• 23.11.2012, 11:24:10
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Gruner + Jahr stellt FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND ein Für BÖRSE ONLINE und IMPULSE werden Verkaufsgespräche geführt CAPITAL und BUSINESS PUNK werden am Standort Berlin fortgeführt

Hamburg (ots) - Der Verlag Gruner + Jahr wird die FINANCIAL TIMES
DEUTSCHLAND (FTD) sowie alle dazugehörigen Marken, Titel und
Onlineaktivitäten einstellen. Die letzte Ausgabe der FTD wird am 7.
Dezember 2012 erscheinen. "Die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND war eines
der ambitioniertesten journalistischen Projekte der vergangenen
Dekade. Es geht ein bedeutendes Kapitel deutscher Publizistik zu
Ende. Gruner + Jahr und seine Gesellschafter haben sich zwölf Jahre
lang mit Leidenschaft und Ausdauer für diesen Titel stark gemacht.
Die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND verkörpert herausragenden, vielfach
preisgekrönten Journalismus", so Julia Jäkel, Vorstand Gruner + Jahr
Deutschland.

Die FTD hat sich nach ihrer Gründung schnell einen Namen als
eigenständige publizistische Stimme in Wirtschaft und Politik
gemacht. "Wir haben mit einer starken journalistischen Leistung dem
deutschen Wirtschaftsjournalismus einen völlig neuen, frischen Ton
gegeben", ergänzt Jäkel.

Jäkel weiter: "Tageszeitungen sind unter Druck, im Wirtschaftssegment
ganz besonders. Die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND schreibt seit ihrer
Gründung im Jahr 2000 Verluste. Vor diesem Hintergrund sehen wir
keinen Weg, die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND weiter zu betreiben."

Aber auch der Markt für Wirtschaftsmedien insgesamt leidet unter der
Entwicklung. Für das Anlegermagazin BÖRSE ONLINE sowie das
Monatsmagazin IMPULSE wird derzeit die Möglichkeit eines Verkaufs
beziehungsweise die Fortführung mittels Management Buy-Out geprüft.
Sollten die Gespräche nicht zu einem erfolgreichen Abschluss kommen,
ist auch für diese Titel die Einstellung geplant.

Das Magazin CAPITAL soll künftig inklusive der dazugehörigen Marken,
Titel und Onlineaktivitäten am Standort Berlin neu positioniert
werden und eine stärker wirtschaftspolitische Ausrichtung erhalten.
Steffen Klusmann hat sich zur Verfügung gestellt, CAPITAL noch für
eine Übergangsphase zu führen, um die Entwicklung des neuen Konzepts
zu ermöglichen. "CAPITAL ist eine starke Marke und seit 50 Jahren
Bestandteil unseres publizistischen Profils", so Jäkel. "Darauf
wollen wir aufbauen und so das Wirtschaftssegment bei Gruner + Jahr
erhalten." Auch BUSINESS PUNK soll künftig am Standort Berlin
fortgeführt werden. Ebenfalls bestehen bleibt die Corporate
Publishing-Einheit Fact & Figures.

Die Wirtschaftstitel von Gruner + Jahr sind 2008 im Verlagsbereich
Wirtschaftsmedien zusammengelegt worden. Zwar konnten erhebliche
Einsparungen erzielt werden, diese reichten jedoch nicht aus, um die
rückläufigen Anzeigenumsätze auszugleichen. Auch in diesem Jahr
werden die Wirtschaftsmedien einen deutlichen Verlust machen.

Gruner + Jahr hat sich bis zuletzt intensiv aber ohne Erfolg bemüht,
einen Käufer für die FTD zu finden und so den Titel und die
Arbeitsplätze im Markt zu erhalten. Auch eine Fortführung als
Online-Titel hatte der Verlag erwogen, jedoch nach ausgiebiger
Prüfung dafür keine Chance auf Erfolg gesehen.

Insgesamt sind 258 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der G+J
Wirtschaftsmedien in Hamburg, 42 in Frankfurt und 14 in weiteren
Außenbüros von den Veränderungen betroffen. Die Fortführung von
CAPITAL in Berlin wird abhängig vom neuen Heftkonzept voraussichtlich
mit einer verkleinerten Redaktion erfolgen. Gruner + Jahr wird für
die betroffenen Kolleginnen und Kollegen mit den Betriebsräten einen
Sozialplan verhandeln.

In den angrenzenden Verlagsbereichen (Media Sales, DPV, Corporate
Services) sind rund 50 Mitarbeiter unmittelbar oder mittelbar
betroffen. Hier sollen die Strukturen und Kosten den Veränderungen
bei den G+J Wirtschaftsmedien angepasst werden. Fluktuation
(Altersteilzeit, auslaufende Befristung usw.) soll dabei im
Vordergrund stehen.

"Gruner + Jahr bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen der
G+J Wirtschaftsmedien in Redaktion und Verlag für ihr Engagement, den
exzellenten Journalismus und die Verlagsaktivitäten, die sie über
viele Jahre hinweg für unser Haus erbracht haben. Sie haben Maßstäbe
gesetzt, an denen sich andere orientieren", sagte Julia Jäkel.

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