Ein Projekt des Klima- und Energiefonds präsentiert erste Zwischenergebnisse anlässlich der Klimaschutzkonferenz in Katar
Utl.: Ein Projekt des Klima- und Energiefonds präsentiert erste
Zwischenergebnisse anlässlich der Klimaschutzkonferenz in
Katar =
Katar/Wien (OTS) - Ein aktueller Zwischenbericht eines vom Klima- und
Energiefonds finanzierten Projektes legt den Einfluss der
Klimaskeptiker auf die österreichische Klimaschutzpolitik offen.
Initiatorin und Klimaexpertin Helga Kromp-Kolb: "Die klassische
Leugnung des vom Menschen verursachten Treibhauseffekts kommt in
Österreich kaum vor, insbesondere bei politischen
Entscheidungsträgern. Aber die Skepsis gegenüber ambitionierten
Klimaschutzzielen, effektiven Klimaschutzinstrumenten und der
Notwendigkeit des raschen Handelns ist sehr stark ausgeprägt."
Klimaschutzpolitikskeptiker sind in Österreich sehr erfolgreich.
Adam Pawloff von der Universität Wien betont die starke Bedeutung
der Sozialpartnerschaft in der österreichischen Klimaschutzpolitik:
"Klimapolitik muss weiterhin durch das politische Nadelöhr von
Wirtschaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Verteilungsfragen.
Starke und berechtigte Interessen der Arbeitgeberverbände und
Gewerkschaften spielen der klimapolitischen Skepsis bislang zu."
Netzwerkanalytiker Harald Katzmair von FAS.research analysiert die
Netzwerke in der österreichischen Klimapolitik und zeigt einen
Konflikt über die richtige Strategie gegen den Klimawandel auf: "Die
österreichische Klimapolitik steckt in einer Pattsituation. Wir
müssen raus aus der Entweder-Oder-Logik hin zu einem Sowohl-Als-Auch:
Ein Mix aus technologischen Innovationen und einer Änderung unseres
Lebensstils ist notwendig."
Trotz hoher Einsicht der politischen Entscheidungsträger in die
globale Notwendigkeit die Treibhausgasemissionen auf ein Niveau zu
reduzieren, dass mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit die globale
Erwärmung auf unter 2GradC begrenzt werden kann, befinden sich viele
österreichische Interessensvertretungen in einem Gefangenendilemma.
Der angestrebte Schutz der eigenen Klientel vor ungebührlichen
Belastungen durch den Klimaschutz verhindert bislang eine für
Österreich volkswirtschaftlich optimale Klimaschutzpolitik und eine
Vorreiterrolle bei europäischen oder internationalen
Klimaschutzverhandlungen, stellt denkstatt Klimaschutzexperte Erwin
Mayer fest.
Die Orientierung an Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit spielt auch
im Kontext der Klimarahmenkonvention und der derzeitigen
Pattsituation in den internationalen Verhandlungen eine wesentliche
Rolle. Anders als in Österreich aber, schaffen es Klimaskeptiker in
der globale Debatte rund um die jährlichen 'Conference of Parties'
oder dem Erscheinen der Sachstandsberichte des IPCC auch Unsicherheit
hinsichtlich des wissenschaftlichen Konsenses zum menschlich
verursachten Treibhauseffekt zu erzeugen, betonen die Klimaexperten.
Das ACRP (Austrian Climate Research Program) liefert seit fünf
Jahren wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse, die als Grundlage
für den öffentlichen Diskurs und politische Entscheidungsfindungen
dienen. Contra wurde mit knapp 240.000 Euro vom Klima- und
Energiefonds unterstützt und ist eines von 87 ACRP-Projekten, die mit
insgesamt 20 Mio. Euro seit 2008 gefördert werden" betont Mag. Gernot
Wörther, Programmmanager für das ACRP abschließend.
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