• 08.11.2012, 19:00:01
  • /
  • OTS0302 OTW0302

Prälat Leopold Ungar JournalistInnenpreis 2012 von Caritas und Raiffeisen vergeben

Elisabeth Steiner, Florian Kröppel und Sarah Bárci für sozial engagierten Journalismus ausgezeichnet

Utl.: Elisabeth Steiner, Florian Kröppel und Sarah Bárci für sozial
engagierten Journalismus ausgezeichnet=

Wien (OTS) - Donnerstag Abend wurden in Wien zum neunten Mal
Journalistinnen und Journalisten mit dem
Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis ausgezeichnet. Der Preis,
der im Sinne des Lebenswerkes von Prälat Leopold Ungar von der
Caritas der Erzdiözese Wien und der Raiffeisenlandesbank
Niederösterreich-Wien vergeben wird, ist mit 20.000 Euro der
höchstdotierte JournalistInnenpreis Österreichs.

Elisabeth Steiner, Kärnten-Korrespondentin von "Der Standard" ist
die Preisträgerin in der Kategorie Print. In der Kategorie TV wurde
am Donnerstag Abend der Journalist Florian Kröppel für den Film
"Bettler" in der Sendereihe "kreuz und quer" der ORF Hauptabteilung
Religion im Fernsehen ausgezeichnet. In der Kategorie Hörfunk
überzeugte Sarah Bárci mit dem Beitrag "Es wäre dann Zeit zu gehen"
in der Ö1 Sendereihe "Moment Leben Heute". Alexia Weiss wurde für den
Blog der Wiener Zeitung "Jüdisch leben" mit einem Förderpreis geehrt.
Das Redaktionsteam der Integrationsseite der Wiener Zeitung wurde
aufgrund des hervorragenden und nachhaltigen Engagements ebenfalls
mit einem dotierten Förderpreis ausgezeichnet.

"Der Preis ist eine Auszeichnung für herausragende journalistische
Leistung. Prälat Ungar sagte einmal 'Unsere Aufgabe ist es nicht,
alle Probleme zu lösen, aber alles zu tun, was wir können - und wenn
es nur wenig ist!'", so Caritasdirektor Michael Landau. "Mit ihrer
Arbeit tragen die Preisträgerinnen und Preisträger nicht nur ein
wenig, sondern wesentlich dazu bei: Sie ecken an, hinterfragen
kritisch, decken Ungerechtigkeiten auf, entkräften Vorurteile mit
Fakten oder halten dagegen, wenn die Sozialschmarotzerkeule
geschwungen wird. Es sind Journalistinnen und Journalisten, die nicht
den einfachen Weg gehen, und denen soziale Themen ein persönliches
Anliegen sind."

Generaldirektor Klaus Buchleitner würdigte den Medienpreis "als
besonders wichtigen Teil der Partnerschaft zwischen der Caritas der
Erzdiözese Wien und der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien." Diese
Partnerschaft zeige sich auch in der Unterstützung des Mobilen Hospiz
Teams, in der Kardinal Franz König Patenschaft für die Gruft oder dem
gemeinsamen Engagement im Bereich Integration. Buchleitner erinnerte
auch an Prälat Leopold Ungar den unbequemen Mahner. Buchleitner:
"Wenn wir heute Journalistinnen und Journalisten ehren und
auszeichnen, dann ist der unbequeme Namensgeber dieses Preises auch
Programm und Leitlinie: Beim Namen nennen, was sich nicht hinter
schönen Worten verbergen soll. Mut zu den Ecken und Kanten haben.
Aber auch sich selbst nicht hinter den wohl gesetzten Worten
verstecken."

Mit dem Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis werden
herausragende journalistische Leistungen prämiert, die Toleranz und
Verständnis im Umgang mit gesellschaftlichen Randgruppen fördern und
sich mit sozialpolitischen Themen wie Armut, Obdachlosigkeit,
Migration, Flucht, Alter, Krankheit oder Diskriminierung auseinander
setzen.

