- 24.11.2012, 12:12:19
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Protestmarsch von Traiskirchen nach Wien
Illegalisierte Menschen fordern ihre Rechte!
Utl.: Illegalisierte Menschen fordern ihre Rechte!=
Wien (OTS) - Heute, am 24.11.2012 hatten Flüchtlinge und
Unterstützer_innen ihrer Kämpfe für (ursprünglich) 09:00 Uhr einen
Protestmarsch von der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in
Traiskirchen zum Asylgerichtshof in Wien geplant.
Protestiert werden soll gegen die Überbelegung der
Erstaufnahmestelle, sowie die menschenunwürdigen Bedingungen, wie
beispielsweise der erschwerte Zugang zu grundlegenden Ressourcen,
denen Flüchtlinge ausgesetzt sind. Schnellverfahren, welche meist
ohne entsprechende Berücksichtigung von Fluchtgründen abgeschlossen
werden stehen an der Tagesordnung. Nun versuchen die Betroffenen,
sich gegen die rassistischen Zustände, denen sie in Österreich und
anderen Ländern begegnen zu wehren.
Der Protest wurde allerdings verzögert: durch eine durch die
Lagerleitung angesetzte außertourliche Kontrolle der Anwesenheit in
allen Unterkünften der Erstaufnahmestelle. Jedoch ist es völlig
ungewöhnlich, dass diese Art von Inspektion an einem Samstag
durchgeführt wird. Offensichtlich war es der Lagerleitung ein großes
Anliegen, den Protest mit allen Mitteln zu verhindern. Durch
Einschüchterungsmaßnahmen wurde versucht, Flüchtlinge an der
Teilnahme am Protestmarsch und somit an der Ausübung ihrer ohnehin
bereits beschränkten Rechte zu hindern. Denn Migrant_innen, die nicht
zu einer solchen Kontrolle erscheinen, droht der Ausschluss aus dem
Lager Traiskirchen und somit im schlimmsten Fall Illegalisierung.
Doch die Flüchtlinge wollten sich nicht an der Teilnahme an ihrem
selbstorganisierten Protestzug hindern lassen: Selbst wenn es
verspätet losging , bisher haben sich ca. 300 Protestierende auf den
Weg nach Wien gemacht. Mit Slogans wie "Kein Mensch ist illegal!"
wollen Protestierende verbal gegen die in Österreich vorherrschenden
Ungerechtigkeiten kämpfen.
Parallel dazu laufen auch die Vorbereitungen für die geplante
Kundgebung vor dem Asylgerichtshof in Wien Favoriten. Auch das
mehrtägige Protest-Camp im Sigmund-Freud-Park wird in diesen Stunden
- unterstützt von zahlreichen solidarischen Personen - vorbereitet.
Momentan ist noch unsicher, ob das Camp stattfinden kann, da es in
den kommenden Tagen weitere Anwesenheitskontrollen geben könnte.
"Wir können nicht einfach zusehen, wie Menschen durch rassistische
Einschüchterungsmaßnahmen an der Ausübung ihrer Rechte gehindert
werden. Die ÖH Uni Wien zeigt sich solidarisch und unterstützt die
Kämpfe der Flüchtlinge!", so Jasmin Rückert, Julia Kraus und Kübra
Atasoy vom Vorsitzteam der ÖH Uni Wien.
UNTERSTÜTZUNGSAUFRUF: Dauerkundgebung von Geflüchteten in Wien ab
Samstag, 24. November:
24. November: Samstag Vormittag: Protestmarsch vom Flüchtlingslager
in Traiskirchen nach Wien
Im Anschluss: Dauerkundgebung im Wiener Votivpark
Für den Protest werden noch viele Ressourcen benötigt.
Für jede Art von Unterstützung, bitte kontaktiert: 06803205000 --
refugeesolidarity (at) servus.at
SOLDARISIERT EUCH!
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