- 17.01.2013, 10:32:56
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Treibhausgasbilanz 2011: Rückgang der Treibhausgasemissionen
Neue Klimaschutz-Periode startet 2013 - Ausblick auf 2020
Utl.: Neue Klimaschutz-Periode startet 2013 - Ausblick auf 2020 =
Wien (OTS) - Die Ergebnisse der aktuellen Treibhausgas-Inventur des
Umweltbundesamts zeigen im Jahr 2011 einen Rückgang der
Treibhausgasemissionen. 2011 wurden in Österreich 82,8 Mio. Tonnen
Kohlendioxid-Äquivalent emittiert und somit um 2,6 Prozent bzw. 2,2
Mio. Tonnen weniger als 2010. Unter Berücksichtigung der Beiträge aus
dem JI/CDM-Programm und der Bilanz aus Neubewaldung und Entwaldung
wird das Kyoto-Ziel von 68,8 Mio. Tonnen erreicht. Durch die
rechtlichen Vorkehrungen, die 2012 zur Erweiterung des
JI/CDM-Programms getroffen wurden, sind auch die bisher offenen
Beträge aus den Jahren 2008 - 2010 abgedeckt.
"Wir haben Kyoto positiv abgeschlossen und starten damit in eine
neue Periode ohne einen Rucksack mit Altlasten. Das heißt aber nicht,
dass wir uns zurücklehnen, sondern wir müssen den Klimaschutz noch
mehr vorantreiben und zu den Besten in Europa werden. Mit der Novelle
zum Klimaschutzgesetz werden Klimaschutzziele erstmals in Österreich
verbindlich festgeschrieben.
Klare Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen stellen sicher, dass
jeder seinen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und zu
mehr Energieeffizienz leistet", betont Berlakovich. Dass die
Maßnahmen greifen, zeige das Beispiel der thermischen Sanierung, mit
den 2012 genehmigten Projekten wird eine Einsparung von insgesamt 3,3
Millionen Tonnen CO2 erzielt und das neue Förderprogramm trage zu
weiteren Einsparungen bei. Berlakovich: "Erneuerbare Energien und
Energieeffizienz bringen uns zur Energieautarkie."
"Österreich verzeichnet seit 2005 einen grundsätzlich sinkenden Trend
der Treibhausgasemissionen in Österreich. Trotz des
Wirtschaftswachstums im letzten Jahr konnten Emissionen vermindert
werden und der Anteil Erneuerbarer Energieträger hat einen neuen
Höchstwert erreicht. Für uns der Beleg, dass viele sektorale
Maßnahmen ihre Wirkung zeigen und die Richtung stimmt," erklärt
Umweltbundesamt-Geschäftsführer Georg Rebernig. "Wichtig ist, dass
wir alle unsere Verpflichtungen aus der Kyoto-Periode erfüllt haben
und uns eine gute Ausgangsposition für die neue Klimaschutzperiode
bis 2020 erarbeitet haben. Jetzt gilt es, in den Anstrengungen nicht
nachzulassen."
Die Treibhausgasbilanz 2011 im Detail (Sektoreinteilung nach
Klimastrategie 2007):
Industrie und Energieaufbringung
Der Sektor Industrie ist mit ca. 24,5 Mio. Tonnen
Kohlendioxid-Äquivalent im Jahr 2011 der größte Emittent an
Treibhausgasen in Österreich. Gegenüber 2010 sind die Emissionen um
rund 52.000 Tonnen gesunken. Während steigende Produktionszahlen in
den Emissionshandelsbetrieben zu einem leichten Anstieg der
THG-Emissionen um 1,1 Prozent (+ 0,21 Mio. Tonnen) führen, ist im
Nicht-Emissionshandelsbereich aufgrund des geringeren
Erdgasverbrauchs ein Rückgang von 4,5 Prozent (- 0,26 Mio. Tonnen)
festzustellen.
