- 08.11.2012, 11:58:53
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Stadt Wien investiert 10 Millionen in Biotech-Schwerpunkt der BOKU - Innovationsimpuls für die ganze Region
.: Innovatives Kooperations- und Infrastrukturmodell von BOKU und Stadt Wien - wissenschaftliche Großgeräte als "Sharing-Modell"
Utl.: .: Innovatives Kooperations- und Infrastrukturmodell von BOKU
und Stadt Wien - wissenschaftliche Großgeräte als
"Sharing-Modell"=
Wien (OTS) - Ein innovatives Kooperations- und Infrastrukturmodell
der Stadt Wien und der Universität für Bodenkultur Wien bietet
wissenschaftliche Großgeräte als "Sharing-Modell" für
Forschungseinrichtungen und forschende Unternehmen.
Quasi als "Drehscheibe" für teure wissenschaftliche Großgeräte
fungiert die von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) mit
finanzieller Unterstützung der Technologieagentur (ZIT) der Stadt
Wien gegründete Equipment (EQ) BOKU VIBT GmbH. Sie stellt die
Top-Geräte neben ihrem Einsatz für BOKU-Forschungen auch externen
Forschungseinrichtungen und forschenden Unternehmen zur Verfügung.
Damit macht die EQ BOKU VIBT GmbH gemeinsam mit der Universität neue
Forschungsprojekte möglich und liefert so innovative Impulse für die
Region Wien als Life Science Standort. BOKU-eigene Forschungsthemen
wie "Cellular Analysis" und das "VIBT Extremophile Center" sorgen in
der Fachwelt für Aufsehen und stoßen bei forschenden Unternehmen auf
großes Interesse.
EQ BOKU VIBT GmbH bringt mehrfachen Nutzen
Für Mag.a Renate Brauner, Wiens Stadträtin für Finanzen und
Wirtschaftspolitik, stehen bei dieser Kooperation vor allem Vorteile
für den Forschungsstandort Wien im Vordergrund: "Die Stadt Wien hat
sich für eine Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien
entschieden, da diese Vorteile für die gesamte Region bringt. Gemäß
einer gemeinsam in Auftrag gegebenen Studie gehören wissenschaftliche
Exzellenz der am Standort befindlichen Einrichtungen, Transfer von
Wissen und Technologien und gute Infrastruktur zu den wichtigsten
Erfolgsfaktoren für Life Science Standorte."
Univ.-Prof. Dr. Martin Gerzabek, Rektor der Universität für
Bodenkultur Wien, stimmt dem zu und erläutert: "Als technisch
orientierte Universität sind wir auf eine exzellente
Geräteausstattung angewiesen, um herausragende Ergebnisse erarbeiten
zu können. Gerade auf den Gebieten Biotechnologie, Gesundheit,
Nanowissenschaften, Omics-Technologien spielt man entweder in der
internationalen Top-Liga oder man rutscht in den Rankings sehr
schnell ab. Ausgründungen (Spin-offs) der BOKU wie die Firmen
Polymun, f-Star oder die mit dem Phönix-Preis prämierte Evercyte
sowie zahlreiche Christian Doppler-Labore und ERC-Grants, also von
der EU zur Verfügung gestellte Forschungsgelder, zeigen, dass wir
sehr gut im Rennen sind. In der jetzigen Finanzierungsituation
könnten wir aber ohne Kooperationen unserem Anspruch an gute
Ausstattung und wissenschaftliche Exzellenz nicht gerecht werden. Mit
der EQ BOKU VIBT GmbH wurde ein neues Finanzierungsmodell für
wissenschaftliche Großgeräte geschaffen, das mehrfachen Nutzen
bringt. Im Rahmen der Kooperation mit der Stadt Wien können wir auch
andere Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit innovativer
wissenschaftlicher Infrastruktur und unserem spezifischen Know-how im
Bereich der Biotechnologie unterstützen."
Mag. Rudolf Pollak, Geschäftsführer der EQ GmbH über Details und
Benefit dieser Kooperation: "Der Förderungsbeitrag der Stadt Wien für
10 Jahre beträgt 10 Millionen Euro, die BOKU steuert Sach- und
Personalleistungen bei. Aus der Vermietung der wissenschaftlichen
Infrastruktur an Unternehmen, Start-ups und andere Universitäten
werden Erlöse erzielt, die wiederum bei künftigen Investitionen
helfen." Gleichzeitig werden am BOKU VIBT (Vienna Institute of
Biotechnology) neue Projekte und interessante Forschungskooperationen
ermöglicht. "Wir konnten bereits zwei neue Infrastrukturprojekte mit
einem Investitionsvolumen von rund 3 Millionen Euro starten", freut
sich Pollak. Dabei handelt es sich um die "Cellular Analysis" und das
"VIBT Extremophile Center".
Einzigartige Einblicke in die Zelle - das "Cellular
Analysis"-Projekt
Beim österreichweit einzigartigen und in der Fachwelt
vielbeachteten Projekt "Cellular Analysis" werden Kulturen von
Abermillionen von Zellen individuell untersucht. Dabei werden
Vorgänge im Inneren jeder einzelnen Zelle auf verschiedenen Ebenen
erforscht - von jener der Gene über die der Proteine bis zur
Momentaufnahme des Gehalts verschiedenster Stoffwechselprodukte.
Möglich gemacht wird das durch die einzigartige Kombination von
hochsensitiven Analysegeräten mit dem Zellsorter. Ziel ist es, das
Verständnis biotechnologisch genutzter Abläufe und somit den Ertrag
sogenannter Zellfabriken zu verbessern. Diese kommen zum Beispiel bei
der biotechnologischen Produktion medizinisch-therapeutisch
verwendeter Moleküle zum Einsatz.
Mikroorganismen aus der "Hölle" - das "VIBT Extremophile
Center"
Im "VIBT Extremophile Center", das bereits großen Widerhall in der
Öffentlichkeit gefunden hat, arbeiten Wissenschafterinnen und
Wissenschafter unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Katja
Sterflinger an der Aufklärung der Mechanismen, die Mikroorganismen
widerstandsfähig gegen widrige Umwelteinflüsse machen - seien es
extreme Temperaturen oder pH-Werte, Salzkonzentrationen oder
UV-Strahlung. Die daraus gewonnen Erkenntnisse lassen wertvolle
Informationen für Medizin und Kosmetik, die biologische Aufbereitung
von Abgasen, Abwasser und kontaminierten Böden sowie die Optimierung
biotechnologischer Produktionsstämme erwarten.
Finanzierung durch Drittmittel - der Bund ist gefragt
VIBT-Sprecherin und Leiterin des Departments für Biotechnologie am
BOKU VIBT, Univ.-Prof. Dr. Karola Vorauer-Uhl, unterstreicht die
Bedeutung neuer Kooperations- und Finanzierungsmodelle: "Wir wissen
um die Unmöglichkeit, erfolgreich Forschung ohne Eigenleistung und
Beteiligung Dritter zu betreiben. Bereits 60 Prozent der
Wissenschafter am BOKU-Standort Muthgasse werden über
Forschungsaufträge oder Drittmittel und FWF Projekte finanziert. Wir
hoffen nun, nach der Stadt Wien auch das Wissenschaftsministerium für
unsere Projekte, speziell das "VIBT Extremophile Center", begeistern
und gewinnen zu können.
Text zum Download sowie Bildmaterial unter:
www.medical-media-consulting.at/pressroom
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