Wien (OTS) - "Offenbar ist es Außenminister Spindelegger
vollkommen gleichgültig, dass in Italien das Lied "Fratelli
d'Italia" ohne gesetzliche Grundlage als Nationalhymne dient, worin
im Text Österreich eindeutig beleidigt und herabgewürdigt wird.
Dessen ungeachtet wird dieses Lied noch bei offiziellen Anlässen,
wie z. B. Staatsbesuchen in Österreich gespielt, weil es eben
grundsätzlich üblich ist, die Nationalhymne des Herkunftsstaates des
Gastes zu spielen", so der freiheitliche Nationalratsabgeordnete
Werner Neubauer in einer Stellungnahme zu einer Anfragebeantwortung
durch Bundesminister Spindelegger. Dem wäre ja grundsätzlich nichts
zu entgegnen, wenn es sich dabei denn tatsächlich um eine
Nationalhymne handeln würde.
In seiner Beantwortung gibt Spindelegger aber zu, dass ihm der
gegenüber Österreich beleidigende Text bekannt sei, "aber ja ohnehin
nur die Musik ohne Text abgespielt werde". "Diese Ignoranz eines
österreichischen Außenministers ist einmalig", so Neubauer.
Dies lässt nur den einzigen Schluss zu, dass man diesen Umstand
stillschweigend akzeptiert und auch auf bilateralem Weg keine Lösung
für diesen unbefriedigenden Zustand anstreben will, ", sagte
Neubauer. Die parlamentarische Anfrage Neubauers betreffend des
Abspielens von "Fratelli d'Italia" erging übrigens an sämtliche
Minister und den Bundeskanzler. Alle blieben die Antwort schuldig,
was den Österreich feindlichen Text betrifft.
"Spindelegger zeigt sich in seinen Aussagen auch ein bisschen
ratlos, was die Rechtmäßigkeit der Hymne generell betrifft.
Einerseits bezeichnet er sie als "italienische Nationalhymne",
stellt aber andererseits gleichzeitig richtig fest, dass diese durch
kein Gesetz als italienische Nationalhymne geregelt ist. Somit kann
dieses Lied de facto und de iure niemals Nationalhymne sein.
Zur aktuellen Debatte um die Gesetzesvorlage 4117, mit der die
Südtiroler verpflichtet werden sollten, ein durch und durch
rassistisch geprägtes Volkslied des 19. Jahrhunderts künftig als
"eigene Hymne" absingen zu müssen, stellte der freiheitliche
Südtirolsprecher Neubauer erneut fest, dass durch die Feststellung
des österreichischen Außenministers Spindelegger nun die
freiheitliche Position zu dieser Frage klar bestätigt wurde, dass
die österreichische Minderheit in Italien dieses Lied nicht singen
muss, da es dafür - entgegen der Sprecherin der italienischen
Botschaft in Wien - keine gesetzliche Grundlage gibt", freut sich
Neubauer.
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