Die PreisträgerInnen des Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreises
2012

Die Kärnten-Korrespondentin der Tageszeitung "Der Standard" Elisabeth
Steiner überzeugte in der Kategorie Print mit ihrer Berichterstattung
über die inzwischen geschlossene "Sonderbetreuungsanstalt für
mutmaßlich kriminelle Asylwerber" auf der Saualm/Kärnten. Elisabeth
Steiner habe seit der Eröffnung der "Saualm" stets die jahrelangen
Auseinandersetzungen bis hin zu ihrer Schließung dokumentiert und
ihre Kritik an der Einrichtung immer wieder erneuert. "Das Aufdecken
von skandalösen und menschenrechtswidrigen Zuständen, sodass darüber
nicht mehr hinweggesehen werden kann, dieser wichtigen Aufgabe des
kritischen Journalismus wird Elisabeth Steiner voll gerecht",
urteilte die Jury. Steiner habe ihre Einwände, trotz einiger
Widrigkeiten, immer weiter formuliert und damit die Aufgabe
kritischer Bundesländerberichterstattung vorbildlich erfüllt.
Zusätzlich wurde in der Kategorie Print heuer ein Förderpreis für
hervorragende journalistische Leistungen an die Redaktion der
Integrationsseite der Wiener Zeitung vergeben.

Der Journalist Florian Kröppel habe mit seiner Dokumentation für die
ORF-Sendereihe "kreuz und quer" mit dem Titel "Bettler" beste
Aufklärungsarbeit geleistet, war sich die Jury in der Kategorie TV
einig. In seiner Dokumentation sei es ihm gelungen, Vertrauen zu
seinen ProtagonistInnen aufzubauen und einen intimen Einblick in ihre
Welt zu bekommen. Der Film zeigt einfühlsam bettelnde Menschen und
ihren Lebenshintergrund und entkräftet damit Vorurteile. "Damit wird
das Ziel des Prälat Leopold Ungar Preises, Toleranz und Verständnis
im Umgang mit Menschen an den Rändern der Gesellschaft zu fördern, in
vorbildlicher Weise erfüllt", urteilte die Jury.

Sarah Bárci wurde in der Kategorie Hörfunk für ihre Sendung "Es wär
dann Zeit zu gehen" in der Ö1-Sendereihe "Moment Leben Heute"
ausgezeichnet. Das Erwachsenwerden von körperlich oder intellektuell
beeinträchtigten Kindern ist ein Thema, das in der Gesellschaft
weitgehend unbekannt ist. Aufgrund ihrer Behinderung können sie nicht
einfach das Elternhaus verlassen und ein selbstbestimmtes Leben
führen. Diese Problematik greift Sarah Bárci in ihrem Beitrag anhand
von zwei Familien auf. "Mit großer Sensibilität vermittelt die
Sendungsgestalterin die Gedanken und Gefühle von Eltern, die ein
behindertes Kind über Jahrzehnte betreut hatten und schließlich die
Entscheidung getroffen haben, zum Besten des erwachsenen Kindes
'loszulassen'", urteilte die Jury.

In der Kategorie Online, wurde heuer ein Förderpreis an die Wiener
Journalistin und Autorin Alexia Weiss für den Blog "Jüdisch leben"
auf www.wienerzeitung.at vergeben. Dass in der Kategorie Online kein
Hauptpreis vergeben wurde, führt die Jury unter anderen auf die
prekären Arbeitsbedingungen im Onlinejournalismus in Österreich
zurück. Den Online-RedakteurInnen fehle es sowohl an Zeit und
entsprechendem Einkommen, um sich auf soziale Themen zu
konzentrieren. Dieser Umstand tut jedoch den Verdiensten des
ausgezeichneten Blogs von Weiss keinen Abbruch. Sie bloggt mit
journalistischer Professionalität über Ereignisse, Kontroversen und
Feste der jüdischen Community, die schlimmster Verfolgung
ausgeliefert war und bis heute mit massiven Vorurteilen konfrontiert
ist. "Das Judentum und die jüdischen Gemeinden sind Teil der
österreichischen Gesellschaft, aber den meisten Nicht-Juden völlig
unbekannt, Alexia Weiss schildert unprätentiös den
österreichisch-jüdischen Alltag von heute", so die Jury.

Anerkennungspreise wurden in der Kategorie Print an Jutta Sommerbauer
(Tageszeitung "Die Presse") und an Werner Hörtner (Magazin "Südwind")
vergeben. In der Kategorie TV wurden Maria Katharina Moser
(ORF-Sendereihe "Orientierung") sowie an Patrick Budgen (ORF Wien
Heute) ausgezeichnet. Die Anerkennungen im Bereich Hörfunk gingen an
Sarah Kriesche (Radio Wien), sowie Andreas Zinggl (Ö1 Journal
Panorama).

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | CAR

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel