• 10.01.2013, 09:49:16
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"Radikales Quintett" der österreichischen Komponistin Grete von Zieritz kürzlich auf CD erschienen.

Markt Piesting (OTS) - Grete von Zieritz wurde am 10. März 1899 in
Wien geboren und lebte seit 1917 in Berlin. Ihr Lehrer Franz Schreker
warnte die Künstlerin mit den Worten, dass sie es als Frau und
Komponistin "schwer haben werde". Tatsächlich fühlte sie sich selber
"als weiblicher Komponist" Zeit ihres Lebens unterdrückt.

Zu ihrem 100. Geburtstag fand in Wiener Neustadt
(Niederösterreich) ein großes Jubiläumskonzert im Beisein der
Komponistin statt. Mit den ausführenden Musikern von damals wurde die
nun erschienene CD im Jahre 2001 aufgenommen und damit ein
Versprechen der Pianistin Franziska Schneider an Grete von Zieritz
eingelöst.

Zentrales Anliegen der Komponistin war die Musikpolitik. Krieg,
Tod, Unterdrückung, Umweltzerstörung bestimmten den Inhalt ihrer
meisten Werke. Zu diesen Kompositionen zählt das Quintett aus dem
Jahr 1959 in ungewöhnlicher Besetzung: Trompete, Tenorposaune, zwei
Klaviere und Schlagzeug. Zum 2. Satz mit dem Titel "Marsch seit 1914"
meinte von Zieritz: "Aus dem gespenstischen Pianissimo der kleinen
Trommel steigen die vergangenen Jahrzehnte auf: der Marsch in den
Krieg, in die Gefangenschaft, in die Konzentrationslager." (aus:
Grete von Zieritz im Gespräch mit Ursula Weck, in
G.v.Z.-Komponistenportrait, Ries & Erler, 1989). Die Interpreten: 3
Mitglieder der Wiener Symphoniker, der 1. Solotrompeter Rainer
Küblböck, 1. Soloposaunist Otmar Gaiswinkler, 1. Solopauker Michael
Vladar, Franziska Schneider 1. Klavier, Heidemarie Aigner 2. Klavier.

Eine von mehreren den Sinti und Roma gewidmeten Kompositionen "Der
verurteilte Zigeuner" für Violine und Klavier zeugt von ihrer
Verbundenheit mit Minderheiten und Unterdrückten. Die Ausführenden:
Gert Rainer Schubert, Violine (ehemaliger Konzertmeister der Wiener
Symphoniker), Franziska Schneider, Klavier.
"Une humoresque diabolique" für 4-saitigen Kontrabass (1980) wird von
der Solobassistin des N.Ö.-Tonkünstlerorchesters Brigitta
Hampel-Proksch interpretiert. Peter Strobl und Anita Vockner sind die
Ausführenden von 2 Klavierstücken (1959 und 1963).
Das Thema "Frau und Musik" ist nach wie vor ein Stiefkind der
Musikgeschichte. Umso wichtiger ist es, wenn in Konzerten, Tagungen,
CD-Einspielungen Leben und Werk von Komponistinnen gewürdigt und
veröffentlicht werden.

CD erhältlich: fra.s@gmx.at

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