AMA-Gütesiegel soll mit gutem Beispiel voran gehen
Wien (OTS) - Eine Analyse von GLOBAL 2000 und dem "Pesticide
Action Network" (PAN) ergab kürzlich, dass konventionelles
europäisches Obst und Gemüse beunruhigende Mengen hormonell wirksamer
Pestizide enthält. Nun fordert die Umweltschutzorganisation von
Landwirtschaftsminister Berlakovich, ein österreichweites Verbot von
hormonell wirksamen Pestizden durchzusetzen.
In Anbetracht des evidenten gesundheitlichen Risikos für
KonsumentInnen ist es nicht zulässig, darauf zu warten, dass der
schwerfällige Brüsseler Apparat das bereits beschlossene gesetzliche
Verbot endlich durchsetzt - denn das kann noch Jahre dauern (GLOBAL
2000 berichtete). Helmut Burtscher, Umweltchemiker bei GLOBAL 2000,
fordert daher: "Aufgrund seiner Verantwortung gegenüber den
KonsumentInnen muss Landwirtschaftsminister Berlakovich sicher
stellen, dass österreichische Erzeugnisse keine hormonell wirksamen
Pestizide enthalten. Es liegen ausreichend wissenschaftliche Belege
für die hormonelle Wirkung bestimmter Pestizidwirkstoffe vor, um
diese gezielt aus dem Verkehr zu ziehen." Im Zweifelsfall ist das
Vorsorgeprinzip anzuwenden, das den Schutz der menschlichen
Gesundheit über die Verfügbarkeit von einzelnen Pflanzenschutzmitteln
stellt.
Als ersten Schritt schlägt GLOBAL 2000 vor, die Anwendung hormonell
wirksamer Pestizide im Rahmen des ÖPUL zu unterbinden. Das ÖPUL
(Österreichisches Programm für eine umweltgerechte Landwirtschaft)
ist ein mit hunderten Millionen Euro staatlich und EU-finanziertes
Förderprogramm für die österreichische Landwirtschaft und verfolgt
u.a. das offizielle Ziel einer "Verringerung des Einsatzes an
chemisch-synthetischen Stoffen im Pflanzenschutz zur Erzeugung
qualitativ hochwertiger Produkte".
Burtscher erläutert: "Die Streichung hormonell wirksamer Pestizide
aus der Liste der im ÖPUL zugelassenen Pflanzenschutzmittel stünde
somit im Einklang mit den ÖPUL-Zielen und hätte überdies zur Folge,
dass Produkte, die mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet sind, fortan
keine hormonell wirksamen Chemikalien mehr enthalten dürfen. Denn das
AMA-Gütesiegel baut auf den ÖPUL-Kriterien auf."
Ein Verbot hormonell wirksamer Pestizide würde nicht nur den Wert von
Obst und Gemüse als gesunde Lebensmittel wiederherstellen, es würde
auch die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Erzeugnisse stärken.
Burtscher sagt: "Damit wäre auch eindeutig ein Nutzen für die
österreichische Landwirtschaft hergestellt."
Vorerst bietet nur der Griff zu Bio-Produkten Schutz vor hormonell
wirksamen Pestizidrückständen, da diese Pflanzenschutzmittel im
Bio-Anbau grundsätzlich nicht zum Einsatz kommen dürfen.
Rückfragehinweis:
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