- 21.09.2012, 12:51:41
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LR Ragger: Vorbereitung auf Problemlawine Demenz
Neue Einrichtungen, massiver Ausbau bei Kurzzeitpflege und Tagessstätten - Früherkennung wichtig
Utl.: Neue Einrichtungen, massiver Ausbau bei Kurzzeitpflege und
Tagessstätten - Früherkennung wichtig=
Klagenfurt (OTS/LPD) - "Da kommt eine Problemlawine auf uns zu, auf
die sich das Sozial- und Gesundheitswesen vorbereiten muss". So
beschreibt Kärntens Sozialreferent LR Christian Ragger die
Herausforderung, die sich durch die - auch in Kärnten - jährlich
steigende Anzahl von Demenzkranken stellt. Darauf wolle er gerade
auch im Hinblick auf den heutigen Welt-Alzheimer-Tag (21. September)
aufmerksam machen.
Für Ragger standen in den vergangenen drei Jahren drei Maßnahmen im
Mittelpunkt: Schaffung neuer stationärer Plätze für schwere Fälle von
Demenz, u.a. mit Alzheimer-Syndrom, Ausbau der Tagesbegleitung in
Tagesstätten und massive Erhöhung der Zahl der Kurzzeitpflegebetten.
"Wir haben deren Zahl seit 2009 mehr als verzehnfacht. Sie sollen vor
allem jenen Angehörigen eine Auszeit von der Pflege zuhause
verschaffen, welche Demenzkranke daheim versorgen. Heute gibt es in
Kärnten keine Wartezeit auf eine solche kurzfristige Betreuung. Ab
dem nächsten Jahr machen wir Kurzzeitpflege in jedem Heim möglich und
nicht mehr nur in ausgewählten Häusern mit fix gebuchten Betten",
sagt Ragger.
Für Demenzkranke mit besonderen symptomatischen Auffälligkeiten
werden drei geronto-psychiatrische Heime angeboten, in Bleiburg,
Maria Elend und Velden. Zwei weitere in Mollbrücke und in Frauenstein
sind fix geplant. Spezielle Stationen für Demenzkranke werden in den
Pflegeheimen Sekirn, Neuhaus, Afritz und Julienhöhe betrieben, wobei
das Land für diese Einrichtungen höhere Zuschüsse für einen höherer
Personalschlüssel leistet.
Für die nächsten Jahre sieht Ragger folgende Aufgaben. "Für die
Betreuung von Demenzkranken brauchen wir eine neue personelle
Ausrichtung. Da sind weniger Pflegefachleute nötig, aber mehr Kräfte
für Tagesbegleitung und Mobilisierung der vorhandenen kognitiven
Fähigkeiten. Daher müssen die Sozialfachbetreuer, welche in den
Sozialschulen der Caritas und Diakonie ausgebildet werden, einen
höheren Stellenwert erhalten".
Bei der Pflege zuhause werde man analog zur 24-Stunden-Pflege
zusätzliche Modelle von angestellten Personalbetreuern entwickeln
müssen, wobei man mehr einheimische Kräfte forcieren solle. Die
jetzige mobile Pflege habe viele Lücken bei der Betreuung von
Demenzkranken, die man schließen müsse, so der Sozialreferent.
Auch die Vorsorge müsse forciert werden. Nötig wäre ein
Gesundheitsprojekt, das auf eine breitflächige Früherkennung von
Demenz und Alzheimer zielt.
"Wir haben heute in Kärnten etwa 5.000 Demenzkranke. Diese Zahl
steigt jährlich. Wir müssen alles tun, damit sie im Frühstadium alle
therapeutischen Angebote bekommen, um den Verlauf ihrer Krankheit zu
verzögern, vor allem für ihre Lebensqualität und nachrangig auch zur
Vermeidung von Kosten", erklärt Ragger.
(Schluss)
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