- 08.11.2012, 15:23:15
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Demenz bei Menschen mit intellektueller Behinderung: Medizin, Finanzierung und Strukturen noch unzureichend
Wien (OTS) - Auf einer Enquete des Forum Palliative Praxis Geriatrie
diskutierten Experten aus Behindertenarbeit, Medizin und Verwaltung
die Erfordernisse in der Betreuung von alternden Menschen mit
intellektueller Behinderung, speziell bei Demenz.
Teilhabe und adäquate Ressourcen
Tenor war, dass zur Umsetzung der UN Konvention über die Rechte
von Menschen mit Behinderung finanzielle und strukturelle Anpassungen
nötig sind. So muss eine adäquate medizinische Versorgung und
Betreuung sichergestellt werden. Weiters sind eine echte
selbstbestimmte Wahl der Lebensform die nötigen (Wohn-)Strukturen zu
schaffen. Träger, Weiterbildung und Politik sind gefordert, sich über
aktuelle Entwicklungen zu informieren und entsprechende Angebote zur
Verfügung zu stellen bzw. zu finanzieren.
Insgesamt sind wesentliche Lobbying-Aktivitäten nötig, um von der
Bedrohung durch mehrfache Stigmatisierung zu echter Teilhabe und
Inklusion zu finden und so die UN Konvention auch zur Realität zu
machen. Die Forderung nach einem nationalen Aktionsplan Demenz, der
auch auf Menschen mit intellektueller Behinderung eingeht, wurde
unterstrichen.
Forderungen zur medzinischen Versorgung:
- Flächendeckendes Netz von kompetenten Medizinern und Abgeltung
des Mehraufwandes
- Einrichtung von Spezialambulanzen; Begleitung bei stationärem
Aufenthalt
Forderungen zu Wohnformen
- Echte Mitbestimmung der betroffenen Bewohner in der Lebensplanung
- Breite Palette von Wohnformen; mehr Flexibilität
Forderungen zur Betreuung:
- Recht auf Pension mit freier Wahl des Betreuungsgrads
- Höhere Betreuungsschlüssel, Zeit für Austausch im Team
Forderungen zu Aus- und Weiterbildung:
- Weiterentwicklung der Validation für intellektuelle Behinderung
- Austausch im Rahmen kontinuierlicher Weiterbildung
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