- 23.11.2012, 09:07:22
- /
- OTS0028 OTW0028
Riesiger Erfolg bei Forstökonomischer Fachtagung
Nachhaltige Intensivierung im Forstbetrieb wichtiger denn je
Utl.: Nachhaltige Intensivierung im Forstbetrieb wichtiger denn je=
Wien (OTS) - Die Rekordteilnahme von rund 120 Personen an der
gestrigen Forstökonomischen Tagung in der Forstlichen
Ausbildungsstätte Pichl und das Interesse an dem Thema "nachhaltige
Intensivierung im Forstbetrieb" zeigten klar, dass die Forstökonomie
im Wandel der Zeit bedeutungsvoller ist denn je. In zahlreichen
Vorträgen wurden die nachhaltigen Bewirtschaftungsformen und
-möglichkeiten im Forstbetrieb aufgezeigt und deren Umsetzung anhand
von Praxisbeispielen erläutert. Fazit der Tagung: Die nachhaltige
Intensivierung des Forstbetriebes ist der Schlüssel, um den
steigenden Leistungsanforderungen an unseren Wald gerecht zu werden.
Nur eine nachhaltige, multifunktionale Bewirtschaftung ermöglicht es,
nach dem Grundsatz "Natur nützen - Natur schützen", die notwendigen
wirtschaftlichen Ertragspotenziale aus dem Roh- und Wertstoff Holz zu
generieren und gleichzeitig die Schutz-, Wohlfahrts- und
Erholungsfunktion des Waldes für unsere Gesellschaft sicherzustellen.
Heimische Forstbetriebe leben nachhaltige Forstkultur seit
Generation
Mit knapp 40 Millionen Hektar bedeckt der heimische Wald rund 48 %
der österreichischen Staatsfläche und ist daher Österreichs größtes
Kulturgut. 80 % des Waldes befinden sich im Privatbesitz und ca.
145.000 Waldbesitzer bewirtschaften und pflegen täglich unseren Wald.
Seit über dreihundert Jahren passiert dies verantwortungsvoll durch
unsere Familienforstbetriebe, die damit die heute für Österreich
typische Landschaft gestaltet haben. Die nachhaltige Bewirtschaftung
auf ein und derselben Fläche erfolgt im Sinne alle Funktionen des
Waldes (Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion) und
sichert somit das gesamte Öko- und Wirtschaftssystem Wald mit seiner
Vielfalt und Biodiversität.
"Voraussetzung für diese seit Generationen gelebte nachhaltige
Forstkultur sind Familie, starkes Eigentumsrecht und ein stabiler
Staat. Diese Kernelemente sind die Wurzeln unseres symbolischen
"Baumes der multifunktionalen, nachhaltigen Forstkultur". Damit
dieser Baum sich auch weiterhin über Jahrzehnte neu aufbaut, den
Wert- und Rohstoff Holz produziert, Früchte trägt und als Schutz- und
Schattenspender sowie Erholungsoase fungiert, müssen stabile
politische und steuerliche Rahmenbedingungen sowie die Sicherung der
Eigentumsrechte zukünftig durch die Politik gewährleistet sein",
veranschaulicht DI Felix MONTECUCCOLI, Präsident der Land&Forst
Betriebe Österreich, die Bedeutung der seit Generationen gewachsenen
Bewirtschaftungsform unserer Familienforstwirtschaft.
Holz ist der Rohstoff der Zukunft
Holzproduktion ist das Kerngeschäft der heimischen Forstbetriebe.
Rund 90 Prozent der Umsätze stammen aus der Vermarktung des
Werkstoffes Holz. Für die Forstbetriebe ist die erfolgreiche
Umsetzung dieses Kerngeschäftes eine große Herausforderung. Denn das
Produkt Holz hat über die gesamte Wertschöpfungskette, von der
Forstwirtschaft über die Holzwirtschaft bis hin zur Industrie, eine
enorme volkswirtschaftliche Bedeutung und seine
Verwertungsmöglichkeiten sind vielfältig. Holz ist der Rohstoff der
Zukunft, eine stabile Stütze der österreichischen Wirtschaft, Träger
der ländlichen Entwicklung und Hoffnungsträger für eine
kohlenstoffarme Wirtschaftsweise.