Im Sektor Energieaufbringung wurden 2011 mit 14,0 Mio. Tonnen
Kohlendioxid-Äquivalent um ca. 1,7 Prozent (- 0,25 Mio. Tonnen)
weniger emittiert als 2010. Bei den Anlagen, die im Emissionshandel
erfasst sind, gingen die THG-Emissionen 2011 um 4,3 Prozent (- 0,53
Mio. Tonnen) zurück. Ausschlaggebend dafür waren der reduzierte Gas-
und Öleinsatz für die Strom- und Wärmeproduktion und höhere
Netto-Stromimporte. Im Nicht-Emissionshandel hingegen sind die
THG-Emissionen insbesondere durch den verstärkten Einsatz von Erdgas
gegenüber 2010 um 13,1 Prozent (+ 0,28 Mio. Tonnen) gestiegen.
Langfristig macht sich in diesem Sektor der Ersatz von Kohle und
Heizöl durch Erdgas und Biomasse wie auch der Ausbau von erneuerbaren
Energieträger in der Strom- und Wärmeproduktion deutlich bemerkbar:
seit 1990 ist die Inlandstromproduktion um 26 Prozent, die
THG-Emissionen aus der Energieaufbringung nur um 1,1 Prozent
gestiegen.
Verkehr
Die Treibhausgas-Emissionen im Sektor Verkehr betragen im Jahr
2011 ca. 21,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent, das sind um 0,7 Mio. Tonnen
(-3,1 Prozent) weniger im Vergleich zu 2010. Die Emissionsabnahme ist
auf den Rückgang des Kraftstoffabsatzes (-3 Prozent) aufgrund
steigender Kraftstoffpreise und Effizienzsteigerungen beim
spezifischen Verbrauch der Flotte zurückzuführen. Durch den Einsatz
von Biokraftstoffen konnten im Jahr 2011 ca. 1,6 Mio. Tonnen
Kohlendioxid-Äquivalente eingespart werden. Seit 1990 verzeichnet der
Sektor Verkehr eine Emissionszunahme von 55 Prozent wesentlich
bedingt durch den Anstieg der Fahrleistung im Straßenverkehr.
Raumwärme & Kleinverbrauch
Auf den Sektor Raumwärme & Kleinverbrauch entfallen 2011 ca. 10,7
Mio. Tonnen Treibhausgase. Das entspricht einem Rückgang um 10,1
Prozent gegenüber 2010, insbesondere eine Folge der milden Witterung
2011.
Langfristig führt der verstärkte Einsatz von Fernwärme und
Erneuerbaren Energieträgern sowie die bessere thermische Qualität der
Gebäude zu einer deutlichen Rückgang der THG-Emissionen in diesem
Sektor.
Landwirtschaft
In der Landwirtschaft wurden im Jahr 2011 ca. 7,6 Mio. Tonnen
Treibhausgase emittiert und damit um 1,5 Prozent mehr als im Jahr
2010 (+0,1 Mio Tonnen). Seit 1990 sind die THG-Emissionen um 11,4
Prozent (-1,0 Mio Tonnen) zurückgegangen.
Dies ist auf den rückläufigen Viehbestand sowie die effizientere
Stickstoffdüngung zurückzuführen, die kurzfristige Erhöhung auf den
höheren Mineraldüngereinsatz im Jahr 2011.
Abfallwirtschaft
2011 wurden im Sektor Abfallwirtschaft 1,7 Mio. Tonnen
CO2-Äquivalent emittiert. Dies entspricht einem Rückgang um 5,3
Prozent (-0,1 Mio. Tonnen) gegenüber dem Vorjahr und um 52,4 Prozent
(-1,9 Mio. Tonnen) gegenüber 1990. Neben der verstärkten
Abfalltrennung, Wiederverwendung und dem Recycling ist auch die
Deponiegaserfassung und die verstärkte thermische und
mechanisch-biologische Behandlung von Siedlungsabfällen
(Deponieverordnung) für diese Abnahme verantwortlich.
F-Gase und Sonstige
2011 wurden F-Gase im Ausmaß von 1,7 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente
emittiert.
Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr (+1,7 Prozent bzw. + 0,03 Mio
Tonnen) ist vor allem auf den verstärkten Einsatz von HFKWs als
Kältemittel zurückzuführen.
Der Sektor "Sonstige", insgesamt 0,8 Mio. Tonnen
Kohlendioxid-Äquivalent im Jahr 2011, umfasst Lösemittelemissionen
und flüchtige Emissionen aus der Energieträgerförderung und
-verteilung. Die Emissionen sind seit 1990 weitgehend konstant.
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