• 21.09.2012, 08:47:14
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  • OTS0017 OTW0017

Hitlergeburtshaus soll Wohngebäude werden?

Offene Diskussion wäre wünschenswert!

Utl.: Offene Diskussion wäre wünschenswert!=

Linz (OTS) - Laut Artikel vom 20.09.2012 forciert Bgm. Waidbacher für
die Nutzung des Geburtshauses von Adolf Hitler zukünftig
Mietwohnungen.
Dies entspricht nicht der Meinung der meisten Braunauer
Gemeinderatspolitiker und ist ein etwas seltsamer Zugang zur Thematik
"Adolf Hitler". Denn es stellen sich sofort zwei Fragen: Wer will in
so einem Hause wohnen bzw. warum will wer im Geburtshaus Hitlers
wohnen? Es könnten eventuell nicht die Menschen sein, die man sich
unbedingt als Mieter in so einem Objekt wünscht. Hier dürfte der
Wunsch nach einer Lösung zur Nutzung des Hauses "Salzburger Straße
15" wohl nicht vollständig zu Ende gedacht worden sein.

Frage der weiteren Nutzung des Gebäudes offen
Nach Auszug der Lebenshilfe vor etwa einem Jahr wird vereinzelt über
eine sinnvolle Nachnutzung des Gebäudes in Braunau diskutiert.
Hintergrund dürfte die vom Innenministerium bezahlte Miete sein.
Statt offen einen Arbeitskreis zu bilden und eine zielführende
Diskussion zu führen wird nun offensichtlich auch vom Bgm. über
den Verwendungszweck philosophiert. Der erste Schritt macht
ernsthafte und zielführende Gespräche über einen Ankauf des Hauses
mit der Besitzerin notwendig. Denn eines ist wohl unbestritten,
unabhängig vom Verwendungszweck, sollte das "Hitlerhaus" nicht in
Privatbesitz sein. Denn zu Einem ist das für die Besitzerin immer
auch eine Belastung, zum Anderen ist Vorsicht und Sensibilität
geboten über die weitere Verwendung des Hauses. Deshalb ist der
Ankauf des Hauses über das Innenministerium wohl ein Gebot der
Stunde.

Sind die Braunauer durch das Geburtshaus "stigmatisiert"
Hier wird von Bgm. Waidbacher ganz klar die Frage von "Schuld" und
"Verantwortung" verwechselt. Kein Nachgeborener hat den 2. Weltkrieg
initiiert oder trägt eine Schuld über den Holocaust, ob Braunauer
oder nicht. Das behauptet aber auch niemand. Wofür aber wir in
Braunau durch das Geburtshaus Verantwortung tragen ist, dass
zukünftig keine Entwicklung mehr stattfinden kann die einen
Weltkrieg oder einen Holocaust begünstigt. Das haben wir
BraunauerInnen uns nicht unbedingt ausgesucht. Aber es besteht die
positive Chance ein weltweit wahrnehmbares klares Symbol gegen
Antisemitismus und Ausgrenzung zu setzen. Hier haben wir
Verantwortung zu zeigen, der wir uns mit Sicherheit nicht durch
"Mietwohnungen" entziehen können.

Wie könnte eine zukünftige Nutzung des Gebäudes aussehen?
Denkbar wäre eine wissenschaftlich aufbereitete Dauerausstellung über
die Zeit von 1920 bis 1938. Inhaltlich könnte der Schwerpunkt auf die
persönliche Lebenssituation der Menschen in dem Zeitraum sein.
Geprägt von Wirtschaftskrise, SPÖ - Braunau am Inn
Armut und politischer Entwicklung - immer stärker aufkeimender
Antisemitismus, der schlussendlich zum Holocaust führte.
Im oberen Stockwerk eine Friedenszentrale mit den
"Friedensbotschaftern" wie von
Hr. Dr. Maislinger vorgeschlagen. In Summe würde damit ein weit über
Österreich hinausgehendes, positives, Signal von Braunau aus gesetzt.
Braunau würde damit auf jeden profitieren und es wäre
auch verhindert, das die Stadt ein Pilgerzentrum "Ewiggestriger"
wird. Denn das haben sich die Braunauerinnen und Braunauer nun
wirklich nicht verdient.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | DS4

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