Veränderungen in Umwelt und Gesellschaft beeinflussen die
Forstökonomie
Allerdings stellen auch der Klimawandel und viele
gesellschaftspolitischen Ansprüche die Forstwirtschaft vor
Herausforderungen. Energie- und Klimaziele erfordern Maßnahmen im
Verkehr, im Hausbau und in der Industrie. Daher werden biogene
Rohstoffe - insbesondere der Rohstoff Holz - bei der
Energiebereitstellung, als auch bei den Baustoffen und industriellen
Werkstoffen zunehmend eine Schlüsselrolle einnehmen. Biogene Stoffe
sind zudem die Basis für die Entwicklung einer "low carbon
Bio-economy". Gleichzeitig steigt der Bedarf nach Freizeitangeboten
und Erholung im Wald, wie z.B. für Skigebiete, Mountainbikestrecken
und Wanderwege. NGOs und der Gesetzgeber fordern mehr Umwelt- und
Naturschutzmaßnahmen und die Schutzwirkung des Waldes bekommt immer
mehr Bedeutung. Aus allen diesen Ansprüchen resultiert, dass die
Leistungsfähigkeit unseres Waldes in all seinen Funktionen gesteigert
werden muss. Dies erfordert auch Anpassungen in der Forstökonomie und
verlangt nach einer forstlichen Weiterentwicklung.
Leistungssteigerungen nur durch intensives Waldmanagement
möglich
Die notwendig gewordene Leistungssteigerung in allen Funktionen
des Waldes kann nur durch intensiveres Management erreicht werden.
Dieses Management beginnt beim Waldbau in der gezielten
Baumartenwahl, wo neben ökologischen Erfordernissen auch der
steigende Bedarf an Nadelholz zu berücksichtigen sein wird. Die
Genetik, unter Rücksichtnahme der regionalen klimatischen
Veränderungen, verfolgt das Ziel einer Vermehrung und Produktion
hochwertiger Pflanzen auf Basis genetischer Erkenntnisse. Der Einsatz
moderner Technik und die naturschutzrelevante Bewirtschaftung auf der
Fläche erfordern auch den Ausbau der Erschließung. Eine nachhaltige
Intensivierung im Forstbetrieb bedeutet zudem die Integration des
Wildtiermanagements in der forstlichen Planung auf betrieblicher und
regionaler Ebene. Notwendig zur Abdeckung aller dieser Aufgaben ist
ein nachhaltiges Kostenmanagement für die Ertragsoptimierung unter
bestmöglicher Berücksichtigung von ökologischen und sozialen
Aspekten.
Forstökonomie muss in der ländlichen Entwicklung verankert
werden
"Forstökonomie ist ein wichtiger Teil der flächendeckenden Land-
und Forstwirtschaft in Österreich und muss daher auch im Programm der
ländlichen Entwicklung ihre Berücksichtigung finden. Um weiterhin aus
dem Wald die Ertragspotenziale des Rohstoffes Holz zu nutzen und
gleichzeitig den steigenden Anforderungen des Waldes in der
Schutzfunktion, in der allgemeinen Wohlfahrtswirkung und in der
Erholungsfunktion gerecht zu werden, ist eine Weiterentwicklung durch
Intensivierung der nachhaltigen Forstwirtschaft notwendig. Konkret
werden wir dafür zumindest 50 Millionen Euro jährlich in der nächsten
Programmperiode brauchen", fordert DI Felix MONTECUCCOLI die
politischen Entscheidungsträger auf, ihrer Verantwortung für den
Wald, der fast die Hälfte der österreichischen Bundesfläche bedeckt,
auch gerecht zu werden.
Verantwortungsvolles Handeln ist gefragt
"Keine Lösung für die zukünftigen umwelt- und
gesellschaftspolitischen Herausforderungen an unseren Wald sind
jedenfalls Wildnisflächen", geht der Präsident der Land&Forst
Betriebe abschließend auf die immer wiederkehrenden überschießenden
Ideen mancher Umweltorganisationen ein. "Außer-Nutzung-Stellungen
sind das falsche Konzept zur Deckung des steigenden Bedarfes nach
Holz, Schutzwirkung, Erholung, Wohlfahrt und auch Naturschutz auf ein
und derselben Fläche. Hier kann nur ein multifunktionaler Ansatz, wie
ihn unsere heimische Forstwirtschaft seit Generationen nachhaltig
praktiziert, den breiten Anforderungen gerecht werden. Wer das nicht
sieht, hat Scheuklappen auf und agiert gegen unser weltweit
anerkanntes Modell, in dem Pflanze, Mensch und Tier
verantwortungsvoll im gleichen Ökosystem Wald ihren Platz finden", so
DI MONTECUCCOLI abschließend.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | LUF






