• 07.11.2012, 10:53:02
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WWF: Andritz AG gefährdet das Leben von 60 Millionen Menschen am Mekong

Xayaburi-Staudamm in Laos: WWF fordert Offenlegung von Minister Berlakovich

Utl.: Xayaburi-Staudamm in Laos: WWF fordert Offenlegung von
Minister Berlakovich=

Wien/Vientiane. (OTS) - Heute Mittwoch soll der Spatenstich zum drei
Milliarden Euro teuren Xayaburi-Megastaudamm in Laos stattfinden. Das
Projekt ist eines der umstrittensten Kraftwerksprojekte der Welt.
Auch in diesem Fall ist der österreichische Maschinenbaukonzern
Andritz AG in den Kraftwerksbau involviert und will acht
Kaplan-Turbinen im Wert von bis zu 300 Millionen Euro liefern. "Damit
gefährdet die Andritz AG die Lebensgrundlage von 60 Millionen
Menschen in den Mekongländern Südostasiens. Denn die Erträge aus dem
Fischfang könnten um bis zu 40 Prozent zurückgehen. "Allein in
Kambodscha deckt die Bevölkerung 82 Prozent ihres Proteinbedarfs aus
dem Mekong-Fischfang", warnt WWF-Experte Georg Scattolin. Der WWF
fordert Minister Berlakovich nun zu einer Offenlegung des globalen
sozialen und ökologischen Schadensregisters der Andritz AG auf.

Neben der Zerstörung von einmaligen Kulturgütern beim türkischen
Kraftwerksprojekt Ilisu und der Missachtung der Rechte der
Bevölkerung beim Kraftwerk Belo Monte am Xingu-Fluss im
brasilianischen Amazonas kommt die Gefahr nun wieder aus Österreich,
warnt die Umweltorganisation. Der WWF fordert nun von Umweltminister
Niki Berlakovich eine Offenlegung aller weltweit die Menschenrechte
missachtenden und die Umwelt gefährdenden Projekte der Andritz AG.
"Die österreichische Bevölkerung hat ein Recht darauf zu erfahren wo
mit den Exportgarantien der Kontrollbank aus österreichischen
Steuergeldern weltweit umstrittene Projekte unterstützt werden", so
Scattolin. In Finnland beispielsweise hat die Regierung große
Bedenken gegen die ebenfalls in das Xayaburi-Staudammprojekt
involvierten finnischen Pöyry-Unternehmensgruppe. Im Juni 2012
brachten 15 Organisationen der Zivilgesellschaft aus sieben Ländern
eine Beschwerde gegen das Unternehmen ein. Daraufhin hat die
finnische Regierung eine Untersuchung des Geschäftsgebarens des
Konzerns angeordnet.

Der Xayaburi-Staudamm soll 820 Meter breit und 30 Meter hoch werden.
Am unteren Mekong-Becken sind nach WWF-Informationen elf
Wasserkraftanlagen im Hauptstrom geplant. 77 weitere Kraftwerke sind
für die Nebenflüsse vorgesehen. Sollten diese realisiert werden,
rechnen die Umweltschützer mit einem enormen Rückgang der
Fischbestände und zerstörerischen Auswirkungen für das Mekong-Delta,
das die Reiskammer Südostasiens darstellt. Ohne die Sedimente, die
der frei fließende Mekong im Delta ablagert, schwinden enorme
landwirtschaftliche Anbauflächen. "Die Erhaltung der natürlichen
Schätze des Mekong ist die Grundlage für das Leben von 60 Millionen
Menschen im Einzugsbereich des Flusses", so Scattolin.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | WWF

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