• 14.01.2013, 11:27:08
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  • OTS0096 OTW0096

Sima/Denner: Energiesparlampen sind Sondermüll

Gemeinsame Aktion von MERKUR und MA 48 für die richtige Entsorgung alter und kaputter Energiesparlampen

Utl.: Gemeinsame Aktion von MERKUR und MA 48 für die richtige
Entsorgung alter und kaputter Energiesparlampen =

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       --         Diese Meldung wurde korrigiert            --
       --      Neufassung in Meldung OTS0173 vom  14.01     --
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Wien (OTS) - Dass Energiesparlampen nicht in den Restmüll gehören,
sondern aufgrund ihres Quecksilbergehalts als Problemstoff gesondert
gesammelt und entsorgt werden müssen, ist noch nicht allen
Wienerinnen und Wiener bekannt: Im Jahr 2009 landeten fünf von sechs
kaputten Energiesparlampen gemäß einer Müllanalyse fälschlicherweise
im Restmüll und nicht bei der Problemstoffsammlung. "Die Stadt Wien
setzt daher eine Reihe von Maßnahmen, um einerseits die nötige
Information über den umweltgerechten Entsorgungsweg bereitzustellen
und andererseits das Sammelangebot weiter zu verbessern", erläutert
Umweltstadträtin Ulli Sima. Im Jahr 2011 wurde mit der breit
angelegten Kampagne "Helle Birnen entsorgen richtig" auf die
Problematik aufmerksam gemacht, im Frühjahr 2012 wurde das Sammelnetz
für Problemstoffe durch die mobile Problemstoffsammlung massiv
ausgeweitet. Nun hat die MA 48 mit dem Verbrauchermarkt MERKUR einen
attraktiven Partner zur weiteren Verdichtung der Abgabestellen
gefunden. "Gemeinsam mit der Stadt Wien machen wir so noch stärker
auf die richtigen Entsorgungsmöglichkeiten aufmerksam und bieten
unseren Kunden einen unkomplizierten Weg zur richtigen Entsorgung von
Energiesparlampen- dadurch kann ein weiterer Beitrag zum Umweltschutz
geleistet werden", erklärt MERKUR Vorstand Manfred Denner.

Freiwillige Sammelaktion bei MERKUR in Wien - eigene Boxen in
den Filialen

Ab sofort besteht in 35 von 37 Wiener MERKUR Märkten für Kunden
die Möglichkeit, Energiesparlampen gratis abzugeben, unabhängig davon
ob man im Markt eine Energiesparlampe kauft oder nicht. Dies ist
daher eine freiwillige Aktion, welche über die gesetzlichen Vorgaben
klar hinausgeht, wonach der Handel nur beim Neukauf einer
Energiesparlampe zur Rücknahme einer entsprechenden alten
Energiesparlampe verpflichtet ist (Zug um Zug). Mit Ausnahme vom
MERKUR "Mini" Markt am Westbahnhof und dem Standort am Hohen
Marktsind in allen Wiener MERKUR Märkten eigens gestaltete Boxen zur
Sammlung von Energiesparlampen nach dem Kassenbereich bei den
Packtischen aufgestellt. Jeder Kunde kann somit den Einkauf ganz
einfach mit der Abgabe ausgedienter Energiesparlampen verbinden.
Einfach die kaputte Lampe vorsichtig - um Glasbruch zu vermeiden - in
die knallorange Sammelbox legen. Die vollen Boxen werden regelmäßig
durch die MA 48 geleert, die sich auch um die umweltkonforme
Entsorgung kümmern.

Energiesparlampen lösen Glühlampen ab

Im Juli 2005 wurde im Rahmen der europäischen Öko-Design
Richtlinie (Eco-Design Requirements for Energy-Using Products,
2005/32/EG) das langfristige Aus der Glühlampen beschlossen. Somit
verschwinden Lampen mit geringerer Effizienz - v.a. Glühbirnen -
schrittweise vom Markt. Am 1. September 2009 erfolgte bereits der
erste Schritt mit der Abschaffung der 100 Watt Glühbirne, gefolgt von
der 75 Watt Birne ein Jahr später und der 60 Watt Birne 2011. Im
September 2012 folgten auch noch die letzten seiner Art: die 15, 25
und 40 Watt Glühbirnen. Aufgrund dieser EU-Regelungen dürfen nun
keine Glühbirnen mehr nach Europa importiert bzw. hier produziert
werden, daher werden vom Handel - bis auf Restbestände - vor allem
Energiesparlampen und LED-Lampen angeboten. Ab 1.September 2016 ist
auch der Verkauf von Lagerware verboten - das endgültige Aus der
energieineffizienten Glühbirne.

