte, aber bereits zu 1/3 - 40%
abgelaufen. "Darauf, dass das gebrauchte Schiff zu einem im
langfristigen Vergleich völlig überteuerten Preis erworben wurde, was
dramatische Auswirkungen auf die langfristige Wirtschaftlichkeit des
Fonds hatte, hätten die Anleger in der Beratung hingewiesen werden
müssen", meint der Wiener Anlegeranwalt.

Ungereimtheiten im Prospekt

Das deutsch-österreichische Juristenteam berichtet von weiteren
Fehlern im Fondskonzept. Diese betreffen beispielsweise die
langfristig angenommenen Chartereinnahmen, welche die MS "Merkur Sky"
erzielen sollte. "Die Charterraten wurden mit 16.900 Dollar pro Tag
angesetzt, obwohl die Merkur Sky in ihrem Erstbetrieb oft nur 6.500
Dollar täglich einnehmen konnte, was freilich verschwiegen wurde", so
der Heidelberger Fachanwalt Nittel, der auch eine Verantwortlichkeit
der in Deutschland ansässigen Gründungsgesellschafter des
Schiffsfonds sieht. "Denn die Gründungsgesellschafter haften nach der
Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs grundsätzlich sowohl für Fehler
im Prospekt, als auch für Fehler in der Beratung." Diese Ansprüche
sind vor Gerichten in Deutschland geltend zu machen.

Zur Information der Anleger des gescheiterten MPC Schiffsfonds MS
"Merkur Sky" haben die Anwälte aus Wien und Heidelberg unter
www.merkursky.at eine gemeinsame Seite im Internet eingerichtet.

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