- 03.10.2012, 14:41:28
- /
- OTS0255 OTW0255
Strafsache Telekom: Wo ist der Schaden?
Johann Wanovits: "Ein börsenübliches Geschäft."
Utl.: Johann Wanovits: "Ein börsenübliches Geschäft."=
Wien (OTS) - Die Staatsanwaltschaft Wien hat heute in einer
Presseaussendung darüber informiert, dass sie gegen die ehemaligen
Vorstandsvorsitzenden der Telekom Austria AG Ing. Mag. Rudolf
FISCHER, Dr. Stefano Colombo, Heinz Sundt, den TA-Mitarbeiter Josef
Trimmel sowie gegen Mag. Johann Wanovits Anklage wegen des Verdachts
der Untreue erhoben hat. Johann Wanovits gibt dazu folgende
Stellungnahme ab:
"Ich begrüße die Möglichkeit sehr, dass ich die Fakten rund um das
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm der Telekom Austria aus dem Jahre
2000 vor einem unabhängigen Richter darlegen kann. Jetzt kann ich
zeigen, dass ich kein strafbares Verhalten gesetzt, sondern ein
börsenübliches Geschäft durchgeführt habe. Die FMA hat schon 2004
bestätigt, dass ich den Kurs nicht manipuliert habe. Ich bin ich sehr
froh, dass dieser Fall nun endlich vor einem ordentlichen Gericht
verhandelt und hoffentlich bald entschieden wird."
Rainer Rienmüller, Anwalt von Johann Wanovits führt weiter dazu
aus: "Mein Mandant hat einen begründeten und dringenden Verdacht,
dass jemand den Kurs der TA-Aktie im Zeitraum von 20.2.2004 bis
26.2.2004 bewusst nach unten gedrückt hat. Offensichtlich sollten die
TA-Mitarbeiter nicht in den Genuss des Optionsprogramms kommen. Das
haben wir gestern, Dienstag, den 2. Oktober 2012, der
Staatsanwaltschaft Wien in einer ausführlichen
Sachverhaltsdarstellung mitgeteilt. Mein Mandant ging von einem
rechtswidrigen Angriff auf den TA-Kurs nach unten aus. Er ist also
davon ausgegangen, durch den Ankauf von Aktien Schaden sowohl von
Mitarbeitern der Telekom Austria als auch der Telekom Austria selbst
abzuwehren. Durch den Ankauf wurden die manipulativen Handlungen
Dritter bloß neutralisiert - der Kurs wurde lediglich auf das
natürliche Niveau gehoben."
Die Staatsanwaltschaft Wien schreibt in ihrer heutigen Aussendung
dazu, dass es durch den Aktienankauf von Johann Wanovits "zur
Ausschüttung einer Provision von insgesamt rund 9 Millionen Euro an
etwa 100 Führungskräfte des Unternehmens kam." Fakt ist, dass es sich
hier um keine Provisionen gehandelt hat, sondern die Mitarbeiter
Aktionenoptionen hielten, welche die Telekom, wie im Stock Options
Programm von 2000 vorgesehen und von der Hauptversammlung
beschlossen, den Mitarbeitern abgekauft hat. Rienmüller abschließend:
"Eine ganz grundlegende Frage aus unserer Sicht ist, ob der Telekom
Austria durch den Aktienkauf meines Mandanten überhaupt ein Schaden
entstanden ist."
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GAI