Deutliche Zunahme an Energiesparlampen

Der kontinuierliche Ersatz der Glühbirnen durch Energiesparlampen
und der damit einhergehende Verkauf setzen sich natürlich auch bei
der Entsorgung fort: Seit 2005 hat sich die Menge an
Energiesparlampen, welche bei den Sammelstellen der MA 48 abgegeben
werden, mehr als vervierfacht: von 2,3 Tonnen oder 11.500 Stück im
Jahr 2005 auf ca. 8 Tonnen bzw. 40.000 Stück im Jahr 2012. Hinzu
kommen noch jene Mengen, welche direkt beim Handel abgegeben werden.
Trotz dieser hohen Steigerungsrate von 350 Prozent, landen fünf von
sechs Energiesparlampen im Restmüll.

Was macht Energiesparlampen zum Problemstoff?

Energiesparlampen enthalten neben Wertstoffen (Kupfer, Aluminium
und Zinn) auch zwischen 2 und 5 mg Quecksilber. Es handelt sich um
ein giftiges Schwermetall und darf daher nicht über den Restmüll
entsorgt werden. Energiesparlampen müssen daher bruchsicher und
getrennt von anderen Abfällen erfasst werden da nur dieser
Entsorgungsweg, eine umweltgerechte Behandlung und Verwertung der
Inhaltsstoffe gewährleistet. Sie gehören zur Kategorie der
Gasentladungslampen und fallen daher unter die
Elektroaltgeräteverordnung.

Verwertung der Energiesparlampen

Bei der umweltgerechten Entsorgung in einem Wiener
Verwertungsbetrieb werden folgende Schritte in einem abgeschlossenem
System - unter Unterdruck - durchgeführt: Zunächst werden die Lampen
in einer sich drehenden Trommel auf 5-20 mm Scherbengröße gebrochen.
Durch die Drehbewegung kommt es zum gegenseitigen Abrieb der auf den
Scherben anhaftenden Leuchtschicht, die Quecksilber enthält. Eine
Abluftanlage mit angeschlossenem Filtersystem saugt kontinuierlich
den Leichtstaub ab, der als gefährlicher Abfall Untertage deponiert
wird. Die verbliebenen Scherben und Aluminiumkappen werden über
verschiedenste Trenneinrichtungen wie Siebe voneinander getrennt.
Beim Verwertungsprozess fallen rund 5 Masse% an Aluminium an, dies
verwendet die Metallindustrie weiter.

90 % der Lampe sind Natron-Kalk-Glas, das u. a. zur Herstellung
von Glaswolle als Dämmmaterial verwendet wird. Die restlichen 5,5 %
sind quecksilberhaltige Abfälle, die gesondert entsorgt werden
müssen.

Umweltgerechte Entsorgung mit Top-Online-Services

Energiesparlampen müssen im intakten Zustand - d.h. im Ganzen -
entsorgt werden. Folgende Entsorgungswege stehen hierfür in Wien
kostenlos zur Verfügung:

o 35 von 37 Wiener MERKUR Märkten (Ausnahmen: MERKUR "Mini" Markt am
Westbahnhof und MERKUR Hoher Markt) sind mit den Boxen für
Energiesparlampen ausgestattet. Die Abgabe der Lampen ist hier nicht
mit einem Kauf entsprechender neuer Energiesparlampen verbunden.
o Supermarkt und Elektrofachhändler: Beim gleichzeitigen Neukauf
eines gleichwertigen Produktes können alte Energiesparlampen im
Gegenzug im Geschäft abgeben werden. Diese "Zug um Zug"
Rücknahmeverpflichtung des Handels gilt ab einer Verkaufsfläche von
150 m2.
o 112 Problemstoffsammelstellen (mobil, auf Märkten und auf
Mistplätzen) der MA 48

Die öffentlichen Sammelstellen der MA 48 sind im Online- Stadtplan
der Stadt Wien (www.wien.gv.at/stadtplan) unter dem Karteninhalt
"Saubere Stadt" abrufbar: Unter Eingabe der Adresse und durch
Anklicken der jeweiligen gewünschten Einrichtung, erscheinen die
nächsten Standorte am Plan samt näherer Details wie Links,
Öffnungszeiten etc. Seit diesem November ist dies auch mobil - mit
der 48er App für Android- und iOS-Smartphones - möglich. Die
Anwendung ist sowohl im App-Store (iOS - Version) als auch in
Google-Play (Android-Version) abrufbar. Einfach in der jeweiligen
Suchfunktion "die 48er" eintippen und los geht es zur Gratis-App. Das
enthaltene Mist-ABC mit hunderten Einträgen der gebräuchlichsten
Abfälle ist ein wichtiger Ratgeber für die ordnungsgemäßen
Entsorgungswege.

Herkömmliche Glühlampen gehören zum Restmüll

Herkömmliche Glühlampen enthalten feine Drähte, die an den
Zerkleinerungsanlagen der Glasaufbereitung fast unsichtbar an den
Scherben hängen bleiben. Sie führen beim Einschmelzen und Formen von
neuen Glasgegenständen zu Einschlüssen, die Flaschen und Gläser
unbrauchbar machen. Aus diesem Grund gehören konventionelle
Glühbirnen in den Restmüll - und nicht zum Altglas.

Infos auf www.abfall.wien.at

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/pressebilder

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