Vatikanischer Ökumene-Minister gegenüber "Kathpress": "Noch viel theologische Arbeit"
Utl.: Vatikanischer Ökumene-Minister gegenüber "Kathpress": "Noch
viel theologische Arbeit"=
Vatikanstadt, 31.12.19 (KAP) Der von deutschen prominenten Christen
in der vergangenen Woche gestartete Aufruf "Ökumene jetzt" verkürzt
nach den Worten von Kurienkardinal Kurt Koch die tatsächlichen
ökumenischen Probleme. Wie der Präsident des päpstlichen Rates für
die Einheit der Christen gegenüber "Kathpress" betonte, bleibe "noch
viel theologische Arbeit" zu tun. Zwar sei der in dem Aufruf zum
Ausdruck kommende Ökumene-Wunsch prinzipiell zu begrüßen, man dürfe
die Ökumene jedoch nicht nur auf politische Fragen beschränken.
Außerdem könne man das Problem der Kirchenspaltung nicht in
Deutschland allein, und auch nicht nur im Kontakt zwischen
Katholiken und evangelischer Kirche lösen, so Koch.
Es sei verständlich, "dass Politiker die Ursachen der
Kirchenspaltung vor allem politisch sehen. Dabei unterschätzen sie
meiner Ansicht nach jedoch die theologischen Faktoren, die zur
Kirchenspaltung geführt haben - sowie die theologischen Faktoren,
die aus der politischen Konstellation nach der Spaltung provoziert
worden sind", sagte Koch.
Als weitere Schwierigkeit bewertet der vatikanische
Ökumene-Minister, dass die Initiatoren nur die katholische und
evangelische Kirche im Blick hätten. "Aber die Ökumene ist auch in
Deutschland heute bedeutend vielfältiger"; man müsse daher diese
gesamte Ökumene einbeziehen. Den Blick nur auf die deutsche
ökumenische Szene zu richten, sei eine "zu enge, allein national
orientierte Sicht". Man müsse berücksichtigen, "dass im Unterschied
zur evangelischen Kirche in Deutschland die Katholische Kirche eine
Weltkirche ist und man deshalb die Kirchenspaltung nicht allein in
Deutschland überwinden kann."
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