- 31.07.2012, 11:30:24
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Banken: Bis zu 350 Euro für Versicherungswechsel
AKNÖ: Überhöhte Bankengebühr zum Nachteil für KreditnehmerInnen
Wien (OTS/AKNÖ) - Banken verlangen Sicherheiten für ihre Kredite,
dazu gehört auch das Mitspracherecht bei Versicherungsverträgen. Will
oder muss jemand die Versicherung wechseln, muss die Bank
einverstanden sein. Für dieses Einverständnis verrechnen die Banken
Gebühren bis zu 350 Euro, kritisieren die
AKNÖ-KonsumentenschützerInnen.
Wer einen Kredit aufnimmt, muss für Sicherheiten sorgen. Banken
lassen sich daher bei Immobilienkrediten als Gläubiger ins Grundbuch
eintragen. Zusätzlich sichern sie sich aber auch damit ab, dass ihnen
die KreditnehmerInnen Rechte aus Versicherungsverträgen abtreten.
Diesen Vorgang nennt man Vinkulierung. "Damit wollen sich Banken
dagegen absichern, dass sich KreditnehmerInnen mit der
Versicherungssumme absetzen und sie auf den Krediten sitzenbleiben",
erklärt AKNÖ-Konsumentenschützer Thomas Grünberger.
Niederösterreicher zur Kasse gebeten
Problematisch wird das, wenn KundInnen gezwungen sind, die
Versicherung zu wechseln. Das kann passieren, wenn die Versicherung
nach einem Schadensfall den Vertrag kündigen will oder höhere Prämien
verlangt. "Diese so genannte Risikoselektion von Versicherungen nimmt
leider zu, weil sie damit vermeintliche RisikokundInnen oder alte
Verträge mit günstigen Prämien loswerden wollen", sagt Grünberger. So
ging es einem niederösterreichischen Arbeitnehmer. Als er die Bank um
Zustimmung für den notwendigen Versicherungswechsel bat, verlangte
das Kreditinstitut plötzlich eine Gebühr. "Man wollte 300 Euro für
die De- und Revinkulierung, also dafür, dass man der alten und der
neuen Versicherung mitteilt, dass der Wechsel von Seiten der Bank OK
geht", beschreibt Grünberger. Andere Banken würden sogar mehr
verlangen: "Da reden wir dann von 350 Euro Gebühr."
Höhe der Gebühr nicht gerechtfertigt
Die Höhe der Gebühr sei nicht zu rechtfertigen, sagt der
AKNÖ-Experte: "Diese Schreiben sind ein Aufwand von jeweils zehn
Minuten. Wenn man dafür 300 Euro oder mehr verlangt, sieht das schon
danach aus, als würde man sich da ein Körberlgeld holen." Vereinzelt
würden BankmitarbeiterInnen kulanterweise auf die Gebühr verzichten:
"Das ist eine Kulanzlösung, beseitigt aber das Problem nicht. Die
Gebühren müssen grundsätzlich deutlich gesenkt werden und dem reellen
Arbeitsaufwand entsprechen", fordert Grünberger.
Rückfragehinweis:
AKNÖ-Konsumentenberatung
Mag. Thomas Grünberger, Telefon 02742/34997 - 5535
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