• 08.10.2012, 12:56:45
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"kreuz und quer" am 9. Oktober: "Hutterer - ein Leben wie die Amish" und "Religion ohne Sexualität - die Shaker"

Wien (OTS) - "kreuz und quer" - präsentiert von Doris Appel - zeigt
am Dienstag, dem 9. Oktober 2012, um 22.30 Uhr in ORF 2 den
Dokumentarfilm "Hutterer - ein Leben wie die Amish" von Thomas Risch.
In "Religion ohne Sexualität - die Shaker" begeben sich danach Anita
Lackenberger und Gerhard Mader um 23.25 Uhr auf die Suche nach den
Spuren der Shaker in den USA.

"Hutterer - ein Leben wie die Amish" - Ein Film von Thomas Risch

Ein Leben nach religiösen und gesellschaftlichen Prinzipien aus dem
16. Jahrhundert - ohne Geld, aber doch im Kontakt zur modernen Welt.
Das versuchen die Hutterer-Gemeinden, die ihre Wurzeln unter anderem
in Tirol haben, in den USA. Ähnlich wie die bekannteren Amish bemühen
sie sich, ihre althergebrachte Lebensweise auch im 21. Jahrhundert
aufrechtzuerhalten. Wie das gelingt, welche Zugeständnisse sie an die
heutige Zeit machen, und wo auch diese Utopie an ihre Grenzen stößt,
zeigt der Dokumentarfilm von Thomas Risch, der die Hutterer-Kolonie
bei Leask in Sasakatchewan in Kanada vorstellt.

"Religion ohne Sexualität - die Shaker" - Ein Film von Anita
Lackenberger und Gerhard Mader

Die Shaker sind ein Stück amerikanischer Geschichte, es sind
Menschen, die vor 200 Jahren auszogen, um die Welt zum Guten zu
verändern. Bis heute sind die Shaker bekannt für ihre Musik, aber
auch die außergewöhnliche Designkunst. Mit der Funktionalität und
Schlichtheit der Möbel haben sie die Moderne vorweggenommen. Neuen
technischen Entwicklungen gegenüber waren sie stets aufgeschlossen.
Gegründet wurde diese christliche Bewegung von einer Frau - Ann Lee,
die in den 1780er Jahren aus Manchester in die USA kam, um dort mit
ihren Anhängern ihren Glauben zu verwirklichen. Einer der zentralen
Punkte ihrer Religion war ein zölibatäres Leben von Frauen und
Männern, aber nicht in getrennten Siedlungen. Die Gleichheit der
Geschlechter, die Gleichwertigkeit von Frauen- und Männerarbeit, war
von Beginn an ein zentrales Anliegen.

Es gibt viele Bereiche, in denen die Shaker Vorreiter waren: Sie
waren Vertreter des Pazifismus, der Gleichheit der Geschlechter und
der Rassen, und sie waren vor allem auch der Moderne aufgeschlossen
und geniale Erfinder und Konstrukteure. Eigentum des Einzelnen war
tabu. Die Shaker lebten mit Gemeinbesitz und werden oft als die
ersten "Kommunisten" Amerikas bezeichnet. Auch Friedrich Engels
besuchte die Shakergemeinden, er bewunderte die großen Erfolge des
gemeinsamen Wirtschaftens - trotz ihrer Religion, die er eher für
eine "Dummheit" hielt.

Aber was ist das Besondere an der Shaker-Religion?: Ann Lee wurde von
ihren Anhängern als erleuchtete Prophetin gesehen, sie hatte direkten
Kontakt zu Gott und ermöglichte es auch ihren Anhängern, so sie ein
entsprechendes Leben führen, einen direkten Kontakt zu Gott zu
finden. Es gab keine Messen mit Kommunion und Priester, sondern
direkte Gotteserfahrungen mit Visionen, ekstatischen Tänzen und
Liedern, die direkt als Geschenk von Gott geschickt wurden. Diese
Lieder sind bis heute ein wesentliches Kulturgut der amerikanischen
Folktradition. So wird das Lied "Simple Gift" wird in verschiedenen
Variationen immer wieder an prominenter Stelle verwendet, wie zuletzt
bei der Inauguration von Präsident Obama.

Die Shaker waren auch die ersten Samenhändler und -produzenten der
Vereinigten Staaten, sie waren Vorreiter der Elektrifizierung und
erfanden eine Vielzahl von Maschinen. Durch den offensiven Gebrauch
der Technik sollte mehr Raum für Gott geschaffen werden. "Hands to
Work und Hearts to God" war ein wesentliches Moto der
Glaubensgründerin Ann Lee. In ihrer Blüte Mitte des 19. Jahrhunderts
gab es Tausende Shaker, heute sind es nur mehr ganz wenige Menschen.

Anita Lackenberger und Gerhard Mader haben bisher nicht gezeigtes
Filmmaterial von den Shakertänzen entdeckt und viele Menschen, die
noch heute von den Ideen der Shaker inspiriert werden. Sie haben eine
amerikanische Erfolgsgeschichte gefunden und auch einen Blick in die
amerikanische Seele geworfen, die von Geschichten wie dieser - einer
Frau, die auszog, die Welt zu verändern - lebt.

"kreuz und quer" ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der
Video-Plattform ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand
abrufbar und steht als zeitnahe Servicewiederholung am Mittwoch im
Hauptabend auf dem Programm von ORF III Kultur und Information.

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