Klappe, die zweite: ORF-Premiere für Prochaskas "Racheengel" am 27. Oktober in ORF 2
Utl.: Klappe, die zweite: ORF-Premiere für Prochaskas "Racheengel"
am 27. Oktober in ORF 2=
Wien (OTS) - Während sie bis vor kurzem noch für den zweiten
Neunzigminüter vor der Kamera "Schnell ermittelt" hat, wandelt sie am
Samstag, dem 27. Oktober 2012, um 20.15 Uhr in ORF 2 gemeinsam mit
Heino Ferch auf den "Spuren des Bösen". Und da treibt ein
"Racheengel" - so auch der Titel des zweiten Teils der
ORF/ZDF-Krimireihe - sein Unwesen. Denn eigentlich wollte der
Psychiater und Verhör-Experte Richard Brock nur ein Buch kaufen
gehen, als er plötzlich Opfer einer Geiselnahme wird, bei der sich
der Täter schließlich selbst das Leben nimmt. Und genau da nimmt der
Fall für Brock erst seinen Anfang - der bis weit in die Vergangenheit
zurückreicht und so manches bis dahin gut gehütetes Geheimnis ans
Tageslicht bringt. Im Rahmen der Präsentation am Montag, dem 22.
Oktober 2012, in der Lugner Kino City sprachen die Darsteller Heino
Ferch und Ursula Strauss unter Anwesenheit von ORF-Fernsehfilmchef
Dr. Heinrich Mis, Regisseur Andreas Prochaska, Drehbuchautor Martin
Ambrosch und Produzent Josef Aichholzer über die Dreharbeiten und den
Film.
Heino Ferch als Psychiater und Verhör-Experte Richard Brock: "Eine
Melange, die sehr lecker schmeckt"
In einer Buchhandlung wird Psychiater und Verhör-Experte Richard
Brock alias Heino Ferch zufällig in eine Geiselnahme involviert. Der
Täter nimmt sich selbst das Leben. Gegen den Willen der Polizei macht
Brock sich daran, die wahren Ursachen des tragischen Vorfalls zu
klären. Posttraumatische Störungen des jungen Mannes kommen ans
Tageslicht und lassen auf sexuellen Missbrauch in seiner Kindheit
schließen. "Mich reizt dieser Brock, der auch mit sich selber
polarisiert: Er ist einerseits gesprächig in der fachlichen Form, die
er drauf hat. Und andererseits ist er unheimlich verschlossen durch
sein Wesen und durch seine Geschichte", so Ferch. Und weiter: "Durch
das große Weltall der Psychologie gibt es einen direkten Draht in
seinen Kopf, aber nicht wirklich in sein Herz. Das schimmert nur so
durch. Und das mag ich unglaublich gern, dass er sich nicht in die
Karten blicken lässt. Auch wenn ich denke, dass wir es trotzdem
irgendwie schaffen, Momente zu finden, die ein wenig aus ihm
herauslassen und durch seine Augen und seine Reaktionen eine Menge
Geheimnis tragen. Wenn wir von dieser Figur so wenig wie möglich und
so viel wie nötig preisgeben, ist der Spannungsseismograf umso höher.
Wir sind sehr bedacht darauf, diese Balance zu halten - eine Melange,
die sehr lecker schmeckt. Und dieses Feld dieser Psychoanalyse und
Psychologie bietet ein unglaublich großes Becken an
Spielmöglichkeiten. Da wachsen dramaturgische Drehungen und
Wendungen, die überraschen und auch erschüttern."
Heino Ferch, für den die Dreharbeiten zum nunmehr dritten Teil
("Zauberberg", AT) nach Niederösterreich nun gerade in Wien in den
Endspurt gehen, über seine Liebe zu Österreich: "Ich habe in
Österreich studiert, war vor 25 Jahren im Mozarteum in Salzburg und
ich habe schon da meinen Kulturschock von Norddeutschland ins
lauschige Salzkammergut hinter mich gebracht. Seitdem bin ich sehr
austrophil - und wahnsinnig gerne hier."
Ursula Strauss lässt diesmal ermitteln
Bei seinen Ermittlungen stößt Brock auch auf Sebastians tief
religiöse Eltern (Hannelore Elsner und Friedrich von Thun) und seine
Schwester Maria (Ursula Strauss): "Ich fand schon das Buch
faszinierend, und es war genauso faszinierend, gemeinsam mit Andreas
Prochaska dann auch weiter an den Figuren zu arbeiten." Geworden ist
daraus eine sehr intensive Rolle voll Emotion und Tiefgang: "Es
gehört natürlich zum Schauspielerberuf dazu, auch zu wissen, wie man
sein Werkzeug verwendet. Dieses Sich-Öffnen und diese Vorgänge
zuzulassen, muss man auch ganz klar als Beruf sehen, weil es sonst
einfach zu anstrengend wäre. Aber es ist ein schmaler Grat, den wir
tagtäglich beschreiten. Und man braucht natürlich ein paar Minuten,
um wieder runterzukommen, und Humor ist immer ein guter Motor, um die
Schleusen wieder zu schließen", so Strauss über ihre Arbeit.
Andreas Prochaska: "Meine Vorstellungen sind immer wieder übertroffen
worden"
Regie führte beim zweiten - wie auch beim dritten - Teil der
ORF/ZDF-Reihe "Spuren des Bösen" erneut Andreas Prochaska. "Das
Interessante bei diesen Geschichten ist gerade die Kombination eines
Deutschen, der in Wien, wahrscheinlich aus privaten Gründen,
gestrandet ist und sich hier seine eigene Welt aufgebaut hat und ein
Wien der Jahrhundertwende zwischen Kaffeehaus, Universität und seiner
Wohnung erlebt. Außerdem sind es die Analysefähigkeit und
Genauigkeit, die die Hauptfigur mitbringt. Er ist der Piefke, der den
Österreichern die 'Wadln vierericht'. Er hat schon etwas von einem
Soziopathen. Er lebt in seiner Welt, ist nicht wahnsinnig zugänglich
und hat die Fähigkeit, die Leute psychologisch zu sezieren. Das ist
einfach unangenehm. Aber was Heino Ferch so gut gelingt, ist, dieser
eigentlich unangenehmen Figur doch so viel Herz und Gefühl zu geben."
Damit verbunden sind intensive, emotionale Szenen, die auch hinter
der Kamera unter die Haut gehen: "Wenn solche Szenen im Kasten sind,
ist es natürlich immer eine Erleichterung - sowohl für die
Schauspieler als auch für mich. Ich sitze ja auch mit derselben
Spannung vor der Kamera, weil ich einfach eine gewisse Vorstellung
davon habe, wie das sein könnte. Und in diesem Fall sind meine
Vorstellungen immer wieder übertroffen worden."
Über die Dreharbeiten in Wien: "Beim ersten Film haben wir uns
zwischen Stahl- und Betonbürobauten und Schrebergärten bewegt. Beim
zweiten Film sind wir ganz bewusst in die Wiener Innenstadt gegangen.
Der erste Bezirk gibt optisch wahnsinnig viel her, auch ohne ihn
touristisch zu betrachten. Mir war diese vorweihnachtliche
November-Stimmung wichtig, ganz ohne Weihnachtsbeleuchtung, aber mit
der entsprechenden Witterung." Und weiter: "Es war einer der
entspanntesten Drehs, die ich überhaupt hatte. Jeder war im besten
Sinne mit dabei, und wenn man gute Schauspieler hat, muss man als
Regisseur einfach schauen, ihnen nicht im Weg herumzustehen."
Sabrina Reiter, Hannelore Elsner und Friedrich von Thun in weiteren
Rollen
Neben Heino Ferch und Ursula Strauss sind u. a. Sabrina Reiter (immer
dienstags um 21.05 Uhr in ORF eins in "Braunschlag"), Hannelore
Elsner, Friedrich von Thun, Florian Teichtmeister ("Vermisst -
Alexandra Walch, 17"), Bernhard Schir, Gerhard Liebmann, Juergen
Maurer und Karl Fischer (steht derzeit auch für die neue ORF-Serie
"Janus" vor der Kamera) zu sehen. Die Dreharbeiten gingen von
November bis Dezember 2011 in Wien über die Bühne. "Spuren des Bösen
- Racheengel" ist eine Produktion der Aichholzer Filmproduktion für
ORF und ZDF, gefördert von Fernsehfonds Austria und der
Fernsehfilmförderung des Filmfonds Wien.
Mehr zum Inhalt ist online unter http://presse.ORF.at abrufbar.
"Spuren des Bösen - Racheengel" ist nach der TV-Ausstrahlung sieben
Tage als Video-on-Demand auf http://tvthek.ORF.at abrufbar.
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