VIER PFOTEN fordert Verbot der grausamen Trophäenjagd

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Wien (OTS) - Eine aktuelle Studie der Duke University im
US-Bundesstaat North Carolina bringt Alarmierendes zutage: Die
afrikanische Löwenpopulation ist in den vergangenen 50 Jahren von
fast 100.000 auf 35.000 Tiere gesunken. Der König der Tiere könnte
damit bald als gefährdete Art gelten. Schuld daran ist neben der
voranschreitenden Zerstörung des Lebensraums die Trophäenjagd auf
Afrikas größte Raubkatzen. Das Reiseziel Südafrika boomt. Nicht nur
für Naturliebhaber, auch für Jäger ist es ein Paradies. Abertausende
Jagdtouristen aus Europa und den USA reisen jedes Jahr in die Region.
Statt Fotos bringen sie ein Löwenfell als Souvenir mit nach Hause.
Und die Nachfrage nach Löwen-Trophäen steigt stetig an.
Da sich die Nachfrage nicht nur mit wildlebenden Tieren decken
lässt, blüht der Handel mit den Löwen in Südafrika. Geschätzte 5.000
Löwen leben in rund 160 südafrikanischen Zuchtfarmen, und ihr
Leidensweg beginnt bereits kurz nach der Geburt. Drei Tage nach der
Geburt trennen sie die Züchter von der Mutter, ziehen sie per Hand
auf und vermieten die Jungtiere dann als Touristenattraktion. Sind
sie dem Streichelalter entwachsen, werden sie in Zuchtprogramme
aufgenommen und kommen auf die Abschussliste. Sie werden in enge
Gehege gepfercht und über das Internet betuchten Trophäenjägern aus
der ganzen Welt zum Abschuss angeboten. "Die Löwen werden für den
Abschuss in ein umzäuntes Revier gebracht. Viele zeigen keine Scheu
vor Menschen und laufen den Trophäenjägern förmlich vor die Flinte",
sagt Thomas Pietsch, Wildtierexperte von VIER PFOTEN. "Manche werden
außerdem mit Medikamenten ruhig gestellt und mit Ködern angelockt,
damit sich die Trophäenjäger noch nicht einmal anstrengen müssen, um
sie zu töten". Schockierende Videoaufnahmen der
Tierschutzorganisation belegen das grausige Geschäft mit den
Zuchtlöwen, das als Canned Hunting oder auch Gatterjagd bezeichnet
wird.
Auf Löwenjagd kann in Südafrika jeder gehen - ein Jagdschein oder
nachgewiesene Jagderfahrung sind nicht nötig. VIER PFOTEN hat
mehrfach getestet, wie leicht man getarnt als Jagdtourist über das
Internet einen Löwen zum Töten bestellen kann. "Uns wurden von
etlichen südafrikanischen Züchtern Löwen zum Abschuss angeboten",
erklärt Thomas Pietsch. "Es genügten einige wenige Anfragen per
E-Mail, und schon hatten wir zahlreiche Löwen zur Auswahl. Männliche
Löwen kosten je nach Alter, Größe und körperlichen Merkmalen wie der
Mähnenfärbung von 10.000 bis 25.000 Euro oder mehr, Weibchen sind
schon für 3.000 Euro zu haben."
VIER PFOTEN kämpft seit Jahren international für ein Ende der Jagd
auf in Gefangenschaft aufgezogene Löwen und betreibt seit 2008 im
südafrikanischen Bethlehem den LIONSROCK, ein über zwölf
Quadratkilometer großes Refugium für Großkatzen aus schlechten
Haltungen. 80 Löwen aus Jagdfarmen, Zoos oder Privathaltung konnte
die Tierschutzorganisation bislang retten und im LIONSROCK ein
sicheres, artgerechtes Leben bieten.
Kenia, Botswana und Sambia haben bereits Konsequenzen aus dem
drastischen Rückgang der Löwenpopulation gezogen und sich für ein
Verbot der Trophäenjagd auf Großkatzen entschieden. "Wir fordern die
südafrikanische Regierung auf, dieser Entscheidung zu folgen und den
blutigen Sport sofort zu verbieten", so Thomas Pietsch. "Denn die
Gatterjagd ist nicht nur aus Tierschutzsicht fatal. Sie trägt zum
Boom des Jagdtourismus bei und befördert so auch die Nachfrage nach
wildlebenden Löwen - mit negativen Folgen für den Artenschutz: In
Gefangenschaft aufgezogene Löwen können nicht mehr ausgewildert
werden."
Footage und Fotos über Canned Hunting sind auf Anfrage kostenfrei
erhältlich.
Weitere Informationen auf:
www.vier-pfoten.at/projekte/grosskatzen/lionsrock/
VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation
mit Hauptsitz in Wien. Die 1988 von Helmut Dungler gegründete
Organisation setzt sich mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten für
den Tierschutz ein. Grundlagen dafür sind wissenschaftliche
Expertise, fundierte Recherchen sowie intensives nationales und
internationales Lobbying. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter
direktem menschlichen Einfluss stehen: Streunerhunde- und katzen,
Labor-, Nutz-, Wild- und Haustiere sowie auf Bären, Großkatzen und
Orang-Utans aus nicht artgemäßer Haltung. Mit Niederlassungen in
Österreich, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Großbritannien,
Niederlande, Rumänien, Schweiz, Südafrika, Ungarn und den USA sorgt
VIER PFOTEN für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not. 2013
feiert die Organisation ihr 25-jähriges Jubiläum. www.vier-pfoten.org
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