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EU-Ratspräsident: Mit katholischer Soziallehre gegen EU-Krise

Von Rompuy bei Krisentagung der Europäischen Christdemokraten in Florenz: Jesuitenschüler werden jetzt die EU retten"

Florenz, 09.09.12 (KAP) Mit Impulsen aus der Katholischen Soziallehre gegen die grassierende EU-Krise: Dieses Konzept unterbreitete EU-Ratspräsident Herman van Rompuy den Teilnehmern einer Krisen-Tagung der Europäischen Christdemokraten (EVP) am Wochenende in Florenz. Aus der Katholischen Soziallehre könne man in der Krise insbesondere die Bedeutung von Solidarität und Subsidiarität lernen. "Die Jesuitenschüler werden jetzt die Europäische Union retten müssen", so der Belgier. Van Rompuy nahm Bezug darauf, dass er selbst ebenso wie Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso, Italiens Premier Mario Monti, Spaniens Premier Mariano Rajoy und EZB-Chef Mario Draghi Absolventen entsprechender Kollegien sind.

An verschiedenen Lokalitäten in Florenz - darunter das Franziskanerkloster Santa Croce - berieten EU-Politiker, Abgeordnete und Kirchenvertreter, aber auch Rabbiner und Imame, im Kontext der EVP-Konferenz über Auswege aus der sozialen Krise. Sie sei eng mit der Wirtschafts- und Verschuldungskrise einiger EU-Länder verbunden, habe aber auch tiefere, weit darüber hinaus gehende Ursachen wie Werteverlust und Abnahme religiöser Bindungen.

Tenor der Beiträge bei der mit der Hauptkonferenz räumlich und terminlich verbundenen Dialogkonferenz von Religionsvertretern und EVP in Florenz war, dass es Europa nicht möglich sein werde aus seiner Krise wieder herauszukommen, wenn nicht seine "Seele" - sein spirituelles Reservoir - stärker einbezogen werde.

Der Leiter der Sozial- und Politikkommission in der Genfer "Konferenz Europäischer Kirchen" (KEK), Rüdiger Noll, forderte Dialoge zwischen der EU und den Kirchen über routinemäßige Pflichtveranstaltungen hinaus. Der Kirchenartikel des Lissaboner Vertrages (Artikel 17) müsse gerade in der aktuellen Krise in seinem ganzen Potenzial erkannt werden. Denn die EU brauche heute dringender denn je die Kirchen als verlässliche Verbündete des Gedankens der europäischen Versöhnung, der Solidarität und der Ablehnung von sich ausbreitendem isolationistischen Denken, so Noll.

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