• 11.10.2012, 09:29:45
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KPMG-Studie: Spitzensteuersätze auf Einkommen steigen 2012

Im internationalen Durchschnitt steigen 2012 die Spitzensteuersätze auf Einkommen um 0,3 Prozent.

Utl.: Im internationalen Durchschnitt steigen 2012 die
Spitzensteuersätze auf Einkommen um 0,3 Prozent.=

Linz/Wien (OTS) - Der 2011 gleich gebliebene Spitzensteuersatz kehrt
mit dieser leichten Steigung zum Trend 2010 zurück. Die jährlich
erscheinende KPMG-Studie "Individual Income Tax and Social Security
Rate Survey" hat in den vergangenen zehn Jahren erst zum dritten Mal
eine Steigerung des Spitzensteuersatzes auf Einkommen beobachtet.

"Der Aufwärtstrend ist das Ergebnis einer mangelnden wirtschaftlichen
Erholung und steigender Schulden", sagt KPMG-Partnerin Verena
Trenkwalder. "Viele Länder hoben die Spitzensteuersätze an: Entweder
wurden neue Steuersätze für Spitzenverdiener festgelegt, oder
temporäre Steuern, um Budgetlöcher zu stopfen."

Die prominentesten Beispiele in der Studie sind die Reformen in
Frankreich und Spanien. Frankreich hob den Steuersatz für
Besserverdienende von 41 auf 45 Prozent an. Dieser "außerordentliche
Beitrag" betrifft Personen mit einem Einkommen über 250.000 Euro
jährlich. Auch in Spanien wurde per Jänner 2012 als Beitrag zur
Bewältigung des Staatsdefizites eine zusätzliche Besteuerung aller
Einkommen eingeführt. Für Einkommen über 300.000 Euro ergibt sich
effektiv eine Steuererhöhung von 45 auf 52 Prozent.

"Die Studie reflektiert den internationalen Trend, einen Beitrag von
Besserverdienenden zur Budgetsanierung zu fordern", ergänzt
KPMG-Partnerin Barbara Polster. "Es gibt jedoch auch andere Pläne:
England etwa spricht bereits davon, den durchschnittlichen
Spitzensatz per April 2013 von 50 auf 45 Prozent zu senken".

Österreich: Effektive Steuerbelastung gestiegen

Österreich liegt mit einem Spitzensteuersatz von 50 Prozent nach wie
vor im europäischen Spitzenfeld.
Den höchsten Einkommensteuersatz weltweit hat Aruba mit 58,95 %,
gefolgt von Schweden mit 56,6 %, Dänemark mit 55,4 % und Niederlande
mit 55 %. Gleich danach folgen mit einem Spitzensteuersatz von 50 %
Österreich, Belgien, UK, Japan und Senegal. Allerdings greift in
Österreich der Höchststeuersatz im internationalen Vergleich schon
bei einem relativ niedrigen Einkommen von rund 80.000 USD bzw. 60.000
EUR.

Durch die begünstigte Besteuerung des 13. und 14. Gehaltes mit 6 %
und den Gewinnfreibetrag beträgt 2012 die höchste effektive
Steuerbelastung allerdings nur knapp unter 44 %. Diese begünstigte
Besteuerung auf die Sonderzahlungen und der Gewinnfreibetrag wird
allerdings zumindest für die Jahre 2013 bis 2016 für höhere Einkommen
schrittweise eingeschliffen, was zu einer noch höheren
Einkommensteuerbelastung führt.

Noch aussagekräftiger ist die effektive Steuerbelastung
einschließlich Dienstnehmeranteilen zur Sozialversicherung. Bei einem
Einkommen von 100.000 USD liegt Österreich mit der effektiven
Belastung von knapp 43 % an 6. Stelle hinter Belgien, Griechenland,
Kroatien, Italien und Deutschland. Bei einem Einkommen von 300.000
USD belegt Österreich den Spitzenplatz mit einer Belastung von 55,3
%.

"Zu hohe Belastungen auf Arbeitseinkommen schaden
Wirtschaftsstandorten auf lange Sicht. Dies sollte man bei der
aktuellen Steuerdiskussion im Auge behalten, um qualifizierte
Arbeitskräfte im Land zu halten", rät Verena Trenkwalder.

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