• 02.11.2012, 15:04:19
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"Thema": Gestohlene Kindheit - Pflegekinder von damals

Außerdem am 5. November: Hilfe für überforderte Eltern und die Schattenseite der Handys

Utl.: Außerdem am 5. November: Hilfe für überforderte Eltern und die
Schattenseite der Handys=

Wien (OTS) - Christoph Feurstein präsentiert in "Thema" am Montag,
dem 5. November 2012, um 21.10 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

Gestohlene Kindheit - Pflegekinder von damals

"Die Pflegeeltern haben mir schimmliges Brot zu essen gegeben und
wenn ich zu spät aus der Schule zur Feldarbeit gekommen bin, wurde
ich geschlagen. Ich durfte nie spielen und ich hatte nie in meinem
Leben eine Puppe. Ab dem elften Lebensjahr wurde ich missbraucht."
Monika Gallist, 53, hat Tränen in den Augen, wenn sie von ihrer Zeit
als Pflegekind in der Steiermark in den 60er und 70er Jahren erzählt.
Nach den Opfern kirchlicher Gewalt und den ehemaligen Heimkindern
melden sich nun auch frühere Pflegekinder bei den
Opferschutzkommissionen. "Sie haben mir die Luft abgeschnürt, bis ich
bewusstlos war. Ordentliche Kleidung gab es nur, wenn sich die
Fürsorge zu einem Besuch angekündigt hat", erzählt Alfred Brachmaier,
der zehn Jahre auf einem Bauernhof als Pflegekind überstanden hat.
Wie konnte es sein, dass Hunderte Kinder als kostenlose Arbeitskräfte
über viele Jahre missbraucht wurden und eher vegetiert als gelebt
haben? "Alle haben es gewusst", sagt ein ehemaliges Pflegekind heute.
Markus Stachl berichtet.

Babys in Gefahr - Hilfe für überforderte Eltern

Laurenz ist das zweite Kind von Familie Loibner. Der Vater ist Jurist
und die Mutter arbeitet im Marketing. Acht Wochen nach der Geburt
beginnt Laurenz unaufhörlich zu schreien. Ärzte suchen nach einer
organischen Ursache, ohne Ergebnis. Laurenz schreit weiter. Die
Eltern wissen nicht mehr was sie tun sollen, totale Erschöpfung und
Hilflosigkeit machen sich breit. Erst eine Verhaltenstherapie in der
Säuglingspsychosomatik am Wiener Wilhelminenspital bringt Hilfe. Der
Bedarf nach solchen "Schreiambulanzen" ist enorm groß. Doch es gibt
nur zwei Stationen in ganz Österreich. Eltern müssen oft wochenlang
auf einen Termin warten. Nicht selten haben Dr. Josephine
Schwarz-Gerö und ihr Team mit ihren Therapien geholfen, bevor Eltern
aus Überforderung ihren Kindern in irgendeiner Form Gewalt antun. Es
gebe viel zu wenig Angebote zur Prävention von Gewalt an Kindern,
bemängeln Kritikerinnen und Kritiker. Den Jugendämtern wird
vorgeworfen, sich zu sehr um die Kontrolle und zu wenig um die
Therapie zu kümmern. Daran ändert auch das neue Kinder- und
Jugendhilfegesetz nichts, dessen Umsetzung seit Jahren wegen des
Kompetenzstreits zwischen Bund und Ländern schleppend vorangeht.
Christoph Feurstein und Johannes Schubert haben recherchiert.

Smarte Ausbeutung - die Schattenseite der Handys

Ein Leben ohne Handy ist kaum mehr vorstellbar. Allein in Österreich
werden pro Jahr drei Millionen Mobiltelefone verkauft. Und längst
sind sie nicht nur "Telefone", sondern Lifestyle-Produkte und
Prestigeobjekte. Hergestellt werden die trendigen Begleiter unter
menschenunwürdigen Bedingungen, unter anderem in China und Indien.
Während die Konzerne Gewinne schreiben, schuften Tausende Menschen im
Schichtbetrieb für einen Hungerlohn. Einer von ihnen ist Santosh. Für
80 Euro im Monat steht er sechs Tage die Woche in einem Handywerk in
Südindien am Fließband, seine Unterkunft teilt er sich mit sieben
weiteren Fabrikarbeitern. "Mit diesem Lohn kann ich mir nie eine
Familie leisten", sagt der 22-Jährige. Christian Brüser berichtet
über die Schattenseiten der Handyindustrie.

"Thema" ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand
abrufbar und wird auch als Live-Stream auf der ORF-TVthek
(http://TVthek.ORF.at) angeboten.

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