• 17.01.2013, 10:57:13
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Greenpeace: Umweltminister präsentiert "Treibhausgas-Bilanztrick"

Kyoto-Ziel nur durch Zukauf von Verschmutzungsrechten erreicht

Utl.: Kyoto-Ziel nur durch Zukauf von Verschmutzungsrechten erreicht =

Wien (OTS) - Die heute von Umweltminister Nikolaus Berlakovich
präsentierte Treibhausgasbilanz für das Jahr 2011 weist einen
Rückgang der Treibhausgas-Emissionen um 2,6 Prozent aus. Für Julia
Kerschbaumsteiner, Klimasprecherin bei Greenpeace, ist das ein
Bilanztrick und keine echte Trendwende: "Die österreichische
Bundesregierung hat bis auf den großzügigen Zukauf von
Emissionszertifikaten kaum Maßnahmen gesetzt, die zur Reduktion der
Treibhausgase beitragen. Die Zahlen, die Umweltminister Berlakovich
heute präsentiert, gehen zum größten Teil auf das Konto dieser
Zertifikate, des sehr milden Winters im Vorjahr und des hohen
Ölpreises." Greenpeace kritisiert, dass die Erreichung des
Kyoto-Ziels von 68,8 Millionen Tonnen CO2-Emissionen nur möglich war,
weil der Umweltminister in großem Stil Emissionszertifikate zugekauft
hat. Diese Zertifikate bringen Österreich eine Treibhausgas-Reduktion
von 13,7 Millionen Tonnen ein - allerdings nur auf dem Papier.
Greenpeace fordert die Bundesregierung zum wiederholten Mal auf,
echten Klimaschutz im eigenen Land zu betreiben und nicht mehr mit
Bilanztricks zu arbeiten.

Problematisch sieht Greenpeace auch die Berechnungen im Sektor
Verkehr, bei dem die Einbeziehung von Biokraftstoffen zum Tragen
kommt. Allerdings sind Biotreibstoffe genau wie der Zukauf der
Emissionszertifikate keine Klimaschutzmaßnahme, sondern nur ein
Bilanzierungstrick. "Biosprit ist keine Klimaschutzmaßnahme. Damit
werden die Treibhausgasemissionen lediglich ins Ausland verschoben
und nicht real eingespart. Das Klima weltweit wird dadurch in
keinster Weise entlastet", so Kersbaumsteiner.

Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, Geld für echte
Maßnahmen in die Hand zu nehmen, mit denen tatsächlich CO2 eingespart
werden kann. Maßnahmen wie die "Sanierungs-Milliarde" für thermische
Sanierung, mit der die Effizienz von Gebäuden rasch und effektiv
angehoben werden kann, und die Attraktivierung des öffentlichen
Verkehrs. "Mit dem Handel von Verschmutzungsrechten kauft sich
Österreich von seinen Verpflichtungen frei", stellt Kerschbaumsteiner
fest. "Österreich muss zu Hause in Maßnahmen investieren. Diese
bedeuten nicht nur Klimaschutz, sondern sichern auch nachhaltige
Arbeitsplätze in unserem Land."

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