• 21.12.2012, 13:35:35
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  • OTS0163 OTW0163

Sparen am falschen Platz: Dolmetscher-Misere in Traiskirchen

Wien (OTS) - Der Österreichische Verband der allgemein beeideten und
gerichtlich zertifizierten Dolmetscher (ÖVGD) hat mit großer
Bestürzung von der Neuregelung der Dolmetsch- und
Übersetzerleistungen im Flüchtlingslager Traiskirchen Kenntnis
erhalten.

Die Einschaltung einer Detektei für die Rekrutierung von
Dolmetschdiensten in einem so sensiblen Bereich wie dem Asylwesen ist
striktest abzulehnen. Mit dem Auslagern von Dolmetschdienstleistungen
an Agenturen eine "Kostenersparnis", zu erzielen, hat noch nie zum
Erfolg, sondern nur zum Einsatz von unqualifizierten "Sprachexperten"
und schlechter Qualität bei den Dolmetsch- und Übersetzungsleistungen
geführt. (In Großbritannien zum Beispiel führte die Beauftragung
einer Agentur dazu, dass zahlreiche Gerichtsverfahren abgebrochen und
neu verhandelt werden mussten, was letztendlich noch höhere Kosten
verursachte.)

Der Österreichische Verband der Gerichtsdolmetscher bemüht sich
seit Jahren darum, dass im Asylverfahren nur qualifizierte
Dolmetscher eingesetzt werden. Dies ist sowohl den Asylbehörden als
auch dem Bundesministerium für Inneres bekannt, hat aber bisher
leider zu keinem konkreten Ergebnis geführt (etwa auch bezüglich der
Aus- und Weiterbildung von Dolmetschern/Übersetzern für das
Asylwesen). Es ist umso bedauerlicher, dass nunmehr offenbar nur
mehr unqualifizierte Personen für diese sensiblen Dolmetscheinsätze
eingesetzt werden.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

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