• 08.01.2013, 15:35:36
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FPÖ: Belakowitsch-Jenewein: Drogen-Substitutionsprogramm muss dringend neu organisiert werden

Massenabfertigung verhindert individuelle Betreuung und kurbelt Handel mit Drogenersatz an

Utl.: Massenabfertigung verhindert individuelle Betreuung und
kurbelt Handel mit Drogenersatz an =

Wien (OTS) - "Der jüngste Fall einer Ärztin aus Wien Liesing zeigt
einmal mehr, dass die derzeitige Betreuung suchtgiftkranker Personen
auf völlig neue Beine gestellt werden muss", stellt heute die
freiheitliche Gesundheitssprecherin NAbg. Dagmar
Belakowitsch-Jenewein fest. Die Ärztin soll acht Jahre lang unbemerkt
riesige Mengen an Privatrezepten mit psychotropen Medikamenten
ausgestellt haben. Damit habe sie einerseits eine zusätzliche
Abhängigkeit und gesundheitliche Beeinträchtigung von Süchtigen
gefördert, zum anderen einen regen Handel in der "Szene" bedient.

"In Österreich bekommt mehr als die Hälfte der im
Substitutionsprogramm befindlichen Menschen retardierte Morphine,
dies ist international gesehen einzigartig", kritisiert
Belakowitsch-Jenewein. Immerhin würden außerhalb unserer Grenzen so
gut wie keine retardierten Morphine eingesetzt, in vielen Staaten
seien diese für das Substitutionsprogramm verboten. "Auch in
Österreich dürfen retardierte Morphine eigentlich nur in genau
beschriebenen Ausnahmefällen eingesetzt werden, nämlich dann, wenn
der behandelte Patient die anderen beiden für den Drogenersatz
infrage kommenden Wirkstoffe Methadon und Buprenorphin nicht
verträgt", stellt die FPÖ-Gesundheitssprecherin fest.

Erst vor wenigen Tagen war in der Tageszeitung "Die Presse" zu lesen,
dass in Ostösterreich in manchen Ordinationen mehrere hundert
Drogenpatienten gleichzeitig betreut werden. "Solche Zustände lassen
stark daran zweifeln, dass für den einzelnen auch noch genug Zeit
bleibt. Da werden Ordinationen oftmals zu reinen
Rezeptausgabestellen."

"Suchtgiftkranke sollen sensible Medikamente sowie Ersatzdrogen nur
mehr von Amtsärzten bekommen - Missbrauch kann so zumindest minimiert
werden", fordert Belakowitsch-Jenewein. Auch müssten
Substitutionsprogramme regelmäßig evaluiert und individualisiert
werden, um höchstmögliche Erfolgsquoten erzielen zu können.

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