- 20.09.2012, 10:54:44
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26. Alpbacher Finanzsymposium: Finanzierung unter Basel 3
Richard Pelly, Vorstandsvorsitzender European Investment Fund, zur Banken- und Unternehmensfinanzierung unter Basel 3
Utl.: Richard Pelly, Vorstandsvorsitzender European Investment Fund,
zur Banken- und Unternehmensfinanzierung unter Basel 3=
Alpbach (OTS) - Inhaltliche Einstimmung mit dem Statement von Richard
Pelly auf die Plenardiskussion vom 4.Oktober 2012 am Alpbacher
Finanzsymposium:
Als Chef einer Institution, die mit der Förderung von
intelligentem, nachhaltigem und umfassendem Wachstum durch kleine und
mittelständische Unternehmen betraut ist und als Banker mit 30+
Jahren Berufserfahrung beschäftigen mich am stärksten die ungewollten
Konsequenzen neuer Regeln und speziell Basel 3. Die realen Kosten
potentiell exzessiver Regulierung wird von den Kunden der Banken und
im Endeffekt von allen Bürgern in Form von niedrigerem Wachstum und
niedrigerer Beschäftigung gezahlt werden. Höhere Kernkapitalquoten
für Banken sind wichtig, aber wir müssen sicherstellen, dass
Kapitalallokationsentscheidungen auf langfristigen Risikokosten
basieren. In der Vergangenheit hat es in wirtschaftlichen
Krisenzeiten eine Überbetonung des Risikos von KMU-Krediten und damit
verbunden schwankende Kapitalversorgung für diesen Sektor gegeben.
Die hohen Minimalliquiditätsratios von Basel 3 haben einen
unmittelbaren Einfluss auf die Finanzierungskosten von Unternehmen.
Hier müssen öffentliche Träger einspringen, um subventionierte
Kreditzinsen anzubieten. In anderen Worten, (Über-) Regulierung muss
durch staatliche Hilfe kompensiert werden. Auch KMU-Verbriefungen
sind in letzten Stresstests und Basel 3 Kapitalregeln ungünstig
bewertet worden. In Folge ist die EZB (Europäische Zentralbank) zum
Käufer von gehaltenen Verbriefungen geworden. Das ist schädlich,
nicht nur weil es die Vergabe von KMU-Krediten aus dem privaten
Sektor verzerrt, sondern auch, weil die Sicherheiten bei der EZB
"gefangen sind" und nun nicht mehr ihre normale Funktion (Repos,
Wertpapierdarlehen, Reverse Repos) in den Kapitalmärkten erfüllen
können. Diese Situation ist daher sowohl auf dem Makro-Level
(Geldmärkte werden verzerrt) als auch dem Mikro-Level (KMU-Kredite
werden verzerrt) unerwünscht. Der EIF (European Investment Fund)
glaubt, dass der Fokus auf der Wiedereinführung eines wahren
Verbriefungsmarktes liegen sollte, der auch anderen Investoren als
Banken und Zentralbanken die Möglichkeit gibt, in KMU-Verbriefungen
zu investieren. Nebenbei bemerkt, ist Solvency II hier auch keine
Hilfe, da diese Assetklasse sehr schlecht bewertet wird.
Nutzen Sie den Pressespiegel des 26. Alpbacher Finanzsymposiums
mit aktuellen Meldungen: http://Finanzsymposium.apa.at
Nähere Information zur Veranstaltung und Anmeldung unter:
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