• 16.10.2012, 11:13:48
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Schicksal Amputation? Gefäßbedingte offene Wunden können heilen!

Gefäßforum Österreich bringt erste interdisziplinäre Informationsbroschüre heraus

Utl.: Gefäßforum Österreich bringt erste interdisziplinäre
Informationsbroschüre heraus=

Wien (OTS) - Schmerz, übler Geruch und ein abschreckendes
Erscheinungsbild - Ulcus cruris, eine chronische, nicht heilende
Wunde am Bein, tritt bei der älteren Bevölkerung in Österreich immer
häufiger auf. ExpertInnen schätzen, dass Zehntausende davon betroffen
sind. Die Ursachen sind meistens Gefäßerkrankungen und Diabetes. Das
Leiden verläuft dabei langsam und wird besonders von älteren
Betroffenen unterschätzt, nicht bemerkt oder aus Scham verschwiegen.
Zu spät wird ein/e Spezialist/in aufgesucht - in schweren Fällen
führen die Komplikationen zur Amputation. Vorsorgemaßnahmen bei
Risikogruppen und die rechtzeitige Therapie können diese verhindern.
Das Gefäßforum Österreich (GFÖ) bringt deshalb die erste
interdisziplinäre PatientInnen-Informationsbroschüre über die
"chronische Wunde" heraus.

Bestellung der kostenlosen Info-Broschüre "Chronische Wunde" über die
Gratis Hotline 0800 207942 oder per E-Mail office@gefaessforum.at;
Download auch unter www.gefaessforum.at

Die Zahl der tatsächlich Betroffenen ist nicht bekannt, da die
Fälle von Ulcus cruris in Österreich nicht systematisch erfasst
werden. "Es ist aber anzunehmen, dass diese Erkrankung in Zukunft
stark zunehmen wird, da gerade ältere, gefäß- und diabeteserkrankte
Menschen davon betroffen sind", erklärt Prim. Priv.-Doz. Dr. Afshin
Assadian, Vorstand der Gefäßchirurgie am Wilhelminenspital Wien und
wissenschaftlicher Sprecher des GFÖ. Ursache dafür sind meist
Durchblutungsstörungen entweder der Venen (zum Herzen führende
Blutgefäße) oder der Arterien (vom Herzen wegführende Blutgefäße),
oft in Verbindung mit Zuckerkrankheit. Viel seltener, aber umso
wichtiger in der Früherkennung, sind Krebserkrankungen der Grund für
die fehlende Wundheilung. "Deshalb ist die interdisziplinäre
Zusammenarbeit von Hausärzten, Gefäßspezialisten, Internisten,
Dermatologen und Orthopäden so wichtig. Es geht darum, nicht nur die
Wunde oberflächlich zu versorgen, sondern den vielfältigen Ursachen
auf den Grund zu gehen. Durch Früherkennung und vor allem durch
Information der Patienten, der versorgenden Ärzte und des
Pflegepersonals kann das Schlimmste verhindert werden", so Prim.
Univ.-Prof. Dr. Franz Trautinger, GFÖ-Kampagnensprecher sowie Leiter
der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten am Landesklinikum
St. Pölten und Vorstandsmitglied der Austrian Wound Association
(AWA).

Vom Hausarzt zum Spezialisten: Die gründliche Untersuchung
ermöglicht die richtige Therapie

Sobald eine Wunde nicht heilt, ist die erste Anlaufstelle der
Hausarzt. Dann muss abgeklärt werden, ob GefäßspezialistInnen,
DermatologInnen, AngiologInnen, InternistInnen und - vor allem bei
chronischen Wunden an den Füßen - OrthopädInnen hinzugezogen werden
müssen. Nach Erhebung der Risikofaktoren folgt eine klinische
Untersuchung, der Durchblutungszustand wird erhoben. "Abhängig von
den Vorerkrankungen und vom Ablauf der Erkrankung müssen
gegebenenfalls weitere Untersuchungen mittels Ultraschall oder
Magnetresonanz durchgeführt werden. Zudem wird die Wunde fachgerecht
versorgt, eventuell chirurgisch gereinigt und regelmäßig
kontrolliert. Infektionen werden medikamentös behandelt", so
Assadian. Nach Möglichkeit sollte laut Trautinger das Prinzip der
modernen Wundbehandlung angewandt werden. Dabei geht es darum, dass
ein Verband benutzt wird, der die Wunde nicht austrocknet, um so
Schmerzen zu verhindern und natürliche Wundheilungsprozesse zu
fördern. Die regelmäßige ärztliche Kontrolle ist besonders wichtig,
weil ein hoher Anteil der PatientInnen sehr lange unter chronischen
Wunden - etwa ein bis fünf Jahre - leidet und viele wiederholt daran
erkranken.

Vorsorgen - auch junge PatientInnen mit Neigung zu Krampfadern
sind betroffen

Bei den Risikogruppen - PatientInnen mit Gefäßerkrankungen und
DiabetikerInnen - ist die Vorsorge sehr wichtig, da chronische Wunden
erneut auftreten können. Deshalb sollten Betroffene neben einem
gesunden Lebensstil, Reduktion von Risikofaktoren, Einsatz geeigneter
Medikamente und mehr Bewegung auch auf eine gute Fußpflege achten und
Druckstellen an den Füßen vermeiden. "Chronische Wunden an den Füßen
werden oft von älteren Menschen aufgrund ihrer eingeschränkten
Gelenkigkeit nicht rechtzeitig bemerkt. Oft trauen sich ältere
Menschen den Schmerz auch nicht anzusprechen. Die Gefahr einer
Wundinfektion ist besonders bei Diabetikern groß. Warnzeichen sind
zunehmende Schmerzen, Rötung und Schwellung, zunehmendes Wundsekret
und Fieber. In diesem Fall muss sofort ein Arzt aufgesucht werden",
so Trautinger. Selbst junge PatientInnen mit einer Tendenz zur
Krampfadernbildung (Varizen) oder zu Thrombosen sind der Gefahr eines
Ulcus cruris ausgesetzt und sollten sich über vorbeugende
Behandlungsmöglichkeiten informieren.

Über das Gefäßforum Österreich

Das Gefäßforum Österreich wurde im April 2011 als gemeinnütziger
Verein mit der Hilfe von österreichischen SpitzenmedizinerInnen und
Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben gegründet. Es ist die
erste interdisziplinäre Gesundheitsplattform für PatientInnen zum
Thema Gefäßerkrankungen und folgt dem Motto "Gefäße sind Leben!".
Gründungsanlass war die besorgniserregende und dramatische Zunahme an
Gefäßerkrankungen in Österreich. Das Gefäßforum Österreich sieht es
daher als seine gesellschaftliche Verantwortung und Aufgabe,
öffentlichkeitswirksame und gesundheitspolitisch nachhaltige
Maßnahmen zu setzen und mittels PR-Kampagnen Betroffene und ihre
Familien auf die Problematik von Gefäßerkrankungen aufmerksam zu
machen sowie diese über mögliche Vorsorge- und neue Therapiemaßnahmen
umfangreich zu informieren.

2011 wurde die Informationskampagne zum Thema
"Bauchaortenaneurysma" gestartet. Diese wird auch heuer im Herbst
2012 fortgesetzt: Kostenlose Aneurysma Beratungs- und Screeningtage
werden in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten, in der
Steiermark und im Burgenland angeboten. Detaillierte Informationen
über die einzelnen Tage und Ambulanzen in den Bundesländern sind
unter www.gefaessforum.at abrufbar.

Link: www.gefaessforum.at
Download Presseinformationen, Pressefotos, O-Ton unter
www.commedia.co.at/newsstage

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