• 05.12.2012, 09:41:44
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  • OTS0047 OTW0047

Eröffnung der Forschungsplattform "europäische Integrationsforschung"

Symposium zum Thema "Europas Krise: Beiträge aus Wissenschaft und Praxis"

http://www.apa-fotoservice.at/galerie/3523/ Im Bild
v.l.n.r.: Fritz W. Scharpf (Direktor Emeritus des
Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung, Köln), Silvia
Angelo ( Leiterin der Abteilung Wirtschaftspolitik der
Arbeiterkammer Wien), Franz Fischler (EU-Kommissar und
Bundesminister a.D.,Europäisches Forum Alpbach), Getrude
Tumpel-Gugerell (ehm. Mitglied des Direktoriums EZB und OeNB,
Mitglied des Universitätsrats), Alexander Van der Bellen
(Nationalratsabgeordneter a.D. und Beauftragter der Stadt Wien für
Universitäten und Forschung), Gerda Falkner (Leiterin der
Forschungsplattform "europäische Integrationsforschung"), Heinz W.
Engl (Rektor der Universität Wien), Barbara Weitgruber
(Sektionschefin im Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung), Heinrich Neisser (Zweiter Nationalratspräsident und
Bundesminister a.D., Initiative Demokratiereform)

Utl.: Symposium zum Thema "Europas Krise: Beiträge aus Wissenschaft
und Praxis" =

Wien (OTS) - Das Institut für europäische Integrationsforschung (EIF)
wurde neu an der Universität Wien als interfakultäre Forschungs- und
Lehrplattform verankert und am 3. Dezember 2012 mit einem Symposium
feierlich eröffnet.

In seiner Begrüßung freute sich Rektor Heinz W. Engl über eine
Erweiterung der Forschungskompetenz der Universität Wien, von der
auch die Studierenden profitieren werden. Da Bundespräsident Heinz
Fischer leider nicht an der Eröffnung teilnehmen konnte, verlas der
Rektor seine vorab übermittelnde Grußbotschaft. Der Universität Wien
sei zum neuen Institut zu gratulieren, denn die "Bedeutung des
europäischen Integrationsprozesses ist in der heutigen Politik
bekanntlich überragend". Daher sei die EU auch als Forschungsthema
unverzichtbar und beispielweise für die Ökonomie, die
Rechtswissenschaft, die Kultur- und Sozialwissenschaften von großer
Relevanz. Vor diesem Hintergrund bezeichnete er die Eröffnung der
Forschungsplattform als Kooperation dieser vier Fakultäten als "kluge
und zukunftsweisende Entscheidung".

"Die Eröffnung der Forschungsplattform 'Europäische
Integrationsforschung' an der Universität Wien ist in mehrerlei
Hinsicht ein gelungenes Beispiel für die österreichische
Forschungspolitik der vergangenen Jahre", so Barbara Weitgruber,
Sektionschefin der Sektion II (Wissenschaftliche Forschung und
internationale Angelegenheiten) im Wissenschafts- und
Forschungsministerium. Die Übertragung des Instituts von der ÖAW an
die Universität haben für beide Einrichtungen und die Forscherinnen
und Forscher einen Mehrwert. "Darüber hinaus wird die Universität
Wien in ihrer Profilbildung gestärkt und das Forschungsportfolio der
ÖAW wird geschärft." Für Sektionschefin Weitgruber ist die neue
Forschungsplattform auch "Ausdruck der positiven Weiterentwicklung
des Forschungsstandorts Österreich, der Förderung der
Grundlagenforschung und der bestmöglichen Nutzung vorhandener
Ressourcen".

Der Festvortrag von Fritz W. Scharpf, Direktor Emeritus des
Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln, diskutierte
die aktuelle Finanzkrise in Europa aus multi-disziplinärer Sicht: Er
verband historische, ökonomische, juristische sowie
politikwissenschaftliche Aspekte. Grundlegendes Problem sei nicht
eine budgetpolitische Fahrlässigkeit der Krisenländer; es sind vor
allem die für deren Ökonomien unverträglichen Wirkungsmechanismen
einer Wirtschafts- und Währungsunion, die eine einheitliche
Zentralbankpolitik für uneinheitliche Volkswirtschaften vorsieht.

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Gertrude
Tumpel-Gugerell, Heinrich Neisser, Silvia Angelo und Franz Fischler
wurde die Krise auch in Hinblick auf Österreich thematisiert.
Auswirkungen auf das - vergleichsweise milde, aber dennoch -
betroffene Österreich wurden auf mehreren Ebenen diskutiert (Banken,
politisches System, Politikfelder wie die Landwirtschaft) und
teilweise divergierende Standpunkte wurden benannt (z.B. aus
Arbeitnehmer- versus Arbeitgebersicht). Insgesamt wurde gefordert,
die Europäisierung der Politik ernster zu nehmen. Als in Österreich
vollziehbare praktische Änderungen wurden verstärkte europapolitische
Diskurse empfohlen, auch um Populismus vorzubeugen; sowie mehr
praktische Erfahrungen auf EU-Ebene, beispielsweise für
Nationalratsmitglieder, am besten noch vor ihrem nationalen
Amtsantritt. Einig war man sich schließlich, dass auch ein kleines
Land in der EU mit guten Ideen überzeugen könne.

Ein zusätzliches hochrangiges Grußwort traf aus dem Ausland ein.
Es stammt von der deutschen Soziologin und Politikwissenschafterin,
Professor Dr. Dr. h.c. mult. em. Renate Mayntz, die vor dem Transfer
des Instituts für europäische Integrationsforschung im
Wissenschaftlichen Beirat an der ÖAW das fachzuständige Mitglied war:
"Das EIF hat sich ... in wenigen Jahren zu einem international
angesehenen Zentrum sozialwissenschaftlicher Europaforschung
entwickelt. Gerade die derzeitige Krise macht deutlich, wie wichtig
ein besseres Verständnis der Probleme ist, mit denen die europäische
Integration zu kämpfen hat. Das durch zahlreiche Publikationen und
die Qualität seiner Mitarbeiter bestens ausgewiesene EIF wird hier
auch in seiner neuen institutionellen Form als Forschungsplattform
der Universität Wien einen wichtigen Beitrag leisten."

Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/3523/

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