Mediziner nennen ihn einen "Distraktionsmarknagel": einen elektronisch ausfahrbaren Nagel, der Beinknochen verlängern kann. Damit beide Beine gleich lang sind.
Utl.: Mediziner nennen ihn einen "Distraktionsmarknagel": einen
elektronisch ausfahrbaren Nagel, der Beinknochen verlängern
kann. Damit beide Beine gleich lang sind.=
Wien (OTS) - Eine elektronisch gesteuerte Beinverlängerung - diese
besondere Technologie wird im Orthopädischen Spital Speising in Wien
bei Patienten, die unterschiedlich lange Beine haben, durchgeführt.
Bereits seit fünf Jahren verwenden Ärzte in Speising den so
genannten "Fitbone".- Vierzig Patienten sind damit bislang behandelt
worden. "So viele, dass man sagen kann, dass diese Methode eine sehr
erfolgreiche und schmerzfreie ist", sagt Ärztlicher Direktor
Univ.-Prof. Dr. Franz Grill.
Das Krankenhaus in Wien-Speising, das zur innovativen Vinzenz
Gruppe gehört, ist damit österreichweit das einzige Kompetenzzentrum,
das diese Methode anbietet.
Elektronisch gesteuerter Nagel
Einer der Fitbone-Experten in Speising, Oberarzt Dr. Rudolf
Ganger, erläutert die prinzipiell einfache Methode: "Es handelt sich
um einen speziellen Marknagel, der dem Patienten in den
Oberschenkel-, oder Unterschenkelknochen implantiert wird. Dieser
Nagel ist im Inneren mit einem Motor ausgestattet, der mit Strom
versorgt wird und wie eine Antenne ausfährt." Durch diese
Verlängerung des Nagels vergrößert sich der Spalt, der dem Knochen
vorher chirurgisch zugeführt wird. "Damit schaffen wir quasi
künstlich eine Wachstumsfuge, denn der Körper reagiert mit der
Bildung von Knochengewebe, womit der Knochen wächst", so Ganger.
Der Patient kann den Fitbone mit einem elektronischen Gerät selbst
steuern und damit eine Beinverlängerung von einem Millimeter pro Tag
erreichen.
Verlängerung bis zu acht Zentimeter
Die Mediziner im Orthopädischen Spital Speising wenden diesen
Wachstumsnagel ab einer Längendifferenz der Beine (im
Erwachsenenalter) von zwei Zentimetern an. Bis maximal acht
Zentimeter können in einem Schritt verlängert werden. Dr. Ganger:
"Das ist keine schönheitschirurgische Maßnahme; im Gegenteil: Ein
solcher Ausgleich der Beinlängen-Unterschiede ist medizinisch
notwendig, weil Längendifferenzen in den Beinen zu Rückenproblemen -
wie Kreuzschmerzen oder Skoliose - führen können".
Den Ärzten stehen aber auch andere Maßnahmen zur Beinverlängerung
zur Verfügung, wie etwa externe Fixateure. Im Gegensatz zu diesen,
die wie ein Gerüst rund um das Bein der - oft jungen - Patienten
verlaufen, ist der Fitbone eine "elegante, komfortable und
zuverlässige Lösung", fasst Dr. Albert Handlbauer, ein weiterer
Fitbone-Spezialist in Speising, seine Erfahrungen zusammen. Denn: Man
sieht das Gerät nicht, es entstehen keine Narben und die
Gelenksbeweglichkeit nach der Operation ist wesentlich besser als
bei Anwendung der externen Fixateure. Mit dem Fitbone wird man also
schneller fit.
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