Qualifizierter Berufsbildungsabschluss als wichtige Maßnahme gegen drohenden Fachkräftemangel - Sozialpartner sollen nun gemeinsam Modelle erarbeiten
Utl.: Qualifizierter Berufsbildungsabschluss als wichtige Maßnahme
gegen drohenden Fachkräftemangel - Sozialpartner sollen nun
gemeinsam Modelle erarbeiten=
Wien (OTS/PWK650) - Wesentliches Ziel der von der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ) geforderten Bildungsreformen ist die
Gleichwertigkeit der Lehrlingsausbildung gegenüber den
weiterführenden Schulen. Generell sollen alle Bildungswege der
Sekundarstufe II gleichwertige Chancen und Möglichkeiten eröffnen. Es
soll mit 19 Jahren sowohl möglich sein, Lehre und Matura
abgeschlossen zu haben, als auch nach einer AHS-Matura einen
Lehrabschluss zu erreichen, skizziert Michael Landertshammer, Leiter
der Bildungspolitischen Abteilung in der WKÖ, die Hauptstoßrichtung
der angepeilten Reform der dualen Ausbildung. Eine klare
Rahmenbedingung ist allerdings, dass ein Lehrabschluss nicht billig
oder auf niedrigerem Niveau vergeben werden soll.
Wichtig ist, dass von den Sozialpartnern gemeinsam ein Modell
entwickelt wird, welches sowohl für die Maturanten als auch für die
Unternehmen interessant ist. Für Maturanten, die gerne in den
Arbeitsmarkt einsteigen wollen, oder auch für Studienabbrecher könnte
dies eine hervorragende Möglichkeit sein, einen qualifizierten
Berufsbildungsabschluss zu erlangen. Landertshammer: "Derzeit
schließen über ein Drittel aller Jungen, die ein Studium begonnen
haben, dieses nicht ab. Tausende schaffen keinen Uni- oder
Fachhochschulabschluss. Für diese Personengruppe wäre ein Modell
"Matura mit anschließender Lehre" ideal, um einen guten Arbeitsplatz
zu bekommen." Nicht zuletzt um einem drohenden Fachkräftemangel
entgegenzuwirken, sollte diese Zielgruppe nicht einfach links liegen
gelassen werden, weist Landertshammer einseitige Kritik am
Ausbildungsmodell zurück.
Ein möglicher Ansatz für die Sozialpartner könnte sein,
entsprechend komprimierte und maßgeschneiderte Angebote in bestimmten
Lehrberufen (etwa kaufmännische und Dienstleistungs-Lehrberufe) zu
entwickeln. Nach einer einjährigen intensiven Praxisausbildung soll
dann der Antritt zur Lehrabschlussprüfung möglich sein.
Landertshammer: "Ich bin sicher, dass die Sozialpartner es bei gutem
Willen schaffen, hier ein gutes Ausbildungsangebot für Maturanten im
Rahmen einer großen Reform der dualen Ausbildung zu erarbeiten. Am
Anfang könnte man auch entsprechende Pilotmodelle in einzelnen
Berufen starten." (RH)
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PWK