- 05.12.2012, 12:41:25
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Einsatz für Österreich: Berufsheer teurer als Wehrpflicht
Studie "Die Kosten der Abschaffung der Wehrpflicht - oder rechnet sich ein Berufsheer volkswirtschaftlich?" präsentiert
Utl.: Studie "Die Kosten der Abschaffung der Wehrpflicht - oder
rechnet sich ein Berufsheer volkswirtschaftlich?" präsentiert =
Wien (OTS) - "Mir ist es wichtig, die Bevölkerung aufzuklären. Es
geht bei der Volksbefragung am 20. Jänner 2012 nicht um eine
Abstimmung über zwei Modelle, sondern um die gesellschaftspolitische
Grundsatzentscheidung, ob wir Wehrpflicht und Zivildienst weiter
beibehalten - oder ob ein Berufsheer eingeführt wird, wie auch immer
dieses aussehen wird. Für mich steht fest: Weniger Soldaten zu
deutlich höheren Kosten ist ein schlechtes Geschäft für Österreich",
so "Einsatz für Österreich"-Obmann Dr. Veit Sorger bei der heutigen
Pressekonferenz der Pro-Wehrpflicht-Initiative. Die aktuelle Studie
von Prof. Dr. Friedrich Schneider analysiert den wirtschaftlichen
Nutzen und die Kosten der Abschaffung der Wehrpflicht. "Sie zeigt,
was wirtschaftlich und finanziell wirklich auf uns zukommt, wenn
Wehrpflicht und Zivildienst abgeschafft werden", so Sorger.
"Ein Berufsheer kommt teurer als das derzeitige System - selbst,
wenn durch den Wegfall der Wehrpflicht die Wirtschaftsleistung höher
wäre, wie Staatssekretär Schieder mit der HECER-Studie argumentiert",
betont Studienautor Prof. Dr. Schneider. Laut Schneider
berücksichtigt die Argumentation Schieders nicht, dass auch mit
Einführung eines Berufsheers dem österreichischen Arbeitsmarkt
Spezialkräfte entzogen werden. Das schlägt sich ebenfalls mit einer
niedrigeren Wirtschaftsleistung von 75 Millionen Euro zu Buche. Zudem
würde das Ersetzen von Grundwehr- und Zivildienern mit marktadäquaten
Arbeitskräften Mehrkosten von über 500 Millionen Euro betragen.
"Diese Kostenpunkte heben die von Schieder genannte höhere
Wirtschaftsleistung auf. Die von ihm zitierte Studie ist prinzipiell
mit vielen Fragezeichen versehen, da sie sich auf Länder bezieht, die
eine Wehrdienstzeit von bis zu 17 Monaten hatten", unterstreicht
Schneider.
Der Mitbegründer der Initiative Mag. Erwin Hameseder hebt die
wirtschaftliche Bedeutung der derzeitigen Kasernenstandorte hervor:
"Ein Wegfall einer großen Anzahl der rund 100 Standorte, der mit der
Abschaffung der Wehrpflicht einher geht, hätte auch dramatische
Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft!" Rund um die Kasernen
geben Grundwehrdiener und Soldaten jährlich fast mehr als 292
Millionen Euro in Gasthäusern und Supermärkten aus. Laut Berechnungen
des Bundesheeres ergibt sich daraus eine regionale Wertschöpfung von
mehr als 348 Millionen Euro im Jahr. "Die Wehrpflicht sichert Klein-
und Mittelbetrieben in den Kasernenregionen ein nachhaltiges
Überleben und ist somit eine gesellschaftspolitische
Richtungsentscheidung", so Hameseder abschließend